Cover-Bild Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 01.12.2002
  • ISBN: 9783442453818
Walter Moers

Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär

Roman
Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt den Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind. In 13 1/2 Lebensabschnitten kämpft sich der Held durch ein märchenhaftes Reich, in dem alles möglich ist - nur nicht die Langeweile!



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2024

700 Seiten pure Lesefreude!

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Mit "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" schrieb Walter Moers 1999 seinen allerersten Roman und hat damit nicht nur einen modernen Klassiker geschaffen, sondern auch den Grundstein für sein Fanatsy-Kosmos ...

Mit "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" schrieb Walter Moers 1999 seinen allerersten Roman und hat damit nicht nur einen modernen Klassiker geschaffen, sondern auch den Grundstein für sein Fanatsy-Kosmos Zamonien gelegt, das er in den darauffolgenden Jahren mit etlichen Romanen ausgebaut hat. Von diesen Romanen haben ich bereits einige - zum Beispiel "Die Insel der Tausend Leuchttürme", "Ensel und Krete" oder "Prinzessin Insomnia und der albtraumfarbene Nachtmahr" - mit großem Vergnügen gelesen, mit den Abenteuers der Kultfigur Käpt´n Blaubär bin ich nun aber ganz offiziell ein großer Moers-Fan geworden. Denn dieses Meisterwerk der Fantasyliteratur bescherte mir 700 Seiten pure Lesefreude und ein klares Jahreshighlight 2024!

"Ein Blaubär hat 27 Leben. Dreizehneinhalb werde ich in diesem Buch preisgeben…"


Mit diesem ersten Satz eines vorangestellten Briefs beginnt die unglaubliche Geschichte des Käpt´n Blaubär, der als fiktive Figur vor allem durch die Fernsehsendung "Die Sendung mit der Maus" bekannt wurde. Wie der betagte Seebär seinen gelben Freund Hein Blöd trifft, sein Haus auf den Klippen baut und den Titel "Käpt´n" erlangt, wird auf den 700 Seiten zwar nicht erzählt, dafür erfahren wir aber in 13½ Abschnitten von den haarsträubenden Abenteuern, die der Buntbär in seinen ersten 13½ Leben erlebt hat. Beginnend mit seiner Geburt begleiten wir ihn beim Aufwachsen bei Zwergpiraten, Gefühlsausbrüchen auf der Klabauterinsel, Sprachunterricht mit Klatschwellen, Schlemmereien auf der Feinschmeckerinsel, weiten Streifzügen als Navigator eines Rettungssauriers, bei seiner Ausbildung auf der Nachtakademie in den Finsterbergen sowie bei Reisen durch den großen Wald, in ein Dimensionsloch, durch die süße Wüste, in die Tornadostadt, quer durch einen abgelegten Bollog-Kopf bis nach Atlantis und schließlich auf die Moloch - das größte Schiff der Welt.

“Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen."
- Deus X. Machina

Ihr seht schon: Es erwartet uns LeserInnen Seemannsgarn vom Feinsten. Walter Moers trumpft hier mit einer Idee nach der anderen auf, die man sich niemals hätte selbst ausdenken können, sodass ich nach den 13½ Kapiteln mit Fug und Recht behaupten kann: So ein kurzweiliges, intelligentes und originelles Buch habe ich noch NIE gelesen! Jede Episode in Blaubärs Leben ist so spannend, unterhaltsam und vor allem so anders als das vorherige, dass man sich wünscht, der Autor hätte jedem Leben einen eigenen Roman gewidmet. So kommt trotz der episodischen Erzählstruktur und des großen Seitenumfangs nie das Gefühl von Länge im Roman auf - im Gegenteil, ich hätte am liebsten auch noch von den 13½ übrigen Leben gelesen!

"Das Leben ist kurz, behauptet man. Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.”


