Cover-Bild Scandor
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 14.08.2024
  • ISBN: 9783743216594
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Ursula Poznanski

Scandor

Der neue SPIEGEL-Bestseller von Ursula Poznanski
Scandor ist SPIEGEL-Bestseller!

Die Wahrheit kann dich reich machen.
Die Lüge lässt deine schlimmsten Albträume wahr werden.
Es ist eine Challenge der besonderen Art, auf die Philipp und Tessa sich einlassen: Hundert Menschen treten an, um einen einzigartigen, unfehlbaren Lügendetektor zu testen: Scandor. Er begleitet die Kandidaten rund um die Uhr, wittert jede Ausflucht, jede Schwindelei. Wer lügt, fliegt aus dem Rennen und muss sich seinen tiefsten Ängsten stellen. Die Person hingegen, die am Ende übrigbleibt, erhält ein Preisgeld von fünf Millionen Euro.
Doch nicht alle spielen fair. Und es gibt jemanden, der sich auf die Suche nach einer ganz besonderen Wahrheit gemacht hat …

Der neue Thriller von Ursula Poznanski
Wie oft am Tag lügen wir? Bestsellerautorin Ursula Poznanski macht diese spannende Frage zum Kern einer dramatischen Battle Royale in einer Welt, in der Wahrheit und Lüge die Menschen an ihre Grenzen bringen. Überwinde deine Ängste und kämpfe. Diesen Poznanski Thriller solltest du nicht verpassen!

Ausgezeichnet als boys & books Top-Titel

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2024

Ein Wettbewerb, der die Wahrheit ans Licht bringen soll

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Auch wenn ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, konnten mich in der Vergangenheit bereits einige Jugendthriller der Autorin Ursula Poznanski begeistern. Da ich auch den Klappentext interessant fand, ...

Auch wenn ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, konnten mich in der Vergangenheit bereits einige Jugendthriller der Autorin Ursula Poznanski begeistern. Da ich auch den Klappentext interessant fand, fragte ich für „Scandor“, als ich das Buch bei NetGalley entdeckte, ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinem Kindle lesen zu können.

Philipp und Tessa sind auf verschiedenen Wegen zu einer Münze gekommen, die ihnen Zugang zur Bewerbung für einen ungewöhnlichen Wettbewerb verschaffte und wurden angenommen. Hundert Teilnehmer treten mit Scandor gegeneinander an. Scandor ist ein unfehlbarer Lügendetektor mit neuster Technologie, der jede noch so kleine Ausflucht oder Halbwahrheit als Lüge erkennt und die Teilnehmer während des Wettbewerbs Tag und Nacht begleitet. Wer lügt ist aus dem Rennen und muss sich seinen schlimmsten Ängsten stellen. Dem Sieger winkt jedoch ein Preisgeld in Höhe von 5 Millionen Euro.

Obwohl die beiden jungen Leute das Preisgeld gut gebrauchen könnten, bereuen sie kurze Zeit später bereits, sich auf den Wettkampf eingelassen zu haben. Es ist mehr als anstrengend, immer und in jeder Situation die Wahrheit sagen zu müssen und nicht alle Teilnehmer spielen fair. Lediglich die Angst vor dem, was sie bei ihrem vorzeitigen Ausscheiden tun müssten, hält sie davon ab, einfach hinzuschmeißen. Dann passieren immer wieder Dinge, die ihnen verdächtig erscheinen und langsam beginnen sie sich zu fragen, was es tatsächlich mit diesem Wettbewerb auf sich hat…

Wie ich es von den Büchern der Autorin bereits gewohnt bin, konnte ich auch dieses hier leicht und flüssig lesen. Es wird in der dritten Person, hauptsächlich abwechselnd aus den Perspektiven von Philipp und Tessa erzählt. Die Sprache ist einfach, aber sehr bildhaft. Schnell verspürte ich eine mir sehr angenehme Grundspannung, die sich auch bis zum großen Finale permanent hielt. Längen empfand ich beim Lesen keine und jede notwendige Leseunterbrechung geschah eher widerwillig. So hatte ich das Buch dann auch innerhalb einer recht kurzen Zeit ausgelesen.

Obwohl sich relativ früh abzeichnete, dass der Wettbewerb nicht nur ein Testlauf zu Scandor ist und zumindest Philipp seine Münze nicht zufällig erhalten hatte, war das Ende für mich so nicht vorhersehbar und barg einige Überraschungen. Mir gefielen aber auch die zwischengeschobenen Szenen zum Ausscheiden einiger Teilnehmer und die, bei denen Solche ihren Vertrag erfüllen mussten. Neben den Ausführungen zum Umgang von Philipp und Tessa mit den ihnen gestellten Fragen, brachten mich auch diese zum Nachdenken.

