Cover-Bild Der letzte Auftrag
Band 3 der Reihe "Die Spionin-Reihe"
(17)
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 11.05.2023
  • ISBN: 9783453441279
Titus Müller

Der letzte Auftrag

Roman
1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2023

gut

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Es ist der Abschluss der Trilogie rund um die ehemalige Spionin Ria Nachtmann. Diese Geschichte spielt kurz vor der Wende, es ist die Zeit als sich die DDR-Bürger zusammenfinden, um sich gegen ihren Staat ...

Es ist der Abschluss der Trilogie rund um die ehemalige Spionin Ria Nachtmann. Diese Geschichte spielt kurz vor der Wende, es ist die Zeit als sich die DDR-Bürger zusammenfinden, um sich gegen ihren Staat geballt aufzulehnen.

Sechzehn Jahre nach den Ereignissen im zweiten Band spielt nun Rias Tochter Annie eine der Hauptfiguren. Sie arbeitet als Kinderkrankenschwester auf der Frühchenstation und bemüht sich immer sehr, die Winzlinge direkt vom Kreissaal auf ihre Station zu bringen. Warum erzählt sie bereits im ersten Viertel einem wieder gefundenen Freund aus ehemaligen Leistungssportzeiten. Es ist erschütternd.

Frappierend ist, wie sehr Müller die Spannung fast über den gesamten Roman hinweg aufrecht erhält. Auch Sascha trifft man wieder und man bekommt Putins Anfangszeit in Dresden mit sowie die Herangehensweisen des KGB in der DDR, um westliche Wissenschaftler an Russland zu binden. Aus irgendeinem Grund fiel mir Tolkiens Sauron und sein Ring, sie alle zu binden, ein. Aber hier dreht es sich nicht um Fantasy sondern um einen sehr gut recherchierten, historischen Roman. Die Figuren vermitteln, was geschah und wie es soweit kommen konnte. Erzählt wird vornehmlich aus der Sicht normaler Bürger und Mitarbeitende der Staatssicherheit. Später kommen noch Rias neue Auftraggeber hinzu. Alle Figuren treten – offenbar gewollt – eher etwas blass auf. Sie verblassen vor dem Hintergrund des beginnenden Untergangs der DDR und der Sowjetunion. Was in anderen Romankontexte verheerend wäre, tut diesem Buch gut. Es liest sich ungeheuer spannend und fast wie ein unterhaltsames Geschichtsbuch. Dabei bleibt es anregend, regte meine Erinnerung an die damalige Zeit an und trägt neues Wissen heran. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 17.05.2023

Packender Abschluss

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Dieser Roman ist ein spannender Abschluss der Reihe um die ehemalige Spionin Ria. Dieses Mal steht ihre Tochter Annie im Mittelpunkt. Die Geschichte ist packend erzählt. Die Figuren facettenreich und nahbar. ...

Dieser Roman ist ein spannender Abschluss der Reihe um die ehemalige Spionin Ria. Dieses Mal steht ihre Tochter Annie im Mittelpunkt. Die Geschichte ist packend erzählt. Die Figuren facettenreich und nahbar. Interessant sind für mich vor allem die realen Figuren, die gut in die Handlung eingebettet sind. Die Spannung ist die ganze Zeit hoch. Ein packender Roman über die Zeit kurz vor dem Mauerfall. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Gelungene Zeitreise

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Aus dieser Trilogie habe ich nur den direkten Vorgängerband gelesen, aber ich finde, dass man problemlos jeden Band für sich lesen kann und kein Vorwissen braucht. Immerhin spielt dieser dritte Band 16 ...

Aus dieser Trilogie habe ich nur den direkten Vorgängerband gelesen, aber ich finde, dass man problemlos jeden Band für sich lesen kann und kein Vorwissen braucht. Immerhin spielt dieser dritte Band 16 Jahre nach dem zweiten Teil. Die Geschichte wird aus ganz verschiedenen Perspektiven erzählt, vom DDR Bürger über den Stasi-Spitzel bis zum Sowjet und dadurch wird es sehr nachvollziehbar und glaubhaft. Durch die verschiedenen, gut recherchierten Blickwinkel, kann man die damalige Zeit gut fassen und richtiggehend hineinspüren. Für mich war alles immer stimmig beschrieben und das umfangreiche Quellenverzeichnis am Ende gibt dem Ganzen zusätzliche Substanz. Gekonnt werden reale Ereignisse zu einem Roman verwoben. Das Buch war so spannend, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Der Schreibstil ist einwandfrei. Obwohl ich es etwas schwächer als den zweiten Teil finde und kleinere Kritikpunkte habe (ich hätte mir noch mehr Details über Ria und Annie gewünscht und gerade am Ende etwas weniger historische Beschreibungen), sind es für mich volle fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

1989

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Es ist zwar der dritte Teil Trilogie aber man merkt es kaum Einige Hinweise auf die Vergangenheit der Protagonisten dann war es das schon. Sehr angenehm zu lesen das keine Eigenwerbung zu den vorangegangenen ...