Darüberhinaus ist die Handlungsdichte immens hoch. Wir stolpern mit Blaubär von einem Abenteuer in das nächste und bekommen kaum Zeit Luft zu holen. Obwohl die Geschichte aufgrund der verspielten Fantasie auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch erscheint, ist mit durchaus ernster Spannung und ständiger Lebensgefahr zu rechnen. Außerdem sind die einzelnen Episoden wunderbar miteinander verknüpft und steigern sich im Laufe der Geschichte durch immer neue Wendungen und Überraschungen immer weiter. Der Roman wirkt zu keinem Zeitpunkt überladen, sondern bleibt durch seine rasante Handlung und den stetigen Wechsel der Schauplätze stets fesselnd. So schafft es der Autor, sich ganz in seinem geschaffenen Universum zu vertiefen und eine reichhaltige Welt aufzubauen, dabei aber trotzdem einen straffen Spannungsbogen über die 700 Seiten hinweg aufrechtzuerhalten. Kurzum: ich habe das Buch praktisch inhaliert!

“Es gibt Augenblicke im Leben, in denen man überzeugt ist, dass sich das gesamte Universum in irgendeinem schummrigen Hinterzimmer getroffen und beschlossen hat, sich gegen einen zu verschwören. Dieser Augenblick war so einer."


Neben der abwechslungsreichen und originellen Handlung sorgt auch Moers Schreibstil für die Sogwirkung des Romans. Denn der Autor brilliert nicht nur mit seinen fantasievollen Ideen, sondern auch mit einem außergewöhnlichen Sprachwitz. Mit kreativen Wortneuschöpfungen, kniffligen Anagrammen, ironischen Anspielungen und einem enormen Feingefühl für Sprache, Tempo und humoristische Pointen, entlockt er selbst dem zynischsten Leser das ein oder andere Lächeln. Ergänzt wird diese Mischung durch humorvolle Intertextualität wie beispielsweise die fortlaufend eingesetzten Auszüge aus dem "Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung" von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller. Diese erklären uns und dem jugendlichen Bär wichtige Begriffe und Naturgegebenheiten Zamonien - oft allerdings mit sehr schlechtem Timing. So lockert der Autor die Handlung immer wieder auf und führt uns gleichzeitig tiefer in seinen Fantasy-Kosmos ein: Zamonien.

"Ich lief hin und her, raufte mein Haar und tat schließlich das in dieser Situation einzig Vernünftige: Ich verlor den Verstand."


Da man auf den 700 Seiten nicht nur zig verschiedene magische Spezies trifft, wichtige Schlüsselfiguren der zamonischen Wissenschaft, Kultur Politik kennenlernt, sondern auch beinahe alle Ecken des Kontinents bereist, ist "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" der bester Einstieg in das Zamonien-Universum. So erfahren wir alles über Dimensionslöcher, festgeklebte Fanta-Morganas, Lügengladiatorduelle, Tornadohaltestellen, viereckige Sandstürme, den Geruch nach Gennf, Olfaktillen und Intelligenzbazillen, was man als erfahrener Zamonien-Tourist wissend muss. Zwar können die Zamonien-Romane (bis auf die Buchheim-Trilogie) auch alle unabhängig voneinander gelesen werden - mit diesem Epos bekommt man allerdings der beste Überblick über die magische Welt.

"In Zamonien gab es die unterschiedlichsten Landschaftsformen, neben Wüstenplateaus sah ich Eisgipfel, Sumpfwälder, riesige Kornfelder, Steinwüsten und Mischwald. Im äußersten Westen lag ein Gebirge, dessen Gipfel wesentlich höher waren als die der anderen, es wurde das Finstergebirge genannt. Auffällig war auch eine Wüste inmitten des Kontinents, die größte, die ich jemals gesehen hatte. Am meisten aber interessierte mich die Hauptstadt von Zamonien. Das war Atlantis, damals die größte Stadt der Welt"

