Fesselndes Jugendbuch mit vielen wichtigen Messages
Cover
Ich finde das Cover sehr interessant. Ich weiß nicht, ob in dem Binärcode das Wort "Niemandsstadt" drin versteckt ist. Ich habe es versucht herauszufinden, den Code, der Google dafür ausgespuckt ...
Cover
Ich finde das Cover sehr interessant. Ich weiß nicht, ob in dem Binärcode das Wort "Niemandsstadt" drin versteckt ist. Ich habe es versucht herauszufinden, den Code, der Google dafür ausgespuckt hat, habe ich auf dem Cover aber nicht gefunden. Die blaue Schrift oder den Sternenhimmel für den Buchtitel finde ich als Kontrast zu dem tristen schwarz-weißen Code sehr schön.
Inhalt
Josefine hat die Gabe, sich in die Niemandsstadt zu begeben. In dieser Stadt gibt es keine Träume, denn hier gibt es schon alles, was man sich in der wirklichen Welt erträumt. In der Schule wird Josefine von allen anderen auf Grund ihres Aussehens Josef genannt, viele denken, sie sei ein Junge. Sie ist eine Außenseiterin, eine Einzelgängerin, die so ist wie sie ist und sich keine großen Gedanken darüber macht. Sie versteht die Smartphone Generation nicht und will auch nicht wirklich was damit zu tun haben. Im Gegensatz zu ihrer einzigen Freundin Eli.
Eli hat als "Persona" eine zweite Identität auf dem Social Media Kanal "Magick". Hier ist Eli alles, was sie sein will, fast so wie Josefine in der Niemandsstadt. Sie giert nach Likes und neuen Follower, hier ist alles leichter wie im wahren Leben. Mit Josefine trifft sie sich regelmäßig heimlich Mittags im Park, denn hier kann sie auch so sein, wie sie möchte ohne sich hinter "Magick", ihrem roten Lippenstift und ihren Designerklamotten zu verstecken. Denn beide Mädchen sind so unterschiedlich und doch so gleich.
Meine Meinung
Also zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mir nach dem Klappentext unter dem Buch was ganz anderes vorgestellt habe, aber trotzdem war ich alles andere als enttäuscht, es hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Die Geschichte ist mit ihren kurzen Kapiteln sehr übersichtlich und einfach aufgebaut. Dabei ist sie in verschiedene Teile eingeteilt, die abwechselnd aus Sicht von den beiden Hauptprotagonistinnen Josefine und Eli in der ersten Person erzählt werden. Es fällt einem so sehr leicht, ins Buch rein zu finden und flüssig zu lesen, was vor allem für junge Leser sehr wichtig ist wie ich finde.
Der Autor lässt die Grenzen zwischen Realität und Wirklichkeit perfekt verschwimmen, lange ist es dem Leser ein Rätsel, ob die Niemandstadt tatsächlich existiert oder nicht. Dabei zeigt er mit einem leicht lesbaren Schreibstil sozialkritisch ein paar Schwächen der Gesellschaft auf und betrachtet auch kritisch die Menschen, die ihr halbes Leben im Internet führen und dabei völlig verlernen, zu träumen und zu fantasieren:
"Die Fantasie ist wie ein Muskel, der verkümmert, wenn man ihn nicht benutzt." (Zitat)
Dies ist nur eines von vielen tollen Messages, die im Buch vorkommen, ich könnte noch endlos viele Zitate aufschreiben, aber dieses hat mir mitunter am besten gefallen.
Die beiden Hauptprotagonistinnen waren mir erst mal ein Rätsel. Josefine kommt von Anfang an sehr sympathisch rüber, mit Eli dagegen hatte ich so meine Probleme. Aber ihr Charakter macht die stärkste und beste Entwicklung im ganzen Buch durch, so dass man auch sie irgendwann einfach gern haben muss.
Fazit
Die Geschichte enthält so eine wichtige Message, die sich nicht nur Jugendliche zu Herzen nehmen sollten. Wir sollten alle niemals verlernen, zu träumen und nicht ständig nur in Handy, Computer oder Tablet starren. Ich finde die Idee hinter dem Buch einfach richtig gut, die Umsetzung war teilweise sehr abgefahren, aber das macht die Geschichte auch wirklich zu etwas Besonderem. Es ist eine spannende Mischung aus Jugendroman, Fantasygeschichte und Science-Fiction. Das Buch ist auf eine ganz spezielle Art spannend und deswegen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und das nicht nur für Jugendliche.