Düster, geheimnisumwittert, nervenaufreibend
Nach Tríona Walshs durchweg spannendem Thriller „Schneesturm“ kommt auch „Nachtwald“ fesselnd und geheimnisvoll daher, wenngleich er die Spannung nicht durchgehend hält.
Claire und George haben geheiratet. ...
Nach Tríona Walshs durchweg spannendem Thriller „Schneesturm“ kommt auch „Nachtwald“ fesselnd und geheimnisvoll daher, wenngleich er die Spannung nicht durchgehend hält.
Claire und George haben geheiratet. Um die Kinder des jeweils anderen kennenzulernen, bietet sich Georges abgelegenes Herrenhaus direkt an. Es steht mitten im Wald, mit Fahrzeugen ist es nicht erreichbar, also machen sie sich auf einen längeren Fußmarsch gefasst.
Die Story wird überwiegend aus Lizzies Sicht erzählt. Sie ist Claires Tochter, mit dabei sind auch ihr Bruder Liam sowie Freya, Georges Tochter, mit Hudson, ihrem frisch Angetrauten sowie die Köchin Mia.
Schon der Prolog lässt den „Nachtwald“ düster und unheimlich erscheinen und weckt in mir den Wunsch, nie zu diesem Herrenhaus gehen oder eher stolpern zu wollen. Aber auch der Drang, mehr von dieser kleinen „Wandergruppe“ und ihrem Wochenende zu erfahren, ist da.
Kaum sind sie angekommen, erscheint ein ungebetener Gast, der ihre Pläne gehörig durchkreuzt. Schon allein das Haus ist mir nicht ganz geheuer, genau so jeder einzelne der überschaubaren Truppe. Seltsame Dinge geschehen, Lizzie forscht nach, sie gräbt in der Vergangenheit und nicht zuletzt durch ihre Umtriebigkeit werden bei mir Zweifel geweckt, um diese dann doch wieder zu verwerfen. Die Story zieht sich eine ganze so Weile dahin, sie dreht sich irgendwie um sich selbst, um dann – endlich - umso gewaltiger anzuziehen. Es geht Schlag auf Schlag, nichts ist so, wie es zunächst den Anschein hat, eine neue Erkenntnis jagt die nächste. Die losen Fäden wollen sich jedoch lange nicht verbinden, bis die Fassaden peu à peu zu bröckeln beginnen und das Ende eingeläutet wird.
Nach dem starken Anfang war es mir eine ganze Weile zu langatmig, der spannende Schluss hat mich dann wieder abgeholt. Ein durchaus solider Thriller, der gelesen werden will.