Auch die Figuren, die diese Welt bevölkern sind allesamt grandios. Angefangen mit der Hauptfigur und Ich-Erzähler Blaubär, dem wir beim Erwachsenwerden zusehen dürfen. Er ist mir über die 700 Seiten mit seiner Abenteuerlust, seiner Selbstironie und Weltoffenheit sehr ans Herz gewachsen. Es macht großen Spaß, während seiner Abenteuer das ein oder andere überraschende Talent zu entdecken, sich mit ihm tödlichen Gefahren zu stellen, die ewige Liebe zu finden und auf Rettungen in allerletzter Sekunde zu hoffen. Toll sind allerdings auch die etlichen verrückten Nebenfiguren, die er auf seinem Weg trifft. Seien es abergläubische Zwergpiraten, gehässige Stollentrollen, unangenehme Nattifftoffen, kurzsichtige Rettungssaurier, quasselnde Tratschwellen, durch die Wüste ziehende Gimpeln, eine vibrierende Finsterbergmade, eine haarige Berghutze, einen Gallertprinz aus einer anderen Dimension, einen Professor mit sieben Gehirnen, denkender Sand, hungrige Kakertratten, verhungernde Waldspinnenhexen, blutrünstige Wolpertinger und der Wahnsinn höchstpersönlich - alle hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Dabei treten manche Figuren nur kurz auf, andere ziehen sich als roter Faden durch die Geschichte und bekommen sogar eigene Romane vermacht. So zum Beispiel der Wolpertinger Rumo oder der Schriftsteller Hildegunst von Mythenmetz, auf deren Geschichten ich mich in anderen Zamonien-Romanen freue! Apropos andere Zamonien-Romane ... ich werde im Anschluss natürlich noch alle anderen Bücher des Autors lesen, auch wenn ich kaum glaube, dass sie mit "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" mithalten können werden. Aber vielleicht spricht da auch der Bookhangover aus mir - ich lasse mich gerne positiv überraschen.

“Da ist auch noch ein anderer Geruch in der Luft, der Geruch von Feuern, die in der Ferne brennen, mit einem Hauch Zimt darin - so riecht das Abenteuer!"


Diesmal als letztes zum Ende meiner Rezension einige Worte zur Gestaltung. Das Cover meiner Taschenbuchausgabe des Goldmann Verlags (es gibt mittlerweile mindestens so viele verschiedene Blaubär-Ausgaben wie Zamonien-Romane) zeigt den jungen Blaubär, der den Kopf zwischen ebenfalls blauen Barten des Tyrannowalfisch Rex hindurchsteckt (das kann man zumindest kombinieren, wenn man bei Blaubärs drittem Leben angelangt ist). Mit dem schlichten, aber dennoch aussagekräftigen Covermotiv, dem großflächig gemusterten Hintergrund und dem großen gelben Titel dient die Machart des Covers von "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" als Vorlage für alle späteren Zamonien-Cover, die somit in Kombination toll aussehen. Vorgelegt und immense Maßstäbe gesetzt hat das Buch auch mit seinen zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen im Buch. Egal ob die detailgetreue Karte Zamoniens und der weiteren Umgebung oder die zahllose Darstellungen unterschiedlicher Größe von kleinen Verzierungen bis seitenfüllenden Motiven - die künstlerische Ausgestaltung hilft dabei, der Geschichte zu folgen und auch schwer Vorstellbares zum Leben zu erwecken!


Fazit

700 Seiten pure Lesefreude! "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" strotzt nur so von Originalität, Sprachwitz, Spannung und Fantasie, sodass ich mir ganz sicher bin: So ein kurzweiliges, intelligentes und originelles Buch habe ich noch NIE gelesen!

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Mehr als ein Kinderbuch!

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Bei diesem Buch fehlen mir eigentlich die Worte, so wunderschön ist es! Ich bin seit meiner Kindheit ein großer Käpt'n Blaubär-Fan, vor allem durch die Beiräge bei der Sendung mit der Maus sowie den eigenen ...

