Evas Rache
Dies ist schon der vierte Band um Kriminalinspektor Stainer, aber wie ich erfahren mußte, auch der letzte. Gerne hätte ich diese historischen Krimis mit Stainer, seinen Kollegen in der Wächterburg und ...
Dies ist schon der vierte Band um Kriminalinspektor Stainer, aber wie ich erfahren mußte, auch der letzte. Gerne hätte ich diese historischen Krimis mit Stainer, seinen Kollegen in der Wächterburg und seine mir inzwischen vertrauten Bekannten weiter gelesen. Aber wie sagt man, wenn es am Schönsten ist, hört man auf. Stainer versucht gerade akribisch, seinen Alkoholkonsum herunterzuschrauben, aber seine privaten und auch beruflichen Probleme lassen ihn dazu momentan nicht zu Ruhe kommen. In Leipzig treibt gerade ein Serienmörder sein Unwesen. Er hat es auf junge blonde Frauen abgesehen, die er foltert und bestilalisch ermordet. Doch dieser Lustmörder ist einfach nicht zu greifen und doch kann der Freund einer Ermordeten, der lebensgefährlich bei dem Angriff verletzt wurde, einige Angaben machen und man hat wenigsten ein paar Anhaltspunkte. Zu gleichen Zeit findet in Leipzig auch die technische Messe statt und ein junge Ingenieur will dort seine neueste Erfindung vorstellen., auf die aber einige andere Leute scharf sind und ihn deshalb auch schon überfallen haben. Dorns Frau reist ihm mit seinem Sekretär nach und wird entführt. Da sie blond ist, vermutet man, dass der Lustmörder wieder zugeschlagen hat. In einem weiteren Handlungsstrang kehrt ein junger Mann aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien zurück, doch dann erfährt er, dass das Gut seiner Eltern verkauft wurde und kein Erbe mehr da ist. Thomas Ziebula führt uns sehr gekonnt in das Leipzig von 1922, es gibt schon einige Autos und man merkt, dass die NSDAP und Hitler langsam auftauchen und die Bevölkerung für sich gewinnen wollen. Zunächst meint man, verschiedene Handlungsstänge vor sich zu haben, aber bald merkt man, dass dies alles eine Einheit bietet und sich ineinander fügt. Das Buch ist mehr als interessant geschrieben, die Ausdrucksweise des Autors ist sehr gut zu lesen, er läßt den Spannungsbogen langsam aber sicher steigen, die Kapitel sind kurz und endet meist mit einem Pageturner, so dass man unwillkürlich weiter lesen muß. Gut finde ich, dass die Ermittler auch mit ihrem Privatleben mit einbezogen werden, denn so sind diese auch als normale Menschen anzusehen, deren Leben nicht immer leicht ist. Ein Buch, das mich in die Welt um 1922 versinken hat lassen, man könnte sie die Plätze und die Gebäude wirklich bildhaft vorstellen und man merkt, dass die Leute nach dem Krieg wieder leben wollen. Hier hat Ziebula sich wieder selbst übertroffen und das Ende läßt den Leser einigermaßen verwundert und staunend zurück und man ist wirklich traurig, von allen Protagonisten Abschied nehmen zu müssen.