Feuerkind 2.0
An einem Abend geht der zwölfjährige Luke Ellis im Haus seiner Eltern schlafen und wacht am Morgen in einem Zimmer auf, das zwar aussieht wie sein eigenes, es aber nicht ist. Zusammen mit anderen entführten ...
An einem Abend geht der zwölfjährige Luke Ellis im Haus seiner Eltern schlafen und wacht am Morgen in einem Zimmer auf, das zwar aussieht wie sein eigenes, es aber nicht ist. Zusammen mit anderen entführten Kindern ist er plötzlich im sogenannten „Institut“, wo an den Kindern Versuche durchgeführt werden, um ihre telekinetischen und telepathischen Fähigkeiten zu verstärken. Nicht alle Kinder überleben die Versuche und Luke fragt sich, ob es einen Fluchtweg gibt.
Das Buch beginnt mit einem Kapitel über Tim Jamieson, der erst mal nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun zu haben scheint. Einer Eingebung folgend landet Tim, der eigentlich auf dem Weg nach New York war, in dem kleinen Städtchen DuPray, wo er als Nachtklopfer – einer Art Nachtwächter für die kleine Stadt – eingestellt wird. Als Leser ahnt man zwar, dass er eine wichtige Rolle in Lukes Leben spielen wird, weiß aber noch nicht, welcher Art diese Rolle sein wird.
Der Hauptteil des Buches dreht sich um das Leben der Kinder im Institut – und das ist kein Schönes. Die Erwachsenen behandeln die Kinder schlecht, es gibt Schläge und Misshandlungen, dazu Spritzen und Tests. Luke und seine neu gefundenen Freunde müssen viel aushalten und man wünscht ihnen, dass von irgendwo Hilfe kommt.
Stephen King greift hier ein bekanntes Thema auf. Versuche an Menschen, um ihre paranormalen Fähigkeiten zu wecken oder zu verstärken. Ich fühlte mich an „Feuerkind“ erinnert und hoffte, dass die Kinder früher oder später zurückschlagen würden. Das Buch ist spannend und diese Spannung wird oft durch schnelle Perspektivwechsel geschürt, weil man dann nicht weiß, was im einen Teil des Landes passiert, während man einen anderen Charakter begleitet. Das ist sehr gut gemacht.
Im Wesentlichen geht es um die Frage, ob es okay ist, Kinder für ein größeres Ziel zu opfern – nämlich für die Rettung der Menschheit. Das hat King sehr gut erzählt und jeder Leser wird die Frage wohl mit einem dicken, fetten NEIN beantworten, wenn er die Zustände im Institut verfolgt hat. Sehr gut geschriebene und erzählte Geschichte, die an frühe Werke Kings erinnert. Hat mir richtig gut gefallen!