Bei diesem Buch fehlen mir eigentlich die Worte, so wunderschön ist es! Ich bin seit meiner Kindheit ein großer Käpt'n Blaubär-Fan, vor allem durch die Beiräge bei der Sendung mit der Maus sowie den eigenen Film. Daher kam ich langfristig um dieses Buch nicht herum. Ich war bisweilen schon fast neidisch auf den Autor, da ich mich gefragt habe, wie viel Fantasie ein einzelner Mensch eigentlich haben kann. Dieses Buch hat alles was man sich wünschen kann - eine spannende, herzzerreißende und bisweilen auch lustige Geschichte, durch die man den beliebten Charakter Käpt'n Blaubär und seine Geschichte noch besser verstehen kann. Untermauert wird diese Geschichte durch wirklich fantastische Illustrationen, die alles noch viel lebendiger werden lässt. Ein Buch, das ich wirklich jedem empfehlen möchte und ganz gewiss nicht nur für Kinder geeignet ist.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Ein wundervolles Abenteuer

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Meine Meinung:

Ich liebe die Bücher von Walter Moers und nachdem dieses Buch in Farbe und als Taschenbuch raus kam, wollte ich es unbedingt haben.

Wir begleiten den Berühmten Käptn Blaubär hier durch ...

Meine Meinung:

Ich liebe die Bücher von Walter Moers und nachdem dieses Buch in Farbe und als Taschenbuch raus kam, wollte ich es unbedingt haben.

Wir begleiten den Berühmten Käptn Blaubär hier durch seine ersten 13 ½ Lebensjahre und ich muss sagen, der alte Seebär hat schon einiges erlebt.
Von Geistern, über Trolle und riesigen Spinnen ist hier alles dabei. An Spannung fehlt es auf keinen Fall.

Geschmückt ist das ganze mit der unglaublichen Erzählkunst des Autors. Er ist einfach ein Meister, wenn es um Wörter geht und ich liebe es die ganzen synonyme zu lesen, sobald er sie aufzählt und seine Geschichten erzählt.

Dieses Buch war eins der wenigen, die ich noch nicht von Walter Moers gelesen habe und ich mochte es unglaublich gerne. Unterhaltsam, Spannend und mit dem gewissen etwas stürzen wir uns in ein rasantes Abenteuer, das Geschmückt ist mit wunderschönen Illustrationen.

Veröffentlicht am 18.03.2020

Die fantastische Geschichte eines kleinen blauen Bären

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Jahre lang lag „Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär“ in meinen Bücherregalen und wurde zwar immer wieder einmal angesehen, aber einfach nicht gegriffen, um es zu lesen. Dies ist nun vorbei, denn ich wollte ...

Jahre lang lag „Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär“ in meinen Bücherregalen und wurde zwar immer wieder einmal angesehen, aber einfach nicht gegriffen, um es zu lesen. Dies ist nun vorbei, denn ich wollte endlich einmal die Geschichte des Bären hören, welcher mich als Kind in „Die Sendung mit der Maus“ toll unterhielt.



Trotz der vielen Lobe, ging ich ohne große Erwartungen an das Buch heran. Allerdings musste ich genauso schnell merken, das dies nicht möglich war. Schon nach ungefähr 20 Seiten hatte mich das Abenteuer des kleinen Blaubären so ergriffen, das erstaunt da saß und mir einfach nur wünschte, das es nie aufhören würde. Natürlich wurde mir dieser Wunsch nicht erfüllt. Da ich aber zu diesem Augenblick noch über 600 Seiten übrig hatte, war ich erst einmal froh das erfinderische Orm des Autors weiter verfolgen zu können.



Schon der Einstieg ins Buch war wieder ein Erlebnis wie es nur Walter Moers erschaffen kann. Ein Brief von Käpt´n Blaubär und wundervolle Karten, welche Zamonien zeigten, sollten mich einstimmen und verfehlten ihre Wirkung nicht, denn ich war mittlerweile einfach nur mega neugierig. Was ich dann erlebte, hatte ich in diesem Ausmaß wohl nicht erwartet. Die Geschichte des kleinen Bären, welcher in einer Walnussschale zu Zwergpiraten kam und dann von einem Abenteuer in das Nächste rauschte, war nicht einfach nur spannend. Während des Lesens rutschte ich in so gut wie alle Emotionen einmal ab, wobei Überraschung und pure Glückseligkeit wohl am häufigsten in meinem Gesicht zu finden waren.