Es ist zwar der dritte Teil Trilogie aber man merkt es kaum Einige Hinweise auf die Vergangenheit der Protagonisten dann war es das schon. Sehr angenehm zu lesen das keine Eigenwerbung zu den vorangegangenen Büchern stattfindet. Mein Problem ist dann immer, ich bin interessiert, empfinde mich dann aber zu sehr gespoilert und denke ich kann mir den wichtigen Rest auch so zusammen reimen. Es hat auf mich also die gegenteilige Wirkung. Hier werde ich mir die beiden vorherigen Bände anschaffen und dann die Serie noch einmal im Ganzen lesen.

Nun zum Buch. Es ist definitiv ein Stück Zeitgeschichte. Die letzten Monate der DDR die viele von uns Lesern aus Funk und Fernsehen oder selbst hautnah erlebt haben. Ich gehöre zu den Personen die die Zeit im Fernsehen mit verfolgt haben. Es war eine sehr emotionale Zeit die auch mit Angst um die Menschen die dort für ihre persönliche Freiheit auf die Straße gingen verbunden war.

Genau diese Gefühle interpretiert der Autor sehr überzeugend. Wir begleiten die Menschen die langsam aber sicher genug von der Gängelei ihrer Regierung haben, die die Wahrheit über Wahlergebnisse wissen wollen, die in Entscheidungen wahrhaftig eingebunden werden wollen.

Annie eine der Figuren in diesem Buch die uns durch die Zeit führt, ist Kinderkrankenschwester, sie handelt mit Gefühl in ihrem Beruf, etwas das unerwünscht ist, weil angeblich nicht effektiv. Aber die Effektivität der DDR ist grausam und lässt keinen Raum für Menschlichkeit.

Wir begleiten Stasimitarbeiter, KGB Offiziere und Bürger in Ausübung ihrer Jobs, eine teilweise harmlose Beschreibung der Tätigkeiten.

Dieser Roman ist eine gelungene Mischung von Fiktion und gelebter Geschichte. Die Fiktion unterstreicht die Ereignisse um den 9. November 1989.

Hier stehen die realen Ereignisse im Vordergrund und nicht die Erzählung. Für viel Jüngere als ich ist es ein spannendes Geschichtsbuch. Für andere ruft es Erinnerungen wach, ja so war es hier wie dort. Denn in Person von Annies Mutter erleben wir die Emotionen der Menschen die nur zuschauen durften.

Die Figuren wirken gegenüber den Ereignissen blass, das mag einige Leser stören, aber für mich trifft es genau den richtigen Ton. Denn damals hatten nicht Einzelne den Erfolg oder die Aufmerksamkeit sondern das gesamte Volk. Der Ruf "Wir sind das Volk" war nie so wahr wie in diesen Monaten.

Veröffentlicht am 15.05.2023

Fesselnd bis zur letzten Seite

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Dieser letzte Teil der Trilogie um die Spionin Ria Nachtmann spielt im Jahr 1989, wenige Wochen bevor die DDR aufgehört hat zu existieren.

Rias Tochter Annie hat ja in der DDR zurückbleiben müssen. Sie ...

Dieser letzte Teil der Trilogie um die Spionin Ria Nachtmann spielt im Jahr 1989, wenige Wochen bevor die DDR aufgehört hat zu existieren.

Rias Tochter Annie hat ja in der DDR zurückbleiben müssen. Sie hat das aufmüpfige Temperament ihrer Mutter geerbt. Gemeinsam mit dem Journalisten Michael und einigen anderen couragierten Bürgern versuchen sie, durch Demos die Regierung zum Nachgeben zu zwingen. Leider mit wenig Erfolg. Allerdings sind auch nicht mehr alle Mitglieder der Stasi und/oder Vopos mit dem Regime einverstanden.

Langsam aber sicher steuert die DDR auf ihr Ende zu, nicht ohne noch vorher ihren Bürgern Gewalt anzutun.

Als dann der frühere Außenminister und Leiter der KoKo, Alexander Schalck, in den Westen fliehen will, bekommt Ria Nachtmann ihren letzten Auftrag. Welche Geheimnisse verbirgt Schalck?

Meine Meinung:

Der hohe Spannungsbogen konnte auch im dritten Teil gehalten werden. Wir wissen zwar, wir die Geschichte ausgegangen ist, die vielen kleinen Nadelstiche der enttäuschten, betrogenen und wütenden Bürger sind mir nicht ganz so geläufig. Die kleine, geflüsterte Bemerkung einer alten Frau „Das ist ja wie bei den Nazis.“ trifft den Nagel auf den Kopf.

Ich denke, es wird noch mindestens eine Generation brauchen, um das wahre Ausmaß der Verbrechen am eigenen Volk aufarbeiten zu können. Viele, die hier mitgewirkt haben leben noch, einige sind vermutlich so indoktriniert, dass sie keine anderen Gedanken zulassen (können).

Wie wir es von Titus Müller gewohnt sind, verquickt er Fakten mit Fiktion in besonderer Art. Zahlreiche Ereignisse haben in ähnlicherweise stattgefunden. Einzelne Charaktere sind aus Erlebnissen mehrerer Personen zusammengestellt worden.

Um die Handlungen in diesen dritten Band gut verstehen zu können, ist es ratsam, beim ersten Band „Die fremde Spionin“ zu beginnen.

Fazit:

Ein furioses Finale der Trilogie und das Ende einer Gewaltherrschaft mitten in Europa. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.