Roman | Schicksalsroman zweier junger Frauen im konservativen Irland der 60er Jahre
Die Magdalenenheime in Irland, der Kampf zweier Frauen um Liebe und Gerechtigkeit und ein lang gehütetes Geheimnis. Für alle Leser:innen von Charlotte Lyne und Julia Kröhn
»Fiona bekreuzigte sich schnell. ›Du versündigst dich! Gehorsam ist eine Tugend.‹
›Oder eine Gefahr, wenn man den falschen Leuten gehorcht.‹«
Irland 1960: Rose und Cathy sind seit ihren Kindertagen unzertrennliche Freundinnen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Rose ist ein ungestümer Wildfang, Cathy ein introvertierter Bücherwurm. Als Cathy ungewollt schwanger wird, steht die verheiratete Rose ihr bei und gibt den Jungen als ihr Kind aus. Erst nach Jahren erfährt sie, was Cathy danach für ein Schicksal ereilte.
Die junge Leah Hermann, die als Au-Pair nach Dublin kommt, stößt sechzig Jahre später auf ein Netz aus Lügen und Schweigen. Aus Liebe zu dem eigenwilligen Shaun, der sich mit Hingabe um seine Großmutter kümmert, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und enthüllt die dramatische Geschichte zweier Frauen, die sich ein Leben nach eigenen Vorstellungen erkämpfen wollten und dafür einen hohen Preis zahlen mussten.
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Meine Meinung:
Dieser Schicksalsroman wurde gut recheriert und der Autorin ist es gelungen die Geschichte um zwei jungen Frauen in den damaligen streng konservativen Irland zu erzählen. Diese sehr tragische ...
Meine Meinung:
Dieser Schicksalsroman wurde gut recheriert und der Autorin ist es gelungen die Geschichte um zwei jungen Frauen in den damaligen streng konservativen Irland zu erzählen. Diese sehr tragische wie auch traurige Geschichte geht einen nahe, wie die Katholische Kirche in den 60er Jahren mit jungen Frauen und Mädchen, nur um ihre Macht zu demonstrieren, umgegangen ist. Diese Dreisigkeit mit Bosheit und Arroganz durchzogen unter religiöser Selbstgefälligkeit wurde hier so schamlos vertuscht.
So wie auch die zwei jungen Frauen Rose und Cathy die dieses Schicksal erleiden mußten. Die Geschichte kommt authentisch herüber und man leidet förmlich mit ihnen. Man hofft als Leser auf Gerechtigkeit, aber die durch die Boniertheit der Katholischen Kirche sehr gut vertuscht wird.
Eine sehr gute bildhafte Geschichte ist hier der Autorin gelungen, die in zwei Zeitebenen erzählt wird. Ich kann dieses Buch empfehlen für Leser/innen die so etwas gerne lesen!
Leah geht als Au-pair nach Dublin. Sie wird von ihren Eltern bedrängt, ihr Medizinstudium weiterzuführen, was sie nicht will. Sie braucht dringend eine Auszeit.
In Dublin lernt sie Shaun, den Bruder ihrer ...
Leah geht als Au-pair nach Dublin. Sie wird von ihren Eltern bedrängt, ihr Medizinstudium weiterzuführen, was sie nicht will. Sie braucht dringend eine Auszeit.
In Dublin lernt sie Shaun, den Bruder ihrer Gastmutter, kennen, der sich rührend um seine Großmutter Rose kümmert. Diese neigt zu übermäßigem Alkoholkonsum, Gewaltausbrüchen, spricht von einer Cathy, die niemand kennt und scheint von schweren Schuldgefühlen erdrückt zu werden. Leah überzeugt Shaun, dass es hilfreich wäre zu wissen, was Rose so zusetzt. Gemeinsam erfahren sie die bittere Wahrheit über Cathy und Rose und die unrühmliche Rolle der katholischen Kirche.
Ich hatte bereits über die Magdalenenheime gelesen und welch schreckliche Zustände dort herrschten. Ich war gespannt, wie die Autorin dies in einem Unterhaltungsroman verpacken würde.
Das Buch hat mich völlig überzeugt. Die Autorin findet in meinen Augen die richtige Balance zwischen Unterhaltung, Spannungselementen und dem Leid, der Mädchen und jungen Frauen, die in den Klöstern wie Zwangsarbeiter behandelt wurden.
