Spannender Politik-Thriller
"Homo Lupus" spielt einige Jahre in der Zukunft. Die Corona-Krise ist halbwegs überwunden, doch der Ruf nach einem starken Mann macht sich in der Gesellschaft breit. Eine Partei verspricht eine Kanzlerdemokratie, ...
"Homo Lupus" spielt einige Jahre in der Zukunft. Die Corona-Krise ist halbwegs überwunden, doch der Ruf nach einem starken Mann macht sich in der Gesellschaft breit. Eine Partei verspricht eine Kanzlerdemokratie, falls sie die anstehenden Wahlen gewinnen. Und gleichzeitig droht ein Anschlag in Berlin seitens eines libanesischen Clans. Und in all dem Chaos wird die Verhaltensbiologin Lena Bondroit gebeten die Polizei zu beraten. Sie soll die Clanstrukturen analysieren und dabei helfen den Anschlag zu verhindern.
Die Ausgangslage des Thriller ist bereits unheimlich spannend und man begleitet Lena durch den Fall. Durch Perspektivwechsel erhält man jedoch auch Einblicke in die politischen Verhältnisse. So sammelt man Puzzleteil für Puzzleteil. Die politischen Verhältnisse sind authentisch und zeigen dabei eine erschreckende Zukunftsprognose. Besonders interessant fand ich die Abschnitte, in denen die Verhaltensweisen der Wölfe näher beschrieben und auf die Clan Verhältnisse übertragen wurden. Davon hätte es ruhig noch etwas mehr geben können, da sie für meinen Geschmack etwas zu kurz kamen.
"Homo Lupus" ist der zweite Band der Reihe, jedoch auch ohne Vorkenntnisse gut zu verstehen. Man kennt die Figuren zwar noch nicht, kann die Handlung jedoch gut nachvollziehen und kommt schnell in die Geschichte hinein.
Generell bin ich mit den Figuren nicht richtig warm geworden. Einige Handlungen von Lena konnte ich einfach nicht nachvollziehen und Ewald, der leitende Ermittler, war mir einfach unsympathisch. Lässt man diesen Kritikpunkt aber außen vor, ist "Homo Lupus" ein sehr spannender Politik-Thriller, der einem mit seiner authentischen Zukunftsbild Angst macht.