Bislang habe ich mich für einen stets ehrlichen Menschen gehalten. Das Buch hielt mir aber vor Augen, dass auch mir selbst besonders Ausflüchte oder Notlügen sehr schnell herausrutschen. Vor allem wenn es darum geht, mein Gegenüber nicht mit Worten zu verletzen oder ich einfach nicht gewillt bin, zu viel Privates preiszugeben. Einfache Fragen, wie z. B. ob ich Zeit habe oder ob es mir gut geht, hätten auch mich bei einem solchen Wettbewerb schnell ins Aus schicken können. Ich fragte mich natürlich auch, was denn meine eigene schlimmste Angst ist.

Den Wettbewerb an sich empfand ich als durchgehend spannend und die Geschehnisse, die Philipp und Tessa verdächtig vorkamen, sah ich ebenfalls als spannungsfördernd. Das Ende wurde mir persönlich dann jedoch ein bisschen zu schnell abgehandelt. Für mich blieben da durchaus noch ein paar Fragen offen. Hier kann es jedoch sein, dass ich mir diese Fragen stellte, weil ich schon etwas älter bin als die eigentliche Zielgruppe und diese Aspekte jüngeren Lesern vielleicht nicht mal in den Sinn kämen. Insgesamt wurde ich auch von diesem Buch wieder sehr gut unterhalten und ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Wer einmal lügt ...

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Als Philipp von seiner Kommilitonin Raffaela eine Münze erhält, mit der er bei einem Spiel mitmachen kann, bei dem es fünf Millionen Euro zu gewinnen gibt, denkt er nicht lange nach und meldet sich an. ...

Als Philipp von seiner Kommilitonin Raffaela eine Münze erhält, mit der er bei einem Spiel mitmachen kann, bei dem es fünf Millionen Euro zu gewinnen gibt, denkt er nicht lange nach und meldet sich an.

Auch Tessa ist immer knapp bei Kasse und macht mit. Sie will sich mit dem Geld den Traum der Selbstständigkeit erfüllen.

Alles was Philipp und Tessa die nächsten Tage machen müssen, ist die Wahrheit zu sagen. Keine Lügen, kein Ausweichen, keine Notlügen oder Unehrlichkeiten. Dies alles wird gemessen mit einem Gerät, welches am Arm getragen wird. Scandor heißt es und ist nicht auszutricksen. Wer lügt, scheidet aus.

100 Mitspieler, aber nur ein Gewinner. Doch wer verliert, muss sich seinen schlimmsten Albträumen stellen.


Wenn man den Klappentext des Buches liest, denkt man sich: Wow, das würde ich sofort gewinnen. Denn es ist doch nichts einfacher, als die Wahrheit zu sagen. Tja, denkt man. Denn wenn man schon bei einer so einfachen Frage wie "Wie geht's dir?" mit "Gut" antwortet, kann es vorbei sein. Denn diese Frage können nur wenige ehrlich beantworten.


Die Autorin hat sich sehr viele Gedanken zu dem Thema Wahrheit gemacht und dabei Situationen geschildert, in denen es uns noch nicht einmal mehr auffällt, dass wir lügen. Sei es ein gemurmeltes "Tut mir leid", weil man jemanden angerempelt hat. Ein dahergesagtes "Ich wünsche einen schönen Tag" oder auch "Ich liebe dich". Alles Worte, über die man erst einmal näher nachdenken muss.


Mit Spannung habe ich gelesen, wie sich Tessa und Philipp durch das Spiel "wahrheiten". Sie kommen immer wieder in Situationen, in denen sie wirklich überlegen müssen, ob das, was sie sagen wollen auch wirklich der Wahrheit entspricht. Und so ergeben sich unfassbar ehrliche Dialoge mit völlig fremden Menschen, die sich natürlich fragen, warum ihr Gegenüber nur so komisch ist und Sachen sagt, die wirklich stimmen. Dabei wurde mir klar, wie oft wir zu Unehrlichkeiten greifen, nur um uns oder unseren Gesprächspartner zu schonen oder zu schützen.

Wie jedes Buch der Autorin ist auch dieses sehr spannend zu lesen. Der Weg, den Tessa und Philipp gehen müssen, führt aber auch dazu, dass beide etwas über ihre Vergangenheit lernen und sich so auch noch eine Nebenstory ergibt.

Zwar hat mir die Aufklärung zum Schluss nicht so gut gefallen (sie war mir nicht ausgefallen genug), hatte aber trotzdem ich sehr viel Spaß beim Lesen.