Dies liegt an der Erzählweise. Zum einen begleite ich die junge Leah aus dem Jahr 2019, die auf der Suche nach ihrem Platz im Leben ist. Es mutet geradezu detektivisch an, wie sie auf Spurensuche nach Rose Vergangenheit geht. Das liest sich fesselnd. Ich habe Leah für ihre Hartnäckigkeit und ihr Feingefühl bewundert. Interessant war auch zu beobachten, wie Leah den schüchternen Shaun aus seiner Isolation befreit und sich die beiden annähern.
Ganz anders die Stimmung in den Teilen, in denen Cathys und Rose Geschichte erzählt wird, die in den 60ziger und 70ziger Jahren spielt. Rigide Moralvorstellungen und eine Übermacht der konservativen katholischen Kirche lassen jungen Mädchen und Frauen kaum die Luft zum Atmen. Wer sich dagegen auflehnt oder nur den Anschein erweckt, landet in der Hölle der Magdalenenheime. Die Zustände müssen schrecklich gewesen sein. Es hat mich fassungslos und wütend gemacht.
Besonders berührend fand ich die Einblicke in Rose Gefühlswelt. Ihr Verhalten in der Gegenwart wird dadurch verständlich.
Das Ende des Romans ist für mich voller Hoffnung auf einen Neubeginn, nachdem die Vergangenheit einen Schlussstrich bekam.
Wir befinden uns in Dublin, Irland, Anfang der 1960er Jahre. Es waren sie Swinging Sixties, doch für junge Mädchen und Frauen konnte es aus den verschiedensten Gründen sehr gefährlich werden. Die beiden ...
Wir befinden uns in Dublin, Irland, Anfang der 1960er Jahre. Es waren sie Swinging Sixties, doch für junge Mädchen und Frauen konnte es aus den verschiedensten Gründen sehr gefährlich werden. Die beiden jungen Mädchen Rosie, aus einer armen irischen Arbeiterfamilie, und Cathy, Tochter eines wohlhabenden Unternehmers, freunden sich in der Schule miteinander an. Rosie ist sehr hübsch, gefährlich im streng katholischen Irland damals und Cathy, liebt ihre Bücher über alles und spricht aus was sie denkt, ganz direkt und völlig undiplomatisch, auch sehr gefährlich. Doch das ist den beiden Mädchen überhaupt nicht bewusst und so unterschiedlich sie auch sind, der Leser schließt sie sofort ins Herz und erlebt an ihrer Seite ein Irland, das man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann, doch dank der guten und gründlichen Recherche der Autorin ein sehr klares und bedrückendes Bild gezeichnet bekommt. Cathy und Rosie halten zusammen und versuchen das Leben in diesen schwierigen Jahren selbstständig zu gestalten, was für junge Frauen böse ausgehen konnte, doch sie hatten einen starken Willen ihr Leben zu leben. Das hatte für beide einen hohen Preis....
Nun gibt es einen Zeitsprung in die Gegenwart und die junge Leah hat gerade ihr Medizinstudium abgebrochen und begibt sich auf Empfehlung einer Freundin nach Dublin um für ein Jahr eine Aupair-Stelle anzutreten um herauszufinden, was sie denn nun mit ihrem Leben anfangen könnte. Das Irland von heute findet Leah modern, locker und aufgeschlossen und in ihrer Aupair-Familie fühlt sie sich auch sehr wohl. Durch Marian, ihre Aupair-Mutter, lernt sie dessen attraktiven, jedoch sehr zurückhaltenden Bruder Shaun kennen, der Künstler ist, bei seiner Grandma Rosie lebt und sie versorgt. Die beiden jungen Leute freunden sich langsam an und Leah gewinnt Grandma Rosie lieb, obwohl sie wunderlich oder besser gesagt dem Whiskey sehr zugetan ist und unter zunehmender Demenz leidet. Doch es ist nicht nur das. Leah spürt, dass es in der Familie ein Geheimnis gibt, ein Geheimnis, das Rosie quält und das hängt mit einer ihnen unbekannten Frau namens Cathy zusammen. Leah und Shaun beschließen um Rosies Willen nachzuforschen und lernen in diesem Zug ein Irland kennen, das ihnen völlig fremd ist und sich der Strudel der Geheimnisse bis in die Gegenwart zieht und mehr Menschen betrifft, als sie vermutet haben. Hat ihre junge aufkeimende Liebe bei diesen dramatischen Ereignissen überhaupt eine Chance?
Tereza Vanek ist wirklich ein außergewöhnlich spannender Familienroman gelungen, der aufgrund ihrer gründlichen Recherche, ihrer feinen Charakterbildung der Protagonisten und der lebendigen Sprache den Leser in die Geschichte Irlands auf eine sehr authentische und sehr erschütternde Weise mit hineinnimmt. Mir war nicht klar, wie viel Macht die Katholische Kirche noch in den Sechziger bis Siebziger Jahre dort hatte und mit welcher Skrupellosigkeit, alles schön unter einem religiösen und selbstgerechten Deckmäntelchen versteckt, sie die jungen Frauen ausbeutete. Ich hatte bei einigen Szenen fast Tränen in den Augen wie viele Familien unter diesem grausamen Schweigen der Katholischen Kirche und ihren Vertretern heute noch leiden müssen.
Die Autorin Tereza Vanek nimmt den Leser mit in die erschreckend und furchtbare Zeit der Magdalenenheime Irlands in den 60er Jahren. , als die katholische Kirche willkürlich und unbarmherzig junge Frauen ...
Die Autorin Tereza Vanek nimmt den Leser mit in die erschreckend und furchtbare Zeit der Magdalenenheime Irlands in den 60er Jahren. , als die katholische Kirche willkürlich und unbarmherzig junge Frauen und Mädchen in diesen Institutionen als unentgeltliche Arbeitskraft ausgebeutet und um ihr Leben gebracht haben. Diese jungen Frauen haben angeblich ein sündiges Leben geführt oder waren nach einer Vergewaltigung schwanger. Oftmals reichte es schon , wenn sie aus ärmlichen Verhältnissen kamen, auffallend hübsch sind oder gerne lächeln. Auch wer selbstbewusst seine eigene Meinung kund tat, lief Gefahr im Heim zu landen. Und kam dort oft nie wieder heraus.
Diese Geschichte über Cathy und Rose , stellvertretend für unzählige Frauen und Mädchen, die in den Magdalenenheimen unter unvorstellbaren Bedingungen leben und arbeiten mussten, hat mich sehr berührt und zum großen Teil schockiert und fassungslos gemacht.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebebenen erzählt. Ab 1966 wird die Geschichte von Cathy , Tochter eines vermögende Unternehmers , und von Rose , welche aus ärmlichen Verhältnissen, der Vater trinkt zuviel, erzählt. Obwohl die beiden 14 jährigen Mädchen sehr unterschiedlich sind, verbindet sie eine innige Freundschaft, sie sind fast so eng wie Schwestern. Auch ihre Zukunftsträume sind weit voneinander entfernt. Während Cathy, intelligent und in Bücher vernarrt, sehr selbstbewusst, ist , sie spricht gerne laut aus , was sie denkt , eines Tages studieren und Schriftstellerin werden möchte, träumt Rose von einer Ehe , mit Haus und Kind.
Der zweite Handlungsstrang spielt in der Gegenwart. Da Leah noch nicht weiß, was sie mit ihrem Abitur machen möchte, Arzt wie ihr Vater ist keine Option, nimmt sie eine Stelle als Au-Pair in Dublin an.
Die Freundinnen werden plötzlich getrennt,. Rosies Mutter verstirbt früh , der Vater kann sich nicht um sie kümmern, so daß sie in die Obhut der Kirche kommt . Im Magdalenenheim muß sie von da an in der Wäscherei arbeiten und wird unter unvorstellbar furchtbaren Verhältnissen wie eine Sünderin von den Nonnen behandelt. Dabei hat sie nichts verbrochen, außer ein hübsches Mädchen zu sein. Sie verkümmert immer mehr ,bis sie heimlich Cathy um Hilfe bitten kann , sie aus dieser Gefangenschaft herauszuholen. Als Hausangestellte bei Cathys Vater kann sie diese schreckliche Zeit ein klein wenig verdrängen und die Freundschaft wieder aufleben lassen. Alles scheint zunächst gut zu verlaufen, bis Cathy ein Unglück widerfährt und ihr Vater sie auf Anraten eines Pfarrers ins Magdalenenheim bringen lässt, damit sie ihr für ihre Sünden büßt und wieder vernünftig wird, also so wie die Gesellschaft es von ihr erwartet .
Als Leah Rose , sie ist die Großmutter ihrer Gastfamilie, kennenlernt, ist sie mit ihren 67 Jahren bereits dementsprechend und von zuviel Alkoholkonsum gezeichnet. Leah erfährt, daß Rose etwas aus ihrer Vergangenheit sehr belastet und so macht sie sich mit ihrem Enkel Shaun auf die Suche nach Spuren . So nach und nach können sie Puzzleteile aus Rosies Leben zusammen setzen. Wird es Rose helfen, ihren Frieden zu finden?
