Vergangenheit und Gegenwart
"Das Erbe von Juniper House" von Sophia Herzinger nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart.
2004, Saras Freund spricht plötzlich davon nach ...
"Das Erbe von Juniper House" von Sophia Herzinger nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart.
2004, Saras Freund spricht plötzlich davon nach Irland auszuwandern. Zudem fallen bei ihm öfters die Worte Heirat und Kinderkriegen. Sara ist mit dieser Situation etwas überfordert und bedingt sich Zeit zum Nachdenken aus. Sie beschliesst nach Kiel ins Haus ihrer Grossmutter Emma zu fahren und gleichzeitig diese wieder einmal im Pflegeheim zu besuchen. Bei ihren Besuchen erfährt Sara mehr über Emmas Vergangenheit und die schwierigen Zeiten, welche ihre Grossmutter durchmachen musste. Kurzentschlossen beschliesst sie, selbst noch Nachforschungen anzustellen und fliegt nach England. Dabei macht sie eine Entdeckung, mit welcher weder Sara noch Emma gerechnet hätten.
"Das Erbe von Juniper House" erzählt in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen die Geschichte von Sara und ihrer Grossmutter Emma. Einerseits verfolgt der Leser Saras Leben in der Gegenwart, auf der anderen Seite wird er durch Emmas Erzählungen immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzt.
Der Erzähltstil ist eher gemächlich, die Sprache leicht verständlich, der Text flüssig zu lesen. Die Perspektive wechselt je nachdem ob die Geschichte gerade in der Vergangenheit oder der Gegenwart spielt. Dabei vermag es die Autorin die Vergangenheit sehr lebhaft und anschaulich darzustellen. Sobald die Handlung wieder in der Gegenwart spielt, merkt man erst, dass die Rahmenhandlung eigentlich eine andere ist.
Die Geschichte um Emma ist sehr gefühlvoll beschrieben und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Manche Momente rühren nicht nur die Protagonisten zu Tränen, sondern auch die Leser.
Eine wundervolle Geschichte, die zeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Viel zu oft bereut man es, nicht mehr Zeit mit den Grosseltern verbracht und mehr über ihr Leben erfahren zu haben.