anders als erwartet...
Lina ist eine Sturmkralle, eine Diebin und Assassine. Da wird ihre Gang von den Schwarzkranichen getötet und Lina muss für die Mörder arbeiten. Bis ihr nach einem Diebstahl Rui erscheint – der Herrscher ...
Lina ist eine Sturmkralle, eine Diebin und Assassine. Da wird ihre Gang von den Schwarzkranichen getötet und Lina muss für die Mörder arbeiten. Bis ihr nach einem Diebstahl Rui erscheint – der Herrscher der mächtigen Dokkaebi. Zur Strafe für ihre Tat entführt er Lina in sein Reich. Dort bietet Rui ihr jedoch einen Deal an: Gelingt es ihr, ihn innerhalb von vierzehn Tagen zu töten, lässt er sie gehen. Das Problem: Dokkaebi gelten als nahezu unsterblich. Und Lina kommt dem König näher als gedacht…
Das Cover und der Klappentext haben mich sofort angesprochen. Ich liebe asiatische Fantasy-Romane und war sehr gespannt auf diese Geschichte. Ich fand die Idee großartig, die Umsetzung wies allerdings Schwächen auf.
Obwohl ich den Schreibstil toll fand, merkte man doch recht schnell, dass es sich hier um ein Debüt handelt. Die Autorin schreibt sehr bildhaft, flüssig und packend. Hin und wieder sind mir aber einige Wiederholungen und Fehler aufgefallen. Besonders zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten mit den Fremdwörtern und Begriffen, da sie erst spät oder zum Teil auch gar nicht erklärt wurden.
Mit der weiblichen Protagonistin hatte ich ebenfalls Schwierigkeiten. Immer wieder wurde betont, wie stark und fähig sie als Assassine ist, davon war im Buch nicht wirklich was zu sehen. Sie wirkte bis zum Schluss etwas blass, widersprüchlich und wankelmütig. Rui gefiel mir um Längen besser, doch auch hier wurde das Potenzial nicht gänzlich ausgeschöpft. Die Liebesbeziehung wirkte für meinen Geschmack zu konstruiert, die Chemie zwischen Lina und Rui stimmte allerdings.
Das Setting hat mir richtig gut gefallen, wobei ich gern mehr Einblicke in die Mythologie und das Worldbuilding gehabt hätte. Zum Schluss blieben viele Fragen offen und noch einiges ungeklärt, daher vermute ich, dass es eine Fortsetzung geben wird. Es gab auch insgesamt einfach zu wenige überraschende Elemente und Wendungen.
Alles in allem hat mir der Plot sehr gut gefallen, für mich überwogen jedoch die Schwächen, weshalb ich das Buch mit knapp drei Sternen bewerte und eher eingeschränkt weiterempfehle. Ich denke für Fantasy-Einsteiger, besonders für die, die sich für koreanische Mythologie und Sagen interessieren, ist es perfekt. Solche, die in dem Genre bereits einiges gelesen haben, werden vermutlich eher enttäuscht sein.