Ein wendungsreicher Krimi zum Mitdenken
„Cold Case. Das letzte Bild“ ist bereits Tina Frennstedts vierter Band um die schwedische Kommissarin Tess Hjalmarsson und ihr Team, das sich gezielt mit Cold Cases, also alten und bislang ungelösten Fällen, ...
„Cold Case. Das letzte Bild“ ist bereits Tina Frennstedts vierter Band um die schwedische Kommissarin Tess Hjalmarsson und ihr Team, das sich gezielt mit Cold Cases, also alten und bislang ungelösten Fällen, beschäftigt. Genau wie die Vorgängerbände glänzt „Das letzte Bild“ durch einen komplexen und spannend konstruierten Fall und zahlreiche unerwartete Wendungen, wobei im Vordergrund stets die eigentliche Ermittlungsarbeit steht.
Tess hat es gerade nicht einfach: Sie ist vorübergehend vom Dienst freigestellt, und dann wird ihr auch noch wegen zu schnellen Fahrens der Führerschein entzogen. Nicht gerade die idealen Voraussetzungen für eine Ermittlung. Als jedoch in einem alten Fall, der Tess persönlich nahegeht, plötzlich neue Informationen auftauchen, ist sie wild entschlossen, der Sache endlich auf den Grund zu gehen. Bislang unbekannte Fotos des Opfers machen die Runde auf einer dubiosen Website. Da Tess die Zusammenarbeit mit ihrem eigenen Cold-Case-Team vorerst verwehrt bleibt, tut sie sich mit einem Profiler und einer Bildanalytikerin von der Kopenhagener Polizei zusammen. Neben den Schwierigkeiten der Ermittlungen bringt dies auch eine Reihe von berufspolitischen und persönlichen Hürden mit sich.
Tina Frennstedts Krimis zeichnen sich vor allem durch ihren Fokus auf der Ermittlungsarbeit selbst aus. Jede Wendung wird sorgfältig vorbereitet, jede Enthüllung befindet sich am richtigen Fleck, sodass Lesende mitdenken und miträtseln können. In „Das letzte Bild“ gelingt dies allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt – das Ende bringt dann doch noch eine nicht vorhersehbare Überraschung mit sich. Im Großen und Ganzen ist die „Cold-Case“-Reihe nicht effekthascherisch, in „Das letzte Bild“ lehnt sich die Autorin mit der ein oder anderen Enthüllung zum Ablauf der Tat dann aber doch etwas weiter aus dem Fenster. Das tut dem spannenden Leseerlebnis insgesamt jedoch kaum Abbruch. Besonders gelungen sind in diesem Band die Einblicke in weniger verbreitete Ermittlungsmethoden wie die Bildanalyse, die wertvolle Hinweise zur Lösung des Falls beiträgt. Wie von der Autorin gewohnt, sind es die kleinen Details, die am Ende entscheidend sind.
„Cold Case. Das letzte Bild“ ist ein absolut empfehlenswerter Krimi für Lesende, die gerne komplexe Ermittlungen begleiten und sich dabei selbst den Kopf zerbrechen. Trotz eines nicht hundertprozentig überzeugenden Endes kann dieser Roman gut unterhalten und lädt zum Mitfiebern ein.