Ab in den Süden
Sörensen muss seinen Resturlaub nehmen und hat sich für zwei Wochen in Österreich auf einem Bauernhof eingemietet. Auf dem Weg will er bei seiner Ex-Freundin Nele und der gemeinsamen kleinen Tochter in ...
Sörensen muss seinen Resturlaub nehmen und hat sich für zwei Wochen in Österreich auf einem Bauernhof eingemietet. Auf dem Weg will er bei seiner Ex-Freundin Nele und der gemeinsamen kleinen Tochter in Hamburg Station machen. Nele hat einer Bekannten ein Zimmer überlassen, die offensichtlich einige Probleme hat. In der Zwischenzeit wird in Katenbüll ein Toter aufgefunden. Endlich ein Fall für Jenni Holstenbeck, denkt sie. Aber ihr wird ein KHK Mommsen vor die Nase gesetzt, der zumindest selbst von sich überzeugt ist. Jenni gerät doch stark in Versuchung einige Untersuchungen selbst in die Hand zu nehmen.
In diesem fünften Band der Reihe macht Sörensen tatsächlich Urlaub. Das kann man sich garnicht vorstellen, wenn man ihn so kennt. Dann meint man doch eher, es ist im am Liebsten, wenn alles ist wie immer. Natürlich gerät dann schon die Fahrt nach Hamburg länger als man so meinen würde. Zumindest in Sörensens Gedanken. Und dann muss er sich auch noch damit abfinden, dass Nele einer entfernten Bekannten einfach ein Zimmer zur Verfügung stellt. Und dann legt diese Bekannte ein so seltsames Verhalten an den Tag, dass Sörensen sich gezwungen sieht, ein wenig vor sich hin zu ermitteln, um der Dame, die sich Achim nennt, zu helfen.
Das ist mal was anderes, ein Kommissar auf Urlaub, der Schwierigkeiten hat, sich überhaupt richtig auf den Weg zu machen. Und weil er nicht anders kann, ermittelt er irgendwie doch, obwohl es eigentlich keinen Fall gibt. Denn Fall hat dafür Jenni, die sich mit diesem eitlen Gockel Mommsen rumplagen muss und die eigentlich viel klüger an die Nachforschungen herangeht als jener, der es am ehesten versteht, sich mit fremden Federn zu schmücken. Das Ganze erscheint erstmal alles ein wenig weit hergeholt. Erst nach und nach erfasst man, was für eine spannende und ausgeklügelte Geschichte den Roman zusammenhält. Wenn man sieht, dass die Bücher der Reihe immer umfangreicher werden, könnte man schon denken, es muss nicht immer mehr sein. Natürlich entscheidet ein Autor selbst, wann seine Story erzählt ist. Gerne liest man wieder die witzigen Dialoge und folgt Sörensens Gehirnfeuerwerk, wenn er versucht, die Normalität festzuhalten und dabei mitunter erfolgreich ist und das sogar obwohl es Normal eigentlich nicht gibt.
Die Reihe um Sörensen möchte man nicht mehr missen, ebenso wenig wie die Verfilmungen, die der Erzählung gut gerecht werden.