Abgründe in Caterbury
Police Sergeant Martin Gordon schießt während eines Banküberfalls auf einen seiner Kollegen Clark Jarrett und verletzt diesen schwer. War es ein Unfall oder gar Absicht?
Um diesen Umstand zu klären, wird ...
Police Sergeant Martin Gordon schießt während eines Banküberfalls auf einen seiner Kollegen Clark Jarrett und verletzt diesen schwer. War es ein Unfall oder gar Absicht?
Um diesen Umstand zu klären, wird die Psychotherapeutin Lilly Brown zu Rate gezogen. In zehn Sitzungen soll sie herausfinden, ob Martin Gordon überhaupt noch dienstfähig ist und ob der Schuss ein Unfall war.
Doch dann erschießt sich Gordon in der Cathedral von Canterbury und hinterlässt Lily den Auftrag, herauszufinden, was wirklich geschehen ist.
Bei diesem Fall handelt es sich um das zweite Buch mit Lily Brown, für mich war es jedoch das erste. Der Quereinstieg fiel mir leicht und ich fand schnell Zugang zu Lily und ihrer Arbeitsweise. Das lag nicht zuletzt auch an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin Tessa Duncan, der mich bereits nach wenigen Zeilen fesselte und gefangen hielt.
Der Fall beginnt zunächst spannend mit der Szene in der Bank. Hier durfte ich quasi Gordon über die Schulter blicken und seine Sicht der Dinge mir ansehen. Jedoch fehlten auch mir die Hintergründe und es taten sich sehr viele Fragen auf. Diese zu klären war dann die Aufgabe von Lily. Doch die Autorin bleibt nicht alleine an Lily haften, immer wieder mal gibt es Perspektivenwechsel und so hat man als Leser immer einen kleinen Vorsprung, nie aber die endgültige Lösung.
Sehr interessant fand ich auch, dass Tessa Duncan nicht nur einen sehr spannenden Krimi geschrieben hat, sondern diesem auch viel Lokalkolorit mitgibt. Da der Krimi in Canterbury spielt, wird die Historie von Canterbury angesprochen und ich konnte einen kleinen historischen Ausflug in die Geschichte machen, um mich etwas von dem Geschehen an der Front zu erholen.
Tessa Duncan spricht in ihrem Krimi viele brisante Themen an wie Gruppendynamik, Gruppendruck bzw. -zwang, Mobbing, aber auch falsche Ideale und Vorstellungen. Themen, die immer aktuell sind, viele betreffen und nur wenigen bewusst sind. Das Buch regt zum nachdenken und überdenken an.
Fazit:
Ich habe das Buch binnen zweier Tage durchgelesen gehabt und konnte es nur schwer aus der Hand legen. Das offene Ende in Lilys Leben gibt Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihr. Bis dahin bleibt mir noch der erste Teil, den ich noch nicht kenne, jedoch schnell ändern werde.