Ich finde es immer wieder spannend, wie die Autorin sich an bestimmte Themen heranwagt und damit auch zu denken gibt. Ebenso ist es die Aktualität, die in den Geschichten verbaut ist. Sehr nah am Publikum, an der Realität und am Alltagsgeschehen.


Meggies Fussnote:

Wie immer ein Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 15.08.2024

Der Gewinn Millionen, die Aufgabe immer die Wahrheit zu sagen

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Philipp und Tessa sind an eine besondere Münze gekommen. Sie lädt zu einer Challenge ein. Ein Gewinn von 5 Millionen winkt demjenigen, der es schafft immer die Wahrheit zu sagen und als letzte Person von ...

Philipp und Tessa sind an eine besondere Münze gekommen. Sie lädt zu einer Challenge ein. Ein Gewinn von 5 Millionen winkt demjenigen, der es schafft immer die Wahrheit zu sagen und als letzte Person von den 100 Teilnehmern übrig zu bleiben. Um das zu prüfen bekommen die Teilnehmer einen neuen, einzigartigen und unfehlbaren Lügendetektor angelegt und müssen damit ihren Alltag bestreiten. Jeder Teilnehmer muss zum Anreiz zu gewinnen aber auch einen Handel eingehen. Um teilnehmen zu dürfen muss man sich im Fall des Scheiterns seiner größten Angst stellen und die wird von Scandor, dem Lügendetektor, genau bestimmt.
Schon bald zeigt sich, mit welchen Mitten manch einer gewinnen möchte, sowie das die ersten Ungereimtheiten auftreten und klar ist, das hinter dem ganzen wohl mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet hat.


Mir gefällt der neue Roman der Autorin wieder gut. Der Schreibstil ist sehr angenehm und wie immer in ihren Büchern ist klar, nichts ist auf den ersten Blick, wie es scheint.
Die Grundidee über Scandor finde ich super und die Umsetzung hier auch wirklich gut gelungen. Wirklich toll finde ich die Idee, das die Teilnehmer nicht einfach so an der Challenge teilnehmen können, nein sie müssen auch einen Einsatz bringen und zwar sich ihrer größten Angst stellen. Genauso spannend fand ich, wie unbewusst wir im Alltag nicht die Wahrheit sagen, indem wir eingespielte Floskeln einfach nutzen, nicht jedem auf die Nase binden wollen, wenn es uns mal nicht gut geht, oder auch mal andere nicht verletzen wollen, ...
Die beiden Hauptpersonen hier im Buch haben mir von Anfang an gefallen. Tessa, die ihrem Onkel eins auswischen wollte und so zum Spiel kam und unbedingt für ihre Eltern und sich hier kämpft konnte mich von Anfang an überzeugen. Philipp, der um einer jungen Frau zu imponieren am Spiel teilnimmt, fand ich anfangs naiv. Für den Versuch bei jemandem zu landen hätte ich persönlich mir diese Challenge nicht angetan. Wie er sich hier entwickelt hat mir dann wieder gut gefallen.
Toll fand ich auch, das man im Laufe der Geschichte erfährt wegen welcher Lüge, bewusst oder eben unbewusst, manch ein Konkurrent raus geflogen sind.
Ich finde die Handlung gut aufgezogen, auch wenn ich dann anfing zu vermuten was wohl dahinter stecken mag. Dann zu erfahren, wie genau alles wirklich zusammen hängt fand ich gut geschrieben.

Für mich von Anfang bis Ende ein gelungenere Roman, den ich gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Ein genialer Plot, der nur an kleinen Stellen zu kurzen Längen neigte.

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Zum Cover:

Diese Buchgestaltung ist etwas ganz besonderes. Als ich es das erste Mal gesehen habe in der Vorschau, war ich nicht ganz so begeistert davon, aber der Klappentext hat mich direkt angesprochen. ...

Zum Cover:

Diese Buchgestaltung ist etwas ganz besonderes. Als ich es das erste Mal gesehen habe in der Vorschau, war ich nicht ganz so begeistert davon, aber der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Als es dann bei mir eintraf war ich begeistert, denn das Cover hat eine ganz besondere Veredelung erhalten und der Mittelteil schimmert wie ein Regenbogen wie bei einem 3D Bild. Etwas traurig bin ich darüber, dass es fast unmöglich ist, dass Buch ohne Leserillen zu verursachen zu lesen.

