Die Vergangenheit ruht nicht
Fünf ehemalige Kommilitonen fahren zur Beerdigung einer Studienkollegin auf einer der Westmännerinseln nach Island. Sie haben nach dem Studium nicht mehr getroffen und auch kaum Kontakt zueinander gehabt. ...
Fünf ehemalige Kommilitonen fahren zur Beerdigung einer Studienkollegin auf einer der Westmännerinseln nach Island. Sie haben nach dem Studium nicht mehr getroffen und auch kaum Kontakt zueinander gehabt. Trausti, einer von ihnen, freut sich auf das Treffen, so hat er mal eine Ablenkung von seinem beruflichen Stress. Sie übernachten gemeinsam in einem Ferienhaus. Schnell wird klar, dass sie sich kaum etwas zu sagen haben. Nach der Beerdigung betreten sie das Haus der Verstorbenen und machen eine schreckliche Entdeckung, ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr wie es war. Die Vergangenheit hat sie eingeholt.
Idunn, die einzige Rechtsmedizinerin Inlands, ist ebenfalls auf der Insel, es wurden zwei Leichen am Strand gefunden, eine verbrannt und die andere in Sitzposition. Die örtliche Polizei und die eingeflogene Kriminalpolizei nehmen die Ermittlungen auf.
Die Autorin erzählt uns den spannenden Fall auf zwei Zeitebenen. So hat man anfänglich das Gefühl, dass nach und nach ein kleines bisschen mehr Licht ins Dunkel kommt. Doch man muss genau aufpassen um den Faden nicht zu verlieren, sonst ist die Verwirrung zu groß. Yrsa Sigurdadóttirs Schreibstil ist klar, sie hat mich in ihren Bann gezogen. Die Beschreibung der Protagonisten gelingt ihr meiner Meinung nach nicht immer so gut, einige bleiben recht blass.
Ich habe das Geschehen auf Island mit großem Interesse verfolgt. Spannend und lebhaft wurde die Polizeiarbeit, das Verhalten der Freunde untereinander und die Atmosphäre auf der Insel beschrieben.