Alice‘ Traum ist die Gesangsausbildung an einer renommierten Academy, doch sie bringt keinen Ton mehr heraus und fällt durch die Aufnahmeprüfung. Kurz darauf zieht Tristan in die Dachwohnung einige Stockwerke über ihr. Die Treffen im Treppenhaus sind distanziert und kühl, denn sie begafft seine Aknenarben und ist aufdringlich, er unfreundlich und stört sich an ihrem Stottern – oder?
Der Schreibstil von Sarah Saxx ist einfach super! Alice und Tristan haben beide mit ihrem Stottern bzw. Panikattacken ihre Päckchen zu tragen und das wird wunderbar dargestellt. Durch die Ich-Perspektive (abwechselnd von beiden) macht mir die Autorin entsprechende Situationen mit absolut passenden und feinfühligen Worten verständlich und ich kann die Gefühle der Protagonisten nachempfinden. Vor allem Tristan ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen, insbesondere weil er trotz all seiner großen Probleme für seine Lieben da ist und immer unterstützt. Alice mag ich auch sehr, für ihre empathische und verständnisvolle Art.
"Als sie schließlich in den Gesang einsetzte, war es um mich geschehen. Ich war [...] völlig verzaubert. Sie und ihre wunderschöne Stimme waren so viel heller als die Dunkelheit in mir.", S. 164
Am liebsten mochte ich all die Momente, wo die beiden zusammen waren. Ich hab es geliebt, wenn sie gemeinsam Gitarre gespielt und gesungen haben. Die berührenden Nachrichten, in denen Musik ihre Sprache ist. Auch die Lieder, die die beiden spielen, passen perfekt zu der Situation und unterstützen so die jeweilige Stimmung. Es gibt auch einige eindrucksvolle und für mich berührende Szenen, die mir direkt zu Herzen gegangen sind. Ihre tiefe Verbundenheit und Liebe hat man durch jeden Buchstaben heraus gespürt. Diese Stimmung, wenn die beiden zusammen sind, macht das Buch für mich aus. Es ist einfach so schön, dass ich selbst Herzkribbeln beim Lesen verspürt habe.
Die beiden Wendungen zum Ende hin haben mir nicht ganz gefallen. Für mich ist es zu konstruiert oder hat viel mehr aufgewühlt, als es eigentlich war. Aber was sie ausgelöst haben, war gut und schön und hat die Beziehung von Alice und Tristan weiterentwickelt. Das Ende ist romantisch und hat einen Bogen zum Beginn des Buches gezogen, was eine tolle Idee ist und die Geschichte wunderschön abgerundet hat.
Fazit:
„Deine Stimme in meinem Herzen“ hat auch in meinem Herzen viel berührt. Auch wenn mir die Wendung am Ende nicht gefallen hat, konnte mich die Autorin doch mit ihrem feinfühligen Schreibstil und den liebevollen Charakteren, die oft über passende Musik kommuniziert haben, durchaus überzeugen.