Cover-Bild Das Herz der Kämpferin
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783959672481
Adrienne Young

Das Herz der Kämpferin

Sylvia Bieker (Übersetzer), Henriette Zeltner-Shane (Übersetzer)

Sie ist zur Kämpferin erzogen worden, und als Tochter des Clan-Führers würde die siebzehnjährige Eelyn jederzeit ihr Leben für ihre Familie und ihre Freunde geben. Während einer Schlacht gegen die verfeindeten Riki traut sie ihren Augen nicht. Denn Eelyn sieht ihren tot geglaubten Bruder - wie er an der Seite eines kühnen Riki kämpft. Weder ein Pfeil im Arm noch ein Schwerthieb könnte Eelyn so schwer treffen wie der Verrat ihres Bruders. Sie selbst würde sich niemals mit dem Feind verbünden. Auch nicht, wenn sie sich verliebt. Und selbst dann nicht, wenn es den Untergang der Clans bedeutet. Oder?

»Rau, wunderschön und treffsicher. ›Das Herz der Kämpferin‹ erzählt sowohl düster und herzzerreißend von Krieg als auch umsichtig und gedankenvoll von Identität, Familie und Glaube - eine Geschichte, die so wild ist wie ihre Hauptfigur und genauso ein echtes und sanftes Herz hat.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Traci Chee

»Mit ›Das Herz der Kämpferin‹ hat Adrienne Young faszinierenden, vielschichtigen Figuren in einer krass schönen Welt Leben eingehaucht. Alles ist üppig und atmosphärisch. Das Eis schmilzt auf der Haut, während gleichzeitig das Adrenalin ins Herz schießt. Eine packende und anschaulich erzählte Geschichte.« SPIEGEL-Bestsellerautorin Renée Ahdieh

»Wild, lebendig und gewaltig schön.« New-York-Times-Bestsellerautorin Stephanie Garber

»In ihrem Debütroman überzeugt Adrienne Young vom ersten Satz an durch ihren Schreibstil, der eine Atmosphäre erzeugt, von der man sich nicht losreißen kann.«
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2018

W. O. W.!

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Klappentext
Sie ist zur Kämpferin erzogen worden, und als Tochter des Clan-Führers würde die 17-jährige Eelyn jederzeit ihr Leben für ihre Familie und ihre Freunde geben. Während einer Schlacht gegen die ...

Klappentext
Sie ist zur Kämpferin erzogen worden, und als Tochter des Clan-Führers würde die 17-jährige Eelyn jederzeit ihr Leben für ihre Familie und ihre Freunde geben. Während einer Schlacht gegen die verfeindeten Riki glaubt sie zu träumen. Denn Eelyn sieht ihren totgeglaubten Bruder – wie er an der Seite eines kühnen Riki kämpft. Weder ein Pfeil im Arm noch ein Schwerthieb könnte Eelyn so schwer treffen wie der Verrat ihres Bruders. Sie selbst würde sich niemals mit dem Feind verbünden. Auch nicht wenn sie sich verliebt. Und selbst dann nicht wenn es den Untergang der Clans bedeutet. Oder?



Meine Meinung
Einleitung
Ich lese ja wirklich selten Einzelbände, aber diese Preview auf das Buch hat mich richtig neugierig gemacht, weshalb ich mich bei LovelyBooks in der Leserunde beworben habe. Glücklicherweise habe ich dieses tolle Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar bekommen - dafür vielen Dank, denn mir hat das Buch rund um die Wikingerclans sehr gut gefallen!

Cover, Haptik, Playlists & Co.
Das Cover ist das selbe wie im Amerikanischen und zeigt die Protagonistin mit ihrer Lieblingswaffe, was mir sehr gut gefällt. Die Titelschrift des gebundenen Buches mit Umschlag ist schlicht; ebenso wie der Klappentext. Die Farben passen super zusammen und vermitteln auch die düstere Stimmung des Buches. Es befindet sich weder eine Karte (schade!) noch eine Playlist im Buch, dafür aber einige Werbung für Jennifer L. Armentrouts Bücher. Im vorderen Teil des Umschlages ist noch einmal ein anderer, ausführlicher Klappentext aufgedruckt, im hinteren eine kurze Autorenbiografie der Debütautorin. Ohne Umschlag sieht das Buch dunkelgrün mit goldenen Lettern aus - ein echt schickes Highlight! Außerdem ist noch ein Lesezeichen-Bändchen zwischen den echt dicken und sehr gut riechenden Seiten.

Kurze Zusammenfassung des Anfanges (Spoiler!)
Eelyn ist eine Aska. Zu Beginn wird man mitten ins Kampfgetümmel geworfen, als die Aska gegen ihre Todfeinde, die Riki, kämpfen, wie sie es alle sechs Jahre tun. Während Eelyn kämpft, sieht sie plötzlich ihren toten Bruder für die Riki kämpfen. Im ersten Moment hält sie es für eine Halluzination, doch dann realisiert sie, dass er es wirklich ist, und folgt ihm. Ein anderer Riki, Fiske, will sie davon abhalten und verletzt sie schwer, nimmt sie aber als Gefangene mit zu seinem Dorf. Dort erkennt Eelyn schmerzhaft, dass sich ihr Bruder Iri wirklich den Riki angeschlossen hat und eine Familie dort aufgebaut hat. Sie kann aber nicht bei Iri bleiben, sondern muss als Sklavin an die anderen