Cover-Bild Junge mit schwarzem Hahn
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22,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 25.08.2021
  • ISBN: 9783257071665
Stefanie vor Schulte

Junge mit schwarzem Hahn

Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2021

Ein düsteres Märchen!

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Inhalt:

Martin ist nur 11 Jahre alt und hat als einzigen Freund einen schwarzen Hahn. Er hat ein großes Herz, ist lieb und klug, aber die anderen Dorfbewohner behandeln ihn schlecht und ignorieren ihn. ...

Inhalt:

Martin ist nur 11 Jahre alt und hat als einzigen Freund einen schwarzen Hahn. Er hat ein großes Herz, ist lieb und klug, aber die anderen Dorfbewohner behandeln ihn schlecht und ignorieren ihn. Eines Tages taucht ein Maler im Dorf auf, der das Potential von Martin sieht und ihn auf seiner Reise mitnimmt. Diese Reise ist ebenfalls dunkel und führt in eine noch dunklere Welt.

Meinung:

Beim Lesen hatte ich wirklich das Gefühl, als würde ich ein Märchen lesen, was düsterer ist als die bekannten Märchen. Man wird in eine unbekannte Zeit und Welt entführt, wo alles dunkel und voller Bosheit ist.

Ich habe Martin sehr ins Herz geschlossen und war fasziniert von der Welt, die Stefanie vor Schulte geschaffen hat. Besonders toll fand ich den Schreibstil. Der ist nahezu poetisch und es werden viele Metaphern verwendet, aus denen man die wahren Botschaften entschlüsseln muss. Die Welt ist zwar fiktiv und märchenhaft, birgt aber kluge Gesellschaftskritik. Mir hat am meisten gefallen, dass man als Leser:in selbst nachdenken muss, was mit dem Geschriebenen gesagt werden soll. Es gibt viele verstecke Botschaften, wobei ich mir sicher bin, dass ich nicht alle erfasst habe. Falls ich das Buch noch einmal lesen sollte, fiele mir bestimmt noch etwas Neues auf.

Nach der Lektüre habe ich lange über das Gelesene nachgedacht und war ein wenig traurig, dass die Geschichte von dem kleinen Martin vorbei war.

Fazit:

Ein Roman, der in einer besonderen, dunklen und märchenhaften Welt spielt. Die Sprache trägt zur besonderen Atmosphäre bei und die Lektüre fordert heraus, indem man sich über die Metaphern sowie verschlüsselten Botschaften hinaus Gedanken machen muss.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Poetisch und magnetisch

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Martin ist ein elfjährige Junge , welche von ganzen Dorf abgestoßen ist, er lebt alleine nur mit seinen besten Freund, der schwarzen Hahn. Die Dorfbewohner lassen ihn die schwerste Arbeit machen nur für ...

Martin ist ein elfjährige Junge , welche von ganzen Dorf abgestoßen ist, er lebt alleine nur mit seinen besten Freund, der schwarzen Hahn. Die Dorfbewohner lassen ihn die schwerste Arbeit machen nur für etwas zum Essen, die alle haben Angst von ihm, von seiner Ruhe, Milde und Gutherzlichkeit. Der ganze Dorf ist wie von eine Starre gelehmt und der böse hat schon lange mit den guten gewonnen. An einem Tag in der Dorf kommt ein Maler und der erkennt dass Martin ein besonderes Junge ist und nimmt ihn auf die weitere Reise.....

Das Buch ist düster und beklemmend aber die poetische Schreibstil und die märchenhafte Erzählweise ziehen der Leser magnetisch an, das Buch fesselt von die erste bis zu letzter Seite. Trotz die Monotonie die Eintönikgeit , der Verderb, der Gestank und die unsympathischen Charakteren die Atmosphäre hellt sich immer wenn der Martin auf das Bühne tritt, er ist anders, er ist rein und unschuldig, er passt einfach nicht in dieser böse Welt. Der Botschaft ist klar und deutlich ausgedrückt - wer wagt sich anders sein wird immer auf der Rand von Gesellschaft gestoßen, egal in welchen Zeiten wird das passieren.

Wunderbares Buch , leise und magisch erzählt mit langzeitigen Wirkung - der Anregung beim lesen zwingt der Leser zum nachdenken.

Veröffentlicht am 09.08.2021

Junge mit schwarzem Hahn

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Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte ...

Schon das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, das Gemälde von Picasso rahmt die Handlung passig und hat mich schon adäquat auf das Buch einstimmen können.
Der Schreibstil der Autorin Stefanie vor Schulte hat mich gleich ab der ersten Seite in den Bann gezogen - er ist zugleich knapp und geradlinig, spart dabei jedoch an keinem Punkt die Bildhaftigkeit und Lebendigkeit ein. Ein wirklich interessanter Stil, der mich komplett mitnehmen und begeistern konnte. Die Sprache ist auch sehr klar und mutet beinahe schon zu modern für die beschiebene Welt an.
Die Handlung um Martin und den ihn begleitenden und allgegenwärtigen Hahn spielt in einer nicht ganz definierbaren Zeit, das Setting ist eindeutig mystisch und düster geprägt. Die gesamte Stimmung des Buches ist dem eines Märchens sehr ähnlich - was mich sehr überrascht hat, denn anhand des Klappentextes habe ich damit nicht gerechnet...
Die Story hat bei mir noch lange nachgewirkt und mich zum Nachdenken angeregt - die Erzählung pendelt immer wieder zwischen Extremen, (z. B. der Güte von Martin und der Boshaftigkeit vieler Dorfbewohner) scheint auch Symboliken zu nutzen, die den Leser:innen nicht sofort ins Auge springen.
Insgesamt bin ich von diesem Buch positiv überrascht worden, finde dieses Debut sehr gelungen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Ein Freund, der dich zu deiner Bestimmung führt

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„Und in Martin schwingt wie ein Lied die ganze Erlösung. Sie haben vom Leid getrunken und vom Hunger gegessen. Aus Kälte haben sie ihr Lager gestellt, mit Tränen haben sie einander zugedeckt und Schreie ...

„Und in Martin schwingt wie ein Lied die ganze Erlösung. Sie haben vom Leid getrunken und vom Hunger gegessen. Aus Kälte haben sie ihr Lager gestellt, mit Tränen haben sie einander zugedeckt und Schreie waren ihre Abendlieder. Aber jetzt träumen sie, als wäre es ein Leben.“

Inhalt

Martin lebt nicht nur ganz allein in einer düsteren, vom Aberglauben durchwirkten Zeit, in der jede Menschenseele dazu verdammt ist, ein Leben voller Entbehrungen zu führen, sondern gleichermaßen an einem Ort, der ihm weder Heimat ist noch Trost spendet. Nachdem sein Vater die gesamte Familie im Wahn ermordete, schlägt sich Martin, der einzige Überlebende des Massakers, alleine durch. Immer an seiner Seite ein altersloser schwarzer Hahn, der ihm entweder auf der Schulter sitzt oder unter seinem Hemd steckt. Die Dorfbewohner schreiben dem Jungen mit seinem Federvieh allerlei Unheil zu, dichten ihm ein Bündnis mit dem Teufel an und meiden ihn so gut es geht. Besonders erschreckend ist für sie die Tatsache, dass Martin wesentlich schlauer ist, als sie selbst und darüber hinaus über eine unbesiegbare Güte zu verfügen scheint, ganz egal, wie viel ihm zustößt. Der 11-Jährige nutzt die Gunst der Stunde und schließt sich einem Maler an, der gerade das Altarbild in der Kirche vollendet hat, um endlich seiner trostlosen Umgebung zu entkommen. Doch bald muss er feststellen, dass die große weite Welt ebenso viele Schrecken und bösartige Menschen bereithält, wie jene, denen er zu entkommen versuchte. Ihm wird klar, dass er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss und setzt sich für die Träume und Hoffnungen anderer ein, ebenso wie für das Gute im Leben …

Meinung

Der Klappentext verspricht ein außergewöhnliches Debüt der deutschen Autorin Stefanie vor Schulte, welches ein literarischer Geniestreich zu sein scheint. Und tatsächlich liegt die Handlung dieses kleinen Buches weitab von meiner literarischen Komfortzone, gerade weil nichts wirklich Greifbares darin zu finden ist und die Erzählung eher ein Mix aus Fabel, Märchen und historischem Szenario ist.

Und dennoch bin ich gerade deshalb sehr begeistert von der erdachten Geschichte um einen Jungen, fernab unserer Zeit, gefangen in gleich mehreren Notlagen und trotzdem voller Tatendrang und Mut.

Wer märchenhafte Erzählungen mit einer Portion Mystik und düsterer Stimmung mag, ist hier genau richtig, denn diese Facetten spiegeln sich auf jeder Seite des Buches wider. Der Leser taucht in eine längst vergangene dunkle Epoche ein, in der Armut, Grausamkeit und Krieg an der Tagesordnung waren. Trotzdem bleibt die Story universell, denn dieser Ort könnte überall sein und die rachsüchtigen Menschen von damals, sehen heute vielleicht nur schöner aus und verbergen ihren schlechten Charakter hinter einer entsprechenden Fassade.

Sprachlich überzeugt der Text einerseits durch eine fast profane, im Präsens geschriebene Handlung, der man mühelos folgen kann und andererseits vermag die Autorin mittels sprachlicher Bilder, weit umfassendere Dinge zu schildern, die man erst nach und nach wahrnimmt. Gerade die Figur des Hahns, scheint gleichermaßen für den besten Freund zu stehen und dann wieder für die Gefahr, die andere darin sehen. Die Thematik der Vorurteile und des Schubladendenkens wird hier sehr subtil aufgegriffen und durchaus intensiv beleuchtet. Auch die Frage danach, ob man sich immer absolute Ehrlichkeit wünscht, die mit bitteren Wahrheiten verbunden ist oder lieber den Schein wahrt, schwingt immer wieder durch die vordergründige Handlung. Kurzum, die Story bietet trotz ihrer geringen Seitenzahl genügend Stoff für Diskussionen und regt zum Nachdenken an.

Fazit

Ich bin sehr positiv überrascht und vergebe gerne 5 Lesesterne für einen unterhaltsam-düsteren Roman mit zahlreichen Ansätzen, einer in sich runden Geschichte und möglichem Interpretationsspielraum.

So etwas fasziniert mich immer wieder, selbst wenn ich ansonsten zu den Liebhabern realistischer Romane zähle. Die psychologische Komponente kommt hier trotz der gewählten Hintergründe und einer ungenauen Orts- und Zeitangabe nicht zu kurz.

Ganz im Gegenteil, die Balance zwischen Glauben und Aberglauben, zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen Mächtigen und Abhängigen wird immer wieder verdeutlicht und macht für mich den eigentlichen Wert dieses Romans aus: Welcher Bestimmung soll der Einzelne folgen? Welchen Stellenwert bekommen dabei seine Freunde und Feinde? Und gibt es ihn tatsächlich, den vorgeschriebenen Lebensweg, dessen Möglichkeiten alle längst vorgezeichnet sind? Eine sehr interessante Frage für jegliche Literatur.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Eindrucksvolles Debut

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Junge mit schwarzen Hahn wirkt anfangs wie eine surreale Dorfgeschichte, mit überzeichneten ländlichen Stereotypen, die den merkwürdigen Jungen und seinen schwarzen Hahn fürchten und in ihm den Teufel ...

Junge mit schwarzen Hahn wirkt anfangs wie eine surreale Dorfgeschichte, mit überzeichneten ländlichen Stereotypen, die den merkwürdigen Jungen und seinen schwarzen Hahn fürchten und in ihm den Teufel sehen.
Doch der Maler, der der dörflichen Kirche ein Altarbild malen soll, erkennt jedoch was wahrlich in Martin steckt, der von der Dorfgemeinschaft gemieden wird. Martin zieht mit dem Maler durchs Land und wird Retter und Schutzengel derer, die es am dringendsten benötigen.
Martin ist die Person, die keine Fehler hat, trotz seiner dunklen Vergangenheit und der Missachtung, mit der er im Dorf gestraft wurde, wurde er zu einem herzensguten Jungen, der jede kleinste Ungerechtigkeit erkennt und sich entschieden gegen diese zur Wehr setzt. Er ist ein fast magischer Charakter, den sich die Leser:innen als Vorbild nehmen sollten, denn keine Vergangenheit entschuldigt es, ein schlechter Mensch zu sein.
Stefanie vor Schulte präsentiert ein atemberaubendes Debüt, das ans Herz geht und einem aufzeigt, dass man immer die Wahl hat sich für oder gegen das Böse zu entscheiden. Die Autorin trifft genau den richtigen Ton für die Zeit und das mystische und dunkle Setting des Romans, sodass es einem auch nach dem Ende des Buches nicht sofort loslässt.

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