Vanitas
Die Dunbar Brüder sind im klassischen Sinne keine Familie mehr, denn sie haben Vater und Mutter verloren. Die fünf Brüder leben ganz auf sich allein gestellt in ihrem Haus und leben in ihre Tage hinein. ...
Die Dunbar Brüder sind im klassischen Sinne keine Familie mehr, denn sie haben Vater und Mutter verloren. Die fünf Brüder leben ganz auf sich allein gestellt in ihrem Haus und leben in ihre Tage hinein. Kein Elternteil verbietet ein exotisches Haustier oder meckert über unabgespültes Geschirr. Dennoch kommen die Brüder klar, denn sie sorgen für sich selbst. Clay, der im Fokus der Erzählung steht, beginnt, eine Brücke zu bauen, die all das Erfahrene, die Liebe, den Tod, die Erinnerung, den Schmerz, die Freundschaft, die Schicksalsschläge und die Enttäuschungen, der Dunbar-Familie verarbeitet, widerspiegelt und darstellt.
Der Inhalt der ganzen Geschichte klingt so unspektakulär, dass man fast meinen könnte, der neue Roman von Markus Zusak wäre langweilig. Wenn man das Buch zur Hand nimmt und in die ersten Kapitel eintaucht, wird man bereits vom Gegenteil überzeugt, denn Zusak hat das Talent, das Geschehene so interessant und mitreißend zu machen, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Er berichtet so überzeugend von der Familie Dunbar, deren Gegenwart und Vergangenheit, als hätte er dies alles selbst erlebt und würde nur seine Erinnerungen aufs Papier schreiben. Der Schreibstil ist nicht der einer leichten Lektüre, sondern bedarf ein wenig mehr Aufmerksamkeit als das durchschnittliche Buch, was einem auf keinen Fall das Lesen verdirbt, eher im Gegenteil. Es hat wirklich unfassbar viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Nach "Der Joker" musste ich unbedingt mehr von Zusak lesen und habe mich gleich auf "Die Bücherdiebin" gestürzt. Lange mussten wir Leser nun auf ein neues Buch von dem Autor warten und nun konnten wir es mit "Nichts weniger als ein Wunder" in den Händen halten. Leider muss ich auch sagen, dass das Buch nichts für Leute ist, die sich von einer Geschichte knallharte Wendungen und schnelle Handlungen erhoffen. Das Buch lebt doch hauptsächlich von Erinnerungen, Ist-Zuständen und nicht von plötzlichen Wendungen.
Meine Bewertung: 4/5
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Limes-Verlag und enthält Werbung für "Nichts weniger als ein Wunder" von Markus Zusak!