Cover-Bild Der Mann, der vom Himmel fiel
(37)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 22.06.2022
  • ISBN: 9783257071979
Walter Tevis

Der Mann, der vom Himmel fiel

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Thomas Jerome Newton ist ein geheimnisvoller Mann. Wie aus dem Nichts taucht der seltsame Fremde in Kentucky auf und scheint eine Mission zu haben. Mit neuartigen Technologien verdient er in kurzer Zeit Millionen und zieht dabei viel Misstrauen auf sich – aber auch das Interesse des Wissenschaftlers Nathan Bryce und der jungen Betty Jo. Während sie schnell Gefühle für Newton entwickelt, fragt sich Nathan, ob hinter dem Unbekannten mehr steckt, als auf Anhieb zu erkennen ist. In der Neuübersetzung von pociao und Roberto de Hollanda.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2022

eine Bereicherung

0

Nach meiner Begeisterung für "Damengambit" musste ich auch dieses neue Buch von Walter Tevis lesen. Neu ist es ja eigentlich nicht mehr, denn es kam schon 1963 zum ersten Mal heraus. Aber wie bei allen ...

Nach meiner Begeisterung für "Damengambit" musste ich auch dieses neue Buch von Walter Tevis lesen. Neu ist es ja eigentlich nicht mehr, denn es kam schon 1963 zum ersten Mal heraus. Aber wie bei allen guten Romanen tut dass dem Buch überhaupt keinen Abbruch. Denn der Autor erzählt auf seine ganz eigene Art und die passt wunderbar auch in unsere Zeit.

Dass es sich eigentlich um einen SF-Roman handelt sollte auch die nicht abschrecken, die mit diesem Genre eigentlich wenig anfangen können. Denn die Geschichte ist trotz der fantastischen Annahme, dass ein Außerirdischer auf die Erde kommt doch vor allem eine, die sich mit den großen Fragen der Menschheit und des Lebens befasst. Mit der Entwicklung, die die moderne Gesellschaft durchmacht und die leider nicht immer zum Besten steht.

Der Autor wählt einen Blickwinkel, der den Leser über das Geschehen hebt. Das liest sich sehr angenehm und herrlich unaufgeregt. Und man kann vergnüglich mitspekulieren, wie das Ganze denn ausgehen wird. Es gibt wenig reale SF in diesem Buch aber das macht überhaupt nichts. Die interessanten Akteuere und die teils philosophisch angehauchten Überlegungen geben dem Plot eine Tiefe, die mich begeistert hat.

Der Autor trifft genau meinen Geschmack. Es gibt ja noch einige Bücher dieses Autors zum Übersetzen und neu auf Deutsch herausgeben. Ich hoffe sehr, der Diogenes-Verlag setzt die Reihe kontinuierlich fort. Eine große Bereicherung.

Veröffentlicht am 11.07.2022

tolles Buch

0

Der DiogenesVerlag bringt mit "Der Mann der vom Himmel fiel" den zweiten Roman von Walter Tevis in einer Neufassung auf dem Markt. So ist es mir möglich, diesen Autor Buch für Buch für mich zu entdecken. ...

Der DiogenesVerlag bringt mit "Der Mann der vom Himmel fiel" den zweiten Roman von Walter Tevis in einer Neufassung auf dem Markt. So ist es mir möglich, diesen Autor Buch für Buch für mich zu entdecken. Schön finde ich auch, dass Tevis ganz verschiedene Genres bedient. Das vorliegende Büchlein ist ein SF, geschrieben in den 60gern des 20. Jahrhunderts. Die Handlung spielt ca. 20 Jahre in der Zukunft.

Die Geschichte vom Außerirdischen (oder Engel) der auf die Erde fällt und dort die menschliche Spezies und ihre Verhaltensweisen während seines nicht ganz freiwilligen Aufenthaltes genauer betrachten kann, ist natürlich nicht unbedingt neu und einzigartig. Damit konnte ich aber gut leben, denn der wundervoll zurückgenommene und kluge Erzählstil und die nahbaren Darsteller machen das Buch zu etwas ganz besonderem.

Ich kann es wärmstens empfehlen und das nicht nur für SF-Fans sondern für alle, die ein intelligentes und warmherziges Buch lesen wollen.

