Cover-Bild Stay away from Gretchen (Die Gretchen-Reihe 1)
Teil 1 der Serie "Die Gretchen-Reihe"
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Hörbuch Hamburg
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783844926361
Susanne Abel

Stay away from Gretchen (Die Gretchen-Reihe 1)

Eine unmögliche Liebe
Vera Teltz (Sprecher)

Eine große Liebe in dunklen Zeiten

Eine junge Frau, ein afroamerikanischer GI und das Geheimnis einer verbotenen Liebe

Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2024

Tiefgründig und bewegend

0

Susanne Abel gelingt mit „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ ein ergreifender Roman, der auf historischen Fakten, emotionaler Tiefe und fein gezeichneten Charakteren basiert. Die Geschichte ...

Susanne Abel gelingt mit „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ ein ergreifender Roman, der auf historischen Fakten, emotionaler Tiefe und fein gezeichneten Charakteren basiert. Die Geschichte verbindet auf meisterhafte Weise Vergangenheit und Gegenwart und erzählt von Familie, Erinnerung und der Suche nach Identität.

Tom Monderath, ein erfolgreicher Nachrichtenmoderator, sieht sich plötzlich mit der Demenz seiner Mutter Greta konfrontiert. Diese Krankheit, die zunächst erschüttert, wird zu einer unerwarteten Chance: Greta öffnet sich und erzählt von ihrer Kindheit in Ostpreußen, ihrer dramatischen Flucht im Winter und ihrem Leben im besetzten Heidelberg. Doch als ein Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut auftaucht, hüllt sie sich in Schweigen. Toms Nachforschungen führen ihn nicht nur in Gretas Vergangenheit, sondern auch zu seiner eigenen.

Abel fängt in ihrer Erzählung die Schrecken der Nachkriegszeit, das Schicksal der „Brown Babies“ und die Kämpfe von Frauen im Nachkriegsdeutschland ein. Historische Fakten und emotionale Geschichten greifen nahtlos ineinander und werden durch den Perspektivwechsel zwischen Greta und Tom lebendig. Besonders beeindruckend ist, wie die Demenzerkrankung mit all ihren Herausforderungen und berührenden Momenten geschildert wird.

Die Figuren sind liebevoll und authentisch gestaltet. Greta wächst einem mit ihrer Geschichte und ihrem Schicksal ans Herz. Tom entwickelt sich von einem distanzierten Sohn zu einem liebevollen Begleiter, während Charaktere wie die warmherzige Nachbarin Helga die Geschichte bereichern. Sehr zu empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2023

Mein bisheriges Jahreshighlight!

0

Ich weiß nicht, wie viele Male ich in der Buchhandlung an „Stay Away From Gretchen“ vorbeigelaufen bin, bis ich mich schließlich doch an das Hörbuch getraut habe. Das Cover hat mich so gar nicht angesprochen, ...

Ich weiß nicht, wie viele Male ich in der Buchhandlung an „Stay Away From Gretchen“ vorbeigelaufen bin, bis ich mich schließlich doch an das Hörbuch getraut habe. Das Cover hat mich so gar nicht angesprochen, da es auf mich den Eindruck eines Kriegsromans gemacht hat. Doch weit gefehlt! „Stay Away From Gretchen“ hat mir mal wieder gezeigt, dass man sich nicht nur an die „schönen und funkelnden“ Cover halten, sondern ruhig mal aus der Reihe tanzen sollte.
Die Geschichte handelt von Tom Moderath, einem bekannten Nachrichtensprecher aus Köln, und seiner 84-jährigen Mutter Greta, die an Demenz erkrankt ist. Als ihr Vergessen eintritt, beginnt sie, sich an verschiedenste Episoden ihrer Kindheit im Zweiten Weltkrieg und ihrer Jugend in der Nachkriegszeit zurückzuerinnern. Nicht nur der Leser erfährt so immer mehr über die Vergangenheit Gretas, sondern auch Tom erfährt nach und nach Dinge über seine Mutter, von denen er noch nie gehört hat, da er nicht immer ein gutes Verhältnis zu ihr pflegte. Besonders überrascht ist er schließlich über die Beziehung seiner Mutter zu einem dunkelhäutigen US-amerikanischen Soldaten, zu der er im Verlauf des Buches weitere Nachforschungen anstellt.
Die Handlung wird, wie bereits angedeutet, in zwei Zeitsträngen erzählt - der separaten Erzählung der Jugend der Mutter und der heutigen Gegenwart, zwischen denen immer gewechselt wird, sobald Greta sich wieder an ihre Vergangenheit erinnert.
Und was soll ich sagen? Das Buch ist eines meiner Lieblingsbücher geworden, da es so viele Emotionen in mir ausgelöst hat, wie es schon lange kein Buch mehr geschafft hat. Ich habe mich gefreut, habe mitgefiebert, habe Rotz und Wasser geheult, war unglaublich schockiert, und und und… Es war ein einziges Auf und Ab der Gefühle. Dazu ist es nicht nur super erzählt und geschrieben, sodass es sich sehr gut hören lassen hat, sondern es spricht auch ein sehr wichtiges Thema an, welches im deutschen Geschichtsunterricht oftmals zu kurz kommt: Die Umstände der Nachkriegszeit. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, diesen Zeitraum in der Schule behandelt zu haben, sodass man stets den Eindruck hatte, dass alles wieder in Ordnung war, sobald der Krieg vorbei war. Dem war jedoch definitiv nicht so, was für mich ein weiterer Grund ist, dieses Buch einfach jedem ans Herz zu legen. Es hat so einen bleibenden Eindruck in mir hinterlassen, dass ich auch heute noch immer wieder an die Geschichte zurückdenke. Bitte, bitte, lest es! 💗

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.05.2022

Eine unmögliche Liebe

0

Jeden Abend hält die inzwischen 84jährige rüstige Rentnerin Greta Monderath Zwisprache mit ihrem vielbeschäftigten Sohn, der als Nachrichtensprecher beim Fernsehen arbeitet. Dann sitzt sie vor der Mattscheibe ...

Jeden Abend hält die inzwischen 84jährige rüstige Rentnerin Greta Monderath Zwisprache mit ihrem vielbeschäftigten Sohn, der als Nachrichtensprecher beim Fernsehen arbeitet. Dann sitzt sie vor der Mattscheibe und schaut, ob die Krawatte sitzt und ihr Tom gut gekämmt ist.

Der wiederum macht sich keine Sorgen um seine Mutter, die bisher immer gut zurecht gekommen ist, bis er eines Abends einen Anruf erhält, weil seine Mutter einen Autounfall hatte und mehrere hundert KM von ihrem Wohnort entfernt in einer Klinik gelandet ist. Tom sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass seine Mutter an Demenz erkrankt ist und ist schlichtweg überfordert. In einer zweiten Zeitebene erfährt der Leser von Greta‘s Jugend. Nach der Flucht von Ostpreußen nach Heidelberg nach Ende des 2.Weltkrieges lernt Greta einen afroamerikanischen GI kennen und verliebt sich in ihn. Natürlich war diese Liebe zwischen Greta und Bobby (Robert Cooper) eine unmögliche Liebe ohne große Zukunftsaussichten, aber die beiden waren fest entschlossen allen Hindernissen zum Trotz zusammenzubleiben. Ein sogenanntes Fraternisierungsverbot stellte die Verbrüderung der Besatzungsmacht mit dem Feind unter Strafe und natürlich auch Beziehungen zwischen US Soldaten und deutschen Frauen. Von deutscher Seite wurden Frauen schnell als Amiliebchen beschimpft, wenn sie einen amerikanischen Soldaten zum Freund hatten und wurden offen bis in die eigene Familie diskriminiert.

Im Laufe der Jahrzehnte hat Greta Vieles verdrängt, was ihr in dieser Zeit widerfahren ist. Tom hat in seiner Kindheit eine Mutter erlebt, die ständig mit ihren Depressionen gekämpft hat, kannte aber die Ursachen nicht, weil im Elternhaus nie darüber gesprochen wurde.

Durch die Demenz hat sich Greta verändert und spricht plötzlich über Dinge aus der Vergangenheit, über die sie für immer schweigen wollte. Doch das hat sie plötzlich vergessen. Hier verbindet die Autorin Susanne Abel jetzt beide Zeitebenen, indem Tom die Puzzleteilchen, die ihm seine Mutter hinwirft zur Recherche über Greta‘s Vergangenheit nutzt und so erfährt er erschütternde Neuigkeiten.

Trotz etwas Kitsch und ein paar Klischees habe ich das Buch geliebt, dass als Hörbuch auch sehr zu empfehlen ist. Hier macht es besonders Spaß die sprachlichen Feinheiten durch Kölner Dialekt und kurpfälzischem Singsang zu lauschen und sich den sympathischen Bobby vorzustellen, wie er mit starkem amerikanischen Akzent zu deutschen Zungenbrechern von seinem „Gretchen“ genötigt wird.

Die Geschichte ist herzzerreißend, macht glücklich und auch sehr traurig.

Die Charaktere sind ausgesprochen liebevoll gezeichnet, und die Autorin orientiert sich an historischen Fakten, die mir so noch nicht bewusst waren.

Für mich ist dieser Roman auf jeden Fall ein Jahreshighlight, dass ich nur wärmstens empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2021

Sehr bewegend

0

Schon lange habe ich kein so berührendes Hörbuch mehr gehört. Okay, bei dem Thema war das zu erwarten. Aber es ist ein Debüt-Roman und der hat mich wirklich in jeder Szene abgeholt. Dabei war es nicht ...

Schon lange habe ich kein so berührendes Hörbuch mehr gehört. Okay, bei dem Thema war das zu erwarten. Aber es ist ein Debüt-Roman und der hat mich wirklich in jeder Szene abgeholt. Dabei war es nicht nur die Aktualität, die dem ganzen anhaftet, denn irgendwo endet immer gerade ein Krieg und es gibt Menschen, die ihn überstehen, überstanden haben, die mit Besatzern umgehen müssen, die einander mit Vorurteilen, Hass und Unverständnis begegnen und dann doch erkennen, dass alles menschlich ist außer dem Krieg. Es ist ganz profan einfach die Geschichte der alten Frau, die ihr Gedächtnis verliert und ihrem Sohn an ihrer Vergangenheit teilhaben lässt. Einer lange verschwiegenen Vergangenheit, die auch sein Leben umkrempelt. Dabei konnte ich mir die Gefühle der Darsteller so gut nachvollziehen, weil die Autorin Raum für Interpretation lässt, weil sie gekonnt beschreibt und nicht ständig erklärt. Diese Art des Erzählens kommt mir sehr nahe und gefällt mir wahnsinnig gut.

Eine Geschichte, die man gehört/gelesen haben sollte. Sie bereichert und erfüllt trotz der schmerzhaften Dinge auch mit Glück und Hoffnung. Das können nicht viele Bücher bei mir schaffen.

Veröffentlicht am 11.07.2021

Ich bin begeistert von der Geschichte, vom Hörbuch

1

Zwei /drei Hörbücher hatte ich bis jetzt gehört und danach beschlossen, doch beim gedruckten Wort zu bleiben. Dann aber ist mir „Stay Away from Gretchen“ in Hörform begegnet und es war ein so eindringlicher ...

Zwei /drei Hörbücher hatte ich bis jetzt gehört und danach beschlossen, doch beim gedruckten Wort zu bleiben. Dann aber ist mir „Stay Away from Gretchen“ in Hörform begegnet und es war ein so eindringlicher Hörgenuss, dass ich mein Urteil bezüglich dieses Formates revidiere. Diese so wundervolle Geschichte hat durch die ausdrucksstarke Stimme der Synchronsprecherin Vera Teltz ganz enorm gepunktet. Zum einen war es die sehr berührende, emotionale Geschichte Gretchens und zum anderen das so gekonnte Vortragen. All die Stimmungsschwankungen der einzelnen Charaktere konnte ich gut heraushören. Die Sprecherin hat jedem Einzelnen ein Gesicht gegeben, ich konnte mich zurücklehnen und genießen, mich mit ihnen freuen, ob ihres Schicksals traurig und verzweifelt sein. Vera Teltz, ihre Stimme, werde ich mir merken, ich werde sie bestimmt wieder hören.

„Geschichte, so bitter sie auch sein mag, ist Realität, die täglich in unserer Gegenwart und in unserer Zukunft fortwirkt.“ Willy Brandt in einer Rede in Jerusalem am 7. Juni 1973. So beginnt Gretchens Lebensgeschichte und in diesem Satz verbirgt sich ganz viel Wahrheit.

Heute: Greta ist topfit, so denkt sie sich und will nur schnell was besorgen. Mit ihrem Auto fährt sie immer weiter, sie ist auf der Autobahn, verpasst die Ausfahrt, bis sie irgendwo im ihr unbekannten Nirgendwo stehen bleibt, im Krankenhaus landet. Der bekannte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird angerufen, er holt seine 84jährige Mutter zurück, muss sich eingestehen, dass er ihre weiter fortschreitende Demenz nicht länger ignorieren kann. Er wird sich zwangsläufig um sie kümmern müssen. So beginnt er nachzuforschen, findet in Gretas Sachen ein Foto von einem ihm unbekannten dunkelhäutigen Mädchen.

Gestern: Gretas Familie muss weg aus Ostpreußen, in Heidelberg finden sie eine neue Heimat und die blutjunge Greta – Gretchen genannt – erlebt während des Zweiten Weltkrieges und der US-Besatzung ihre große Liebe, aber auch die bitterste Enttäuschung, die sie fast nicht verkraften kann.

Vertreibung und Flucht, der auch hierzulande verbliebene Rassenhass mit all seinen Folgen werden hier thematisiert, genau so Adoption und die Suche nach den eigenen Wurzeln. Heute ist unvorstellbar, was im Nachkriegsdeutschland alles möglich war. Ein Frauenschicksal, das für viele andere steht. Gegen die starren Vorschriften der aus jetziger Sicht verstaubten Behörden kam man nicht an, im Gegenteil. So manches menschliche Drama war amtlich gewollt.

Die Autorin erzählt ausdrucksstark in zwei Zeitebenen, die gut ineinandergreifen. Tom in seinem durchgestylten Leben in der Gegenwart gräbt immer tiefer in der verborgenen, verschwiegenen Vergangenheit seiner Mutter.

„Stay Away from Gretchen“ hat mich in seiner Gänze umgarnt, bewegt, begeistert. Ein Stück Zeitgeschichte, mitreißend geschrieben von Susanne Abel, von Vera Teltz wundervoll vorgetragen. Gerne empfehle ich diesen Leckerbissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere