Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches und schafft es hier eigentlich ganz geschickt, den Menschen aus dem Weg zu gehen. Gemeinsam mit dem sprechenden Spinnenkraut Cal, eine Pflanze, muss Kiela flüchten. Zuvor gelingt es ihr aber, noch einen kleinen Teil der Bibliotheksbücher zu retten. Aus ihrer Not heraus, fällt Kiela ein, dass das Haus ihrer Eltern, ein kleines Cottage auf der Insel Caltrey, nun eigentlich ihr gehören muss. Kurzerhand reist sie gemeinsam mit Cal nach Caltrey und beginnt, das Häuschen wieder wohnlich zu machen. Während ihr neuer Nachbar Larran sich bemüht, Kiela zu helfen wo er nur kann, muss Kiela sich erst einmal daran gewöhnen, dass jemand mit ihr Kontakt sucht. Doch sie muss auch den Bewohnern der Insel begegnen und so gilt es wieder, über den eigenen Schatten zu springen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Insel sich verändert hat, denn seitdem die Zauberer des Reiches nicht mehr zur Insel kamen, wächst und gedeiht hier kaum noch etwas. Da kommt Kiela eine ganz besondere Idee, mit der sie nicht nur sich selbst, sondern allen anderen helfen kann.
Gleich mein erster Blick auf dieses durch und durch bezaubernde Cover rief in mir den Wunsch wach, diese Geschichte zu lesen. Es sieht nicht nur nach herrlich cozy Herbstlektüre aus, sondern ist genau auch das. Unbedingt Kakao, Zimtschnecken und Kuscheldecke vorm Lesen des Buches bereitstellen.
Autorin Sarah Beth Durst schreibt mit einer so wundervollen Sprachen, dass die Geschichte ganz schnell Konturen annimmt. Dabei ist sie einfach nur heimelig und zum Wohlfühlen und ich habe beim Lesen einfach immer wieder lächeln müssen, weil mich die gesamte Geschichte völlig bezaubert hat.
Die Ideen der Autorin sind wirklich grenzenlos, denn das kleine Inselreich, das sie hier entworfen hat, ist bunt und voller Fantasiegestalten, die die Geschichte wirklich besonders werden lassen. Trotzdem gibt es so gut wie keine Magie, denn diese ist den Mächtigen vorbehalten. Als diese der Insel fern bleiben, gerät deren Natur und deren Bewohner aus dem Gleichgewicht, die Pflanzen verdorren, die Wasserpferde bekommen keinen Nachwuchs mehr und vieles mehr.
Aus all diesen Aspekten wird eine wirklich wundervolle Geschichte, denn hier sind es nicht nur die kleinen Zauber, die die Insel wieder lebendig werden lässt, sondern auch der Aspekt des Zusammenhalts und der Freundschaft.
Genau das steht hier auch einfach im Vordergrund, denn erzählt ist das alles recht unspektakulär bzw. in eher ruhigen Worten. Doch genau das machte dieses Buch aus und ich fand es zu keiner Zeit langweilig, da einfach immer etwas neues geschah und man ständig das Gefühl hatte, wieder etwas noch nie da gewesenes zu erkunden.
Kiela wuchs mir schnell ans Herz. Man merkt ihre Unerfahrenheit mit anderen Menschen und sie muss hier durchaus lernen, ihre Komfortzone zu verlassen und auf andere zuzugehen. Dass diese ihr mit großer Freundlichkeit und Wärme entgegen kommen, ist ebenfalls etwas völlig Neues für Kiela. Im Laufe der Geschichte wird aus der zwar warmherzigen, aber doch völlig verschlossenen, jungen Frau eine selbstbewusste Persönlichkeit.
Dann gibt es aber noch so unheimlich viele weitere Charaktere, die mir ganz schnell ans Herz wachsen und die, so unterschiedlich sie auch waren, mit ganz viel Herz und Hilfsbereitschaft bereit standen. Das Spinnenkraut Cal, der durch einen missglückten Zauber entstand, oftmals ängstlich wirkte, aber immer ein guter Freund ist, der Nachbar Larran, der ohne zu zögern hilft, aber auch die Dorfbewohner, man kann sie einfach nur gern haben, denn sie vermitteln auch etwas ganz besonderes: nämlich das aufeinander zu gehen und einfach Hilfe anbieten, denn oftmals fragt man, wie Kiela, nicht danach.
Mein Fazit: Ein wunderschöner, warmherziger, aber auch absolut vielfältiger Roman, den ich mit einem ständigen Lächeln gelesen habe, denn die Geschichte ist einfach so bezaubernd, dass man gar nicht anders kann. Unheimlich bunte Figuren, wie man sie auch noch nicht kannte und eine wunderschöne Message hinter der Geschichte machen dieses Buch zu einem absoluten Wohlfühlroman, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genosse habe. Ich möchte unbedingt einmal auf die Insel Caltrey reisen und all diese besonderen Charaktere kennenlernen. Be- und Verzaubernd!