Düfte, verbotene Liebe und Indianer ... lasst euch überraschen!
Mit der Lilienbraut hat Terese Simon in ihrer Reihe um starke Frauen mal wieder eine sehr ansprechende Geschichte kreiert. Mit dem gegenwärtig sehr beliebten Stil, eine Familiengeschichte auf zwei Ebenen ...
Mit der Lilienbraut hat Terese Simon in ihrer Reihe um starke Frauen mal wieder eine sehr ansprechende Geschichte kreiert. Mit dem gegenwärtig sehr beliebten Stil, eine Familiengeschichte auf zwei Ebenen zu schaffen, entführt uns die Autorin, die dem ein oder anderen Leser vielleicht als Brigitte Riebe ein Begriff sein mag, nach Köln – einmal mit Nellie in die vierziger Jahre und einmal Liv in die Gegenwart. Köln ist groß und genauer gesagt landen wir in dem heute hippen, multikulturellen Stadtteil Ehrenfeld, in dem Liv sich im hier und heute durch die Erbschaft eine Tante einen Traum erfüllen kann. Sie eröffnet das „Göttliche Düftchen“, das jedoch durchaus nicht bei allen Bewohnern auf Zustimmung stößt. Doch sie ist mutig und ehrgeizig und hat Gott weiß ein Quäntchen Glück verdient, nachdem der Vater ihres kleinen Sohnes Thijs einen unschönen Abgang aufs Parkett gelegt hat …
Der zweite und für mich viel wichtigere und auch ein wenig interessante Teil schickt uns achtzig Jahre in die Vergangenheit, als in genau diesem Stadtviertel und auch im restlichen Deutschland der Zweite Weltkrieg wütet. Nelli, ihre Mamm und ihr jüngerer Bruder Martin versuchen dort nach dem traurigen Verlust ihres geliebten Babs ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und halbwegs unversehrt durch diese schlimme und gefährliche Zeit zu schliddern. Doch die Nazigrößen haben andere Pläne und dann verliebt sich die junge Nelli in den richtigen und dennoch falschen Mann …
Sehr anschaulich und intensiv beschreibt die Autorin das heute schon ein wenig berühmte Stadtviertel Ehrenfeld. Hach, was hätte ich Lust dort beim Marrokaner einen starken Kaffee und beim Inder eine schöne Portion Falafel zu genießen. Doch fasst scheint die Kunst des Riechens ein Fluch und auch ein Segen zu sein, damals wie heute. Mir hat der Ausflug nach Köln viel Spaß gemacht und natürlich habe ich mitgelitten mit Nellie, deren Herz sich einer Liebe verschrieben hatte, die niemals sein durfte. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen und bin schon gespannt, was Teresa Simon als nächstes für uns bereit halten wird.