Eine Geschichte aus dem Nachkriegsdeutschland
Der erfolgreiche Moderator und Journalist Tom Monderath sieht sich damit konfrontiert, dass seine schlagfertige und einst so selbstständige Mutter Greta an Demenz erkrankt ist. Dies rüttelt sein geschäftiges ...
Der erfolgreiche Moderator und Journalist Tom Monderath sieht sich damit konfrontiert, dass seine schlagfertige und einst so selbstständige Mutter Greta an Demenz erkrankt ist. Dies rüttelt sein geschäftiges Leben durcheinander, denn längst verdrängte Erinnerungen seiner Mutter werden bei ihr immer präsenter. Tom forscht in ihrer Vergangenheit und erkennt, wie wenig er eigentlich über Greta weiß..
In Rückblenden springt die Erzählung zwischen der Gegenwart im Jahre 2015 und Gretas Kindheit und Jugend im Kriegs- und Nachkriegsdeutschland der 40er und 50er. Der Schreibstil ist fesselnd und einfühlsam, die Geschichte spannend aufgebaut. Tom wird als gehetzter und arroganter Mittvierziger beschrieben, für den die Krankheit seiner Mutter eine Belastung darstellt. Bedingt durch ihre Demenz, bleibt der Charakter von Greta in der Gegenwart etwas blass, dafür ist die Darstellung ihrer Jugend sehr lebendig und zeigt eine starke junge Frau. Die Thematik des Rassismuss in der Nachkriegszeit habe ich so noch nicht gelesen und empfand ich als aufschlussreich und aufrüttelnd. Die Ereignisse überschlugen sich gegen Ende hin sehr und doch lief alles irgendwie vorhersehbar ab, das hat mich dann doch etwas gestört. Auch wurde Tom über die 400 Seiten hinweg nicht unbedingt sympathischer und sein Charakter blieb mir irgendwie fremd.
Dennoch hat mir das Buch an sich gut gefallen, der Aufbau der Geschichte ist gelungen und lässt einige offene Fäden zurück, die dann hoffentlich im zweiten Band aufgegriffen werden.