Doch was wäre Walter Moers ohne seine wunderschönen Zeichnungen? Na ja, zumindest würde es sich nicht wie ein vollständiger Walter Moers anfühlen. Doch hier hatte man die volle Ladung moerserischer Kreativiät, gepaart mit dem unvergleichlichen Humor des Autors. Dabei zeigte sich das nicht nur in seinen Bildern, sondern auch in den herrlich skurrilen Charakteren und Orten welche hin und wieder dafür sorgten, das meine Kinnlade vor Erstaunen nicht mehr zugehen wollte. Eine Sache sorgte jedoch dafür, das, wenn ich sie höre, mich ein Lachkrampf überkommt. Dies ist nichts anderes als die Auszüge >> aus dem „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller <<. Diese Auszüge spickten das ganze Buch und waren nicht nur unglaublich hilfreich, sondern auch urkomisch.



Zur Haupthandlung möchte ich bewusst nicht viel sagen, denn hier sollte wirklich jeder komplett unvorbereitet einsteigen, um den Flair dieses Buches auch komplett ausschöpfen zu können. Ich bin z.B. noch immer davon begeistert, da ich trotz der vielen Geschehnisse nie den Überblick verlor oder mich auch nur ansatzweise überfordert fühlte. Dieses Stück pure Fantasy, sollte man wirklich einmal gelesen haben. Wenn nicht lesen, dann wenigstens hören. Der verstorbene Dirk Bach gab Zamonien seine Stimme, durch welche er wohl bei den Zamonien-Fans ewig weiterleben wird.



Mein einziger großer Gedanke zu diesem Buch ist eigentlich nur der Ärger darüber, das ich nicht viel eher dazu gegriffen habe. Dieses wundervolle Fantasy-Abenteuer ist von der ersten bis zur letzten Seite komplett dem Orm entsprungen und faszinierte mich mit eigentlich allem, was es mir aufzeigte. Eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.09.2017

Blaubär

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Mehr auf: http://xobooksheaven.wordpress.com/

Inhalt:

Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt den Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind. ...

Mehr auf: http://xobooksheaven.wordpress.com/

Inhalt:

Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt den Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind. In 13 1/2 Lebensabschnitten kämpft sich der Held durch ein märchenhaftes Reich, in dem alles möglich ist - nur nicht die Langeweile!
Quelle: randomhouse.de

Meinung:

"Ein Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt - meins nicht."

Das Cover gefällt mir eigentlich ganz gut, man erfährt davon nichts und doch weist es schon auf eine eher witzige Geschichte hin. Es sieht so aus, als würde der Blaubär seinen Kopf hinter einem Vorhang hervorstecken. Das Cover ist ziemlich schlicht gehalten, man könnte auch nie etwas inhaltlich wichtiges darauf abbilden, da es dann zu voll werden würde.

Der Schreibstil von Walter Moers ist einfach phantastisch. Er beschreibt vieles sehr detailreich und seine Charaktere bekommen ganz genaue Beschreibungen. Dies kann für einige Leser langweilig sein, doch ich fand es einfach nur toll, durch viele Landschaftsbeschreibungen bekommt man auch eine sehr gute Vorstellung von Zamonien. Moers schreibt als Blaubär, d.h. Blaubär erzählt seine Geschichte, dadurch fließen öfters witzige Kommentare mit ein, die Blaubär zu den jeweiligen Ereignissen denkt.

Zu Beginn lernen wir den Blaubär kennen, er wacht auf und ist eben einfach da. Er treibt in einer Nussschale übers Meer und da beginnen seinen 13 1/2 Leben. Von Zwergpiraten aufgenommen wächst er heran und bestreitet von da an ein Abenteuer nach dem anderen.

Ich möchte in dieser Rezension nicht allzu viel zu dem Inhalt sagen, denn ich finde, dass man das selbst lesen sollte. Eigentlich wollte ich dieses Buch auch gar nicht lesen, aber ein Arbeitskollege von mir hat es mir einfach gegeben und nun bin ich froh darüber, denn ich habe es geliebt! Zu Beginn wusste ich nicht, was ich von allem halten sollte, da es so viele neue Namen, Bezeichnungen und Dinge gab, die mir völlig unbekannt waren, ich meine, wer kennt schon einen Wolpertinger? Dennoch habe ich sofort gemerkt, dass dies ein witziges Buch wird, allein schon dadurch wie Blaubär seine Geschichte erzählt hat.