Meine Meinung:

In dem neuen Jugendthriller "Scandor" von Ursula Poznanski geht es um eine ganz besondere Challenge, fünf Millionen Euro Preisgeld und alles, was die Kandidaten nicht machen dürfen lautet: Lügen - klingt einfacher als gedacht.

Einhundert Kandidaten finden eine mysteriöse Münze, darauf zu sehen ein Barcode, der sie zur "Scandor-Challenge" führt und beim Sieg fünf Millionen Euro auf den Gewinner warten. Hört sich zu Beginn nach einer einfachen Aufgabe an, doch schon sehr bald merken Tessa und Philipp, dass diese Herausforderung alles andere als leicht ist und jedes Wort mit Bedacht ausgesprochen werden muss, wenn sie eine Chance auf das Geld haben wollen. Beide können die Summe gut gebrauchen, doch der Einsatz ist hoch und sie müssen sich ihren tiefsten Ängsten bei einem Versagen stellen. Schafft einer der Beiden es, "Scandor" nicht zu belügen?

Ich habe mich sehr auf diesen neuen Jugendthriller gefreut und habe erwartungsvoll mit dem Lesen begonnen. Ich bin sehr schnell in die Story eingetaucht und die Spannung baute sich zunehmend auf. Der gesamte Plot hat mich sehr gereizt. Scandor ist ein Lügendetektor, der jede kleinste Unwahrheit registriert und somit von der Challenge die Teilnehmer ausschließt, die dann ihren vorab festgehaltenen Einsatz leisten müssen oder eine hohe Ablösesumme zahlen müssen. Und genau diese Aufgaben, die die Kandidaten leisten mussten, haben mir eine Gänsehaut bescherrt. Ich habe mit ihren Ängsten mitgelitten und mein Herz hat vor Aufregung stark gepoltert in der Brust. Die Art und Weise, wie Ursula Poznanski diese Emotionen in ihrem Text an mich übertragen hat, war einfach phänomenal.

Ich erwischte mich beim Lesen, wie ich selbst versucht habe, darüber nachzudenken, wie ich was formulieren, welche Strategien ich anwenden würde und wie ich mit einigen Situationen umgegangen wäre, die hier Tessa und Philipp ausgesetzt waren. Die beiden Hauptcharaktere waren mir sympathisch, dennoch auch ein kleines bisschen zu fremd, so dass ich mich nicht völlig mit ihnen verbunden gefühlt habe.

Die Challenge war spannend mitzuverfolgen, wobei ich im Mittelteil einige Längen verspürte. Es passierte zwar etwas, aber irgendwie war es dennoch gleichbleibend und die Spannung nahm drastisch ab, was das Spiel anbetraf. Dafür ging es im letzten Drittel der Geschichte durch neue Wendungen und einer Verbundenheit der Charaktere durch ein vergangenes Erlebnis hoch spannend ins Finale und zum Abschluss der Story. Dieser war mir dann etwas zu schnell aufgelöst. Hier und da hätte ich gern mehr Informationen erhalten, um besser zu verstehen, weshalb überhaupt diese Challenge zustande gekommen ist - denn das war mir nicht gänzlich genug dargestellt. Mit der Auflösung war ich dennoch zufrieden.

Die Thematik über das Lügen fand ich sehr gelungen, und wie sehr es uns doch in unserer Sprache begleitet - seien es auch nur kleine Notlügen, um jemanden nicht zu verletzten, oder ungewollten Gesprächen zu entfliehen. Manchmal tut die Wahrheit mehr weh, als ein kleines Flunkern. Aber auch Gewissenskonflikte, Vergebung und Vertrauen spielten hier eine Rolle.

Fazit:

Mit "Scandor" von Ursula Poznanski hatte ich spannende Lesestunden und mir wurde aufgezeigt, was für eine Bedeutung "Lügen" in unserer Gesellschaft bedeuten und wie man mit seinen Ängsten umgehen und diese bekämpfen kann. Ein genialer Plot, der nur an kleinen Stellen zu kurzen Längen neigte.

~ flüssiger und mitreißender Schreibstil ~ sich seinen Ängsten stellen ~ traumatische Erlebnisse ~ eine besondere Challenge ~ überraschende Wendung mit spannendem Showdown ~ Scandor entgeht keine Lüge!

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Spannende Perspektive auf die Lügen des Alltags

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In diesem Jahr habe ich von Ursula Poznanski bereits „Die Burg“ gelesen, da ich sehr an der KI-Thematik interessiert war und generell mag, wie die Autorin mit Jugendbüchern aktuelle Themen spannend in ...