Auf eindrucksvolle und auch schonungslose Weise beschreibt Tereza Vanek das Geschehen den Magdalenenheimen. Ein dunkles Stück Zeitgeschichte Irlands unter dem Namen und Einfluss der Kirche wird durch die Geschichte von Cathy und Rose greifbar gemacht. Der Schreibstil ist so lebendig, daß ich stets Bilder vor Augen hatte. Die Zeitebebenen sind so geschickt miteinander verwoben, daß die Spannung durchgehend hoch ist und ich nicht aufhören konnte zu lesen. Ich war so gefesselt und gleichzeitig schockiert , ich musste unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. Ganz nebenbei entwickelt auch eine zarte Liebesgeschichte . Es gibt einige Wendungen und Entwicklungen mit denen ich nicht gerechnet habe.
Die Protagonisten habe ich schnell liebgewonnen und gerne hätte ich sowohl Rose als auch Cathy tröstend gehalten und Tränen getrocknet.
Diese Geschichte hat mich tief berührt. Die Schilderungen aus den Magdalenenheimen , wie die Nonnen dort mit unnachgiebiger Härte und Brutalität mit den Frauen umgingen, hat mich schockiert. Sie wurden dort wie Sklavinnen gehalten, durften das Gelände nicht verlassen, ihr Leben wurde zerstört. Erst als 1996 das letzte Heim geschlossen wurde und unzählige namenlose Gräber entdeckt wurden, hat man mit der Aufarbeitung dieses schrecklichen Kapitels begonnen. Eine furchtbare Zeit, die sich nie , in keinem Land wiederholen darf. So manches Mal hatte ich beim Lesen Tränen in den Augen und Gänsehaut.
Im Nachwort finden sich noch einige interessante Fakten zu diesen Heimen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Tereza Vanek und dem Piper Verlag für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde dadurch in keiner Weise beeinflusst.
Sehr gerne empfehle ich diese spannende, berührende und auch schockierende Geschichte weiter.
Das Cover ist sehr schön und stilvoll gestaltet. Es passt sehr gut zu Irland und der Geschichte des Buches. Durch den flüssigen Schreibstil der Autorin fliegen die Seiten nur so dahin.
Die Geschichte ...
Das Cover ist sehr schön und stilvoll gestaltet. Es passt sehr gut zu Irland und der Geschichte des Buches. Durch den flüssigen Schreibstil der Autorin fliegen die Seiten nur so dahin.
Die Geschichte startet aus Leah´s Perspektive. Sie ist unglücklich mit ihrem Medizin Studium und tritt kurzfristig eine Stelle als Au-Pair in Irland an. Dort freundet sie sich mit dem Bruder ihrer Gastmutter und der Großmutter an. Rose, die Großmutter, ist eine ältere Dame, die mit ihrer Vergangenheit und dem erlebten hadert, zu viel trinkt und Wut Anfälle hat. Damit macht Sie ihrem Enkelsohn das Leben schwer.
Leah hat es sich zu Aufgabe gemacht mehr über das Leben der alten Dame und die schlimmen Erlebnisse in Erfahrung zu bringen. Dabei erleben wir die Geschichte in der Gegenwart aus Leas Perspektive und in der Vergangenheit aus Rose und dessen Freundin Cathy. Die Geschichte ist spannend und erschreckend zu gleich. Mir war nicht bewusst wie wenig Frauen Ende der 60er/Anfang der 70er in Irland tun durften. Wie schnell man von Männern und Geistlichen als unsittlich und fehlbar abgestempelt wurde. Die Geschichte ermöglicht einen tiefen Einblick in die schrecklichen Zustände der Magdalenen-Heime und wie wenig ein Frauenleben wert war.
Die Autorin hat die Familiengeschichte spannend und mit vielen unvorhersehbaren Überraschungen erzählt. Dabei waren mir Cathy und Rose sofort symphytisch, bei den Protagonisten Leah und Shaun hat es etwas länger gedauert, aber auch Sie sind mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Der Pfarrer John Simmons war mir von Anfang an sehr unsympathisch und ständig erwartete ich, dass er nun Unheil über Rose und Cathy bringen wird.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich kann Sie Fans von Historischen Romanen und Geschichten rund um Familiengeheimnisse sehr empfehlen. Gleichzeitig erinnert die Geschichte an die schrecklichen Magdalenen-Heime, von denen ich vorher noch nichts gehört hatte. So geraten die vielen Namenlosen Opfer nicht so schnell in Vergessenheit und man selbst ist glücklich in der heutigen Zeit in Europa leben zu dürfen. Wirklich ein gelungener Roman mit überaschenden Wendungen. Allerdings nichst für schwache Nerven da hier auch Themen wie Tod, Unterdrückung und Misshandlung behandelt werden.