Moers hatte mich somit sofort in seiner Gewalt, die 700 Seiten haben mich auch nicht mehr abgeschreckt. Das Buch ist aufgeteilt in 13 1/2 Kapitel, in jedem wird ein Leben des Blaubär beschrieben, in jedem ist er wo anders und trifft andere Leute. Dies waren wirklich tolle Kapitel, es hat sich keines gezogen und die Abenteuer, die der Bär erlebt hat wirkten auch echt, so echt es für so ein Buch eben geht. Ich folgte dem Blaubär also durch Zamonien und habe so viele Gestalten in mein Herz geschlossen, ganz besonders Rumo, der erst in späteren Kapiteln auftaucht.

Die Gestaltung des Buches selbst ist auch sehr schön, denn Moers hat zwischendurch immer wieder Zeichnungen von Gestalten oder Orten eingebaut, welche er selbst gezeichnet hat. Dadurch kann man sich einige Dinge besser vorstellen, vor allem die Zeichnung von Nachtigaller hat mir geholfen, denn einen Mensch/Wesen mit sieben Gehirnen, die von seinem Kopf abstehen, konnte ich mit dann doch eher schwerlich vorstellen. In dem Text selbst schleichen sich oft Lexikoneinträge von Zamonien ein, wo diese herkommen, oder warum sie einfach so mitten drin auftauchen wird noch erklärt, vorher habe ich es selbst auch nicht verstanden. Durch diese Einträge bekommt man als Leser Erläuterungen zu den verschiedenen Wesen oder sonstigen Erscheinungen in Zamonien.

Besonders gefallen hat mir auch, dass die Figuren nicht nur in einem Kapitel aufgetaucht sind, sondern dass man manche später in dem Buch nochmal getroffen hat. Blaubär durchwandert so ziemlich ganz Zamonien, auch das Meer, denn er möchte in die Hauptstadt, welche Atlantis ist. Hier hat man dann die Fantasie des Autors gemerkt, denn Atlantis hat vier Bezirke und diese sind nochmal unterteilt, alle Namen von diesen sind Anagramme von Atlantis und das waren ziemlich viele, ich habe sie nicht mal fertig gelesen. Mein Arbeitskollege hat mir dann auch gesagt, dass sehr viele Namen in dem Buch Anagramme von echten Schriftstellern sind, was mich dann noch ziemlich beeindruckt hat, denn dies ist nicht leicht, solche witzigen Namen aus anderen Namen zu formen.

Ich war immer wieder erstaunt, wie man sich solch phantastischen Wesen und Orte einfach aus dem Finger ziehen kann und es dann auch noch schafft ein Buch über 700 Seiten zu schreiben, welches an keiner Stelle langweilig wird. Auch das Ende hat mir ziemlich gut gefallen, denn es kamen nochmal bekannte Gesichter vor und es war auch die allerspannendste Stelle in dem gesamten Buch. Neben Blaubär war außerdem Mac, ein Flugdrache mein Liebling, denn er ist einfach nur toll und superwitzig. Die Figuren in dem Buch sind alle witzig, trotzdem gab es Figuren, die weniger komisch waren und dafür mehr ernst. Am Ende kam dann noch der "Bösewicht", was ich mir von diesem Buch gar nicht erwartete hätte, dadurch hat mich der Autor wieder einmal sehr überrascht. Ich habe meinem Kollegen schon gesagt, dass er mir die anderen Bücher bitte auch borgen soll, ich bin nun bekennender Moers Fan!

Fazit:

Der Autor konnte mich mit diesen 700 Seiten komplett überzeugen, er hat so liebevoll Charaktere erschaffen und einen Ort, an den man sich immer zurückziehen kann: Zamonien. Ich vergebe dafür volle 5 von 5 Sterne.