Jahreshighlight!
Ich war direkt vom ersten Kapitel an gefesselt. Wir begleiten drei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen - Claire hat eine feste Beziehung, arbeitet als Tagesmutter und trotzdem ist sie nicht glücklich ...
Ich war direkt vom ersten Kapitel an gefesselt. Wir begleiten drei Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen - Claire hat eine feste Beziehung, arbeitet als Tagesmutter und trotzdem ist sie nicht glücklich mit ihrem Leben. Lexi ist erfolgreiche Influencerin und hat auch mit den Schattenseiten zu kämpfen. Joanne hat ihr erstes Kind bekommen und liebt ihr Baby über alles - nicht jedoch das Muttersein. Scheinbar drei total unterschiedliche Frauen. Was sie gemein haben? Sie alle stehen an einem Punkt in ihrem Leben, wo alte Freundschaften bröckeln, zerbrechen, sich verändern. Sie müssen sich eingestehen, dass ihre Freundinnen und die bestehenden Beziehungen nicht mehr das sind, was sie einmal waren, sich einiges verändert hat und sie sich damit ziemlich alleine fühlen. Was nun? Krampfhaft daran festhalten oder auch mal loslassen?
Um das und viel mehr geht es in diesem Buch. Es wird eine Lebensrealität geschildert, die bestimmt viele in ihren Mittzwanzigern bis Mittdreißigern kennen. Das Leben ändert sich, damit auch die Beziehungen, aber vielleicht auch man selbst. Gedanken wie „Treffen sie sich schon wieder ohne mich?“, „Wieso wollen sie mich nicht mehr dabei haben?“ oder „Bin ich meiner besten Freundin wirklich so scheißegal?“ sind nicht selten und das erzählt die Autorin in diesem Buch auf einfühlsame Art und Weise - man ist nicht damit allein. Ab einem gewissen Punkt fließen die Geschichten der Drei ineinander und verweben sich, sodass auch eine tolle Entwicklung stattfinden kann. Mir hat es viel Spaß gemacht, die Frauen auf ihrem Weg zu begleiten, als wäre ich selbst mit ihnen befreundet. Es geht aber nicht nur um Freundschaft. Gegen Ende schlägt das ganze in eine noch ernstere Richtung ein und es geht um bipolare Störungen, manische Episoden, die sehr detailliert beschrieben werden. Auch das hat die Autorin auf eine realistische Art und Weise zu Papier gebracht, als selbst Betroffene, wie sie in ihrem Nachwort erklärt. Ich konnte mitfühlen, hoffen und auch wieder aufatmen.
Lebensecht, realistisch, schonungslos ehrlich und einfühlsam - ein Buch, das bestimmt viele gut gebrauchen können. ♥️ Von mir eine ganz dicke Empfehlung. 5 ⭐️