In diesem Jahr habe ich von Ursula Poznanski bereits „Die Burg“ gelesen, da ich sehr an der KI-Thematik interessiert war und generell mag, wie die Autorin mit Jugendbüchern aktuelle Themen spannend in den Fokus rückt. Dennoch war es nicht das ideale Buch, weil es mich in der Erzählweise und vor allem in der Charaktergestaltung nicht so recht zu überzeugen wusste. Deswegen wollte ich „Scandor“ schnell nachschieben, um gleich einen Vergleich der beiden Bücher zu haben.

In der Tat lassen sie sich sogar sehr gut vergleich, denn „Die Burg“ und „Scandor“ haben zwar ein sehr unterschiedliches thematisches Korsett, aber in der Konsequenz ist es dennoch ein ähnlicher Endpunkt. Auf den gehe ich aus Spoilergründen nicht näher ein, aber er hilft dennoch sehr zu bergründen, warum „Scandor“ mir eindeutig besser gefallen hat. Denn angesichts dessen, worauf alles hinausläuft, ist leicht zu sagen, dass die Charakterarbeit viel, viel besser funktioniert hat. Mit Philipp und Tessa haben wir diesmal nur zwei Perspektiven, die kapitelweise oder sogar in den Kapiteln selbst fleißig gewechselt werden. Damit war es zum einen schon so, dass weniger Figuren etwas untereinander aufteilen mussten. Zum anderen war so auch klar, dass andere Figuren wirklich nur Nebenfiguren sind und damit auch mehr funktionell sind. Philipp und Tessa sind aber als Menschen entscheidend und ich fand, dass es gut gelungen ist, diese beiden in ihrem Kern abzubilden. Dabei sind sie auch sehr unterschiedlich, was es umso spannender gemacht hat, wie sie jeweils die Herausforderungen von Scandor gemeistert haben und welche Strategien sie sich zurechtgelegt haben.

Auch wenn das Thema Lügen jetzt nicht am Zahn der Zeit ist, zumindest nicht in einem Ausmaß wie KI, war es spannend umgesetzt. Durch Fake News und auch Begriffe wie Lügenpresse etc. ist es sicherlich interessant, wie oft man tatsächlich lügt und dass man sich dessen oft gar nicht bewusst ist, weil viele Standardantworten, die gar nicht dem eigenen Empfinden entsprechend, einfach rausrutschen. Dementsprechend war es schon spannend aufgebaut, auch wenn es ein wenig beängstigend war, wie Scandor angebracht worden ist und was es für Fähigkeiten hatte. Richtig gelungen fand ich auch, dass von den ausscheidenden Teilnehmern im kleinen Rahmen der Moment des Ausscheidens geschildert wird. Damit gab es dann Einblicke, wie und warum gelogen wurde. Die Spannung hat aber auch erhöht, dass die meisten Figuren tatsächlich auf das Geld aus waren, oft auch ohne jegliche Rücksicht auf Verluste, so dass die Teilnehmer sich auch gegenseitig das Leben schwer gemacht haben. Ich hatte jedenfalls zwischendurch oft den Gedanken, wie lange ich wohl durchgehalten hätte.

Mit den verschiedenen Challenges, aber auch den ganz normalen Herausforderungen des Alltags sind immer wieder abwechslungsreiche Szenen möglich gewesen, die zu unterhalten wussten. Das ist tatsächlich auch ein Vorteil gegenüber „Die Burg“, hier habe ich die Inhalte nicht so kritisch hinterfragt, so dass sich ein guter Sog eingestellt hat. Gerade durch den Rest bin ich regelrecht geflogen. Auch wenn auf eine Art die Auflösung so viel kleiner als der Aufwand erscheint, aber unterm Strich war das ganze Projekt ja dennoch echt, wenn auch mit Trittbettfahrern unterwegs. Aber für mich haben die Überraschungen am Ende funktioniert. Es gab immer mehr Hinweise und dennoch war es für mich nicht möglich, alles lückenlos zusammenzusetzen. Am Ende ist es zwar an wenigen Stellen etwas abrupt vorbei, aber letztlich fühlte es sich dennoch nicht unfertig an. Die Geschichte, die erzählt werden sollte, wurde erzählt, und es ist relativ leicht, sich von dort aus ganz eigene Gedanken zu machen.

Fazit: „Scandor“ ist für mich eines der besseren Poznanski-Bücher, denn ich fand die Charakterarbeit bei Philipp und Tessa sehr gelungen. Aber genauso überzeugend war die Thematik an sich und dann die Herausforderungen zu erleben. Auch die letztlichen Zusammenhänge waren nicht alle sonnenklar, so dass ich bis zum Schluss gute Unterhaltung hatte.

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