Veröffentlicht am 09.07.2022

Gesellschaftskritisch

0

Thomas Jerome Newton, vom Planeten Anthea, landet in geheimer Mission auf der Erde. Innerhalb kürzester Zeit baut er sich ein erfolgreiches Business Imperium auf und beginnt den Bau eines Raumschiffs. ...

Thomas Jerome Newton, vom Planeten Anthea, landet in geheimer Mission auf der Erde. Innerhalb kürzester Zeit baut er sich ein erfolgreiches Business Imperium auf und beginnt den Bau eines Raumschiffs. Der Wissenschaftler Nathan Bryce ist misstrauisch und schafft es schließlich sich als Mitarbeiter in das Unternehmen zu schleußen und sogar persönlichen Kontakt zu Newton aufzunehmen.

Kaum zu glauben, dass der Roman bereits 1963 geschrieben wurde und nun - fast 60 Jahre später - noch immer eine erschreckende Aktualität hat. Der Blick eines Außerirdischen auf unsere Welt und wie wir uns selber zugrunde richten. Gewusst haben wir es schon lange und geändert hat sich trotzdem nichts.

Normalerweise lese ich kein Science Fiction, aber diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt - und jetzt möchte ich unbedingt die Verfilmung mit David Bowie sehen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

Gekommen, um zu bleiben

0

„Bin ich zu etwas Neuem geworden oder zu etwas Altem zurückgekehrt?“

Inhalt

Thomas Jerome Newton, scheint nicht nur ein genialer Erfinder zu sein, sondern taucht förmlich über Nacht in Kentucky auf und ...

„Bin ich zu etwas Neuem geworden oder zu etwas Altem zurückgekehrt?“

Inhalt

Thomas Jerome Newton, scheint nicht nur ein genialer Erfinder zu sein, sondern taucht förmlich über Nacht in Kentucky auf und verkauft dort seine wissenschaftlichen Ideen. Dieser Umstand macht ihn innerhalb kürzester Zeit nicht nur reich, sondern auch immer interessanter. Doch Thomas ist ein seltsamer Mann, er scheut das Sonnenlicht, wirkt seltsam filigran und zerbrechlich und benötigt anscheinend keinerlei Schlaf. Nur wenige Menschen kommen ihm überhaupt näher, die meisten hält er strikt auf Distanz. Nur Nathan Bryce, ein Wissenschaftler, der schon bald in der Firma Newtons beschäftigt ist, vermutet hinter dem genialen Geist von Newton etwas anderes. Und Schicht um Schicht versucht er seinen Verdacht zu untermauern, bemerkt aber schnell, dass sein Arbeitgeber zwar nicht den gleichen körperlichen Aufbau wie er selbst zu haben scheint, aber dennoch ein äußerst menschlicher Zeitgenosse ist.

Meinung

Ich bin nun definitiv kein Liebhaber von Science-Fiction, weder im Film noch im Buch. Das Universum und seine möglichen Bewohner sowie die Gefahren, die der Menschheit durch außerirdisches Leben drohen könnten, üben tatsächlich wenig Reiz auf mich aus. Umso erstaunter war ich über die hier erzählte Story, die nicht nur flüssig zu lesen ist, sondern sehr gute Unterhaltung bietet und den ein oder anderen Gedanken aufkommen lässt, was denn nun genau menschliches Verhalten ist.

Der Außerirdische in dieser Erzählung hat diverse Anpassungsschwierigkeiten und er betreibt auch ein Versteckspiel, welches man durchaus erwartet. Dennoch wirkt und handelt er nicht wie jemand, der noch niemals auf unserem Planeten war. Gerade die Entdeckung des Alkohols, dem er bald schon in rauen Mengen zuspricht und die kleinen Gesten machen ihn zu einem netten Individuum, welches man als Leser gern ein Stück des Weges begleitet. Die Mission, die einst sein Anspruch war, muss warten. Denn trotz seiner Tarnung schöpfen die Menschen Verdacht und er wird viele Jahre zu allerlei Experimenten in strengste Verwahrung genommen, denn zu verlockend ist die Aussicht der oberen Regierungsbehörden, dieses Objekt, getarnt als Wissenschaftler gründlichst zu durchleuchten.

Fazit

Ein sehr interessanter, teilweise schockierend ehrlicher Roman, der die Science-Fiktion-Welt nur peripher berührt und viele klare, nachvollziehbare Argumente ins Feld führt. Sehr gern vergebe ich hier 5 Lesesterne, denn ich bin gerade deswegen davon begeistert, weil die Realitätsnähe durchgehend erhalten bleibt und man als Leser nicht mit „fremden Wesen“ vertraut gemacht werden soll, sondern vielmehr den gesellschaftskritischen Spiegel vorgehalten bekommt.

Zwischen den Zeilen hat mich auch immer wieder etwas Melancholie erfasst, denn Mr. Newton besitzt ein Wissen, welches dem der Menschen weit voraus ist und dennoch ist auch sein Volk jenseits des blauen Planeten bedroht und weder er noch die Menschheit an sich wird diesen Prozess aufhalten können, weder dort noch hier.

Auch die Thematik veränderlicher Pläne und Träume wird hier anschaulich umgesetzt, denn die große Frage nach der Motivation dahinter wird sichtbar. Eine gewisse Desillusionierung tritt ein, wenn wir haben, was wir wollen und feststellen müssen, dass uns dieses Wissen dennoch keinerlei Vorteile bringt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2022

Wunderbar, und schnell gelesen

0

Walter Tevis sagte mir auf Anhieb erst mal gar nichts, aber als ich dann las, das er für das Damengambit verantwortlich ist, Farbe des Geldes und Haie der Großstadt, war ich etwas verschämt, dass ich die ...

Walter Tevis sagte mir auf Anhieb erst mal gar nichts, aber als ich dann las, das er für das Damengambit verantwortlich ist, Farbe des Geldes und Haie der Großstadt, war ich etwas verschämt, dass ich die Filme mochte aber mich nie gefragt habe, wer dahinter steckt und die Bücher geschrieben hat. Unvorbelastet kann ich an dieses Buch gehen, da ich die damalige Verfilmung mit David Bowie nicht gesehen habe und auch nicht wollte....Zum Glück...

Geschichte: Thomas Jerome Newton ist merkwürdig. Er ist groß, hat blasblaue Augen und wiegt nur 40 kg. Noch merkwürdiger ist, dass er aus dem Nichts auftaucht und schnell erschöpft ist. Als er bei einem Schmuckhändler seinen Ring verkauft , ist es das erste Geld dass er in Kentucky verdient, doch es soll nicht das letzte bleiben. Wir erfahren zunächst nur, dass er Lebensmittel kauft, das Fleisch jedoch wegwirft und in einem Zelt lebt. Als er kurze Zeit später einen Anwalt für Patentrechte engagiert und ihm eine Vollzeitstelle anbietet, kann die Welt noch nicht ahnen, was Thomas an Patenten alles anbieten kann...Es wird die Welt verändern....

Schreibstil und Personen: Ich liebe den Schreibstil dieser Zeit und das völlig unspektakuläre daran. Völlig unaufgeregt wird eine schöne und interessante Geschichte erzählt, die alles in sich hat, was sein muß! Spannend, die Entwicklung zu sehen, Rührend vor allen die Einzelpersonen. Alle getrieben von innerer Unzufriedenheit und trotzdem wunderbar gezeichnet. Jeder kaputt mit seinen Dämonen und nahezu alle dem Alkohol verfallen. Trotzdem Loyal und immer da für Thomas. Die Atmosphäre ist ähnlich dem Damengambit und hinterlässt bei mir einen wohligen Schauer, weil alles so detailliert und nachvollziehbar dargestellt ist. Hier wird nicht mit dem mahnenden Zeigefinger agiert oder sinnlose Ratschläge verteilt. Soll Thomas seine Welt retten oder braucht er eher selbst Hilfe ?

Meinung: Obwohl bereits fast 60 Jahre alt, ist diese Neuübersetzung wunderbar und ein purer Genuss. Es schlägt bei weitem viele der heute neu geschriebenen Bücher alleine schon wegen dem Schreibstil und der Menschlichkeit. Kluge, zurückhaltende Töne und die Idee, die dahinter steckt. Thomas ist nicht der supersympathische Alleskönner sondern eher ein absoluter Einzelgänger und er achtet auch nicht besonders auf die Probleme seiner Mitarbeiter, doch trotzdem muss man sie in der Gesamtheit alle lieben. Als die CIA und das FBI auftauchen, glaubt man den weiteren Verlauf zu kennen, doch auch hier geschieht etwas überraschendes ...

Fazit: Ein Stück Nostalgie zum Leben erweckt. Ein wunderbar geschriebener Roman, der mich gut unterhalten hat. 5 Sterne schon alleine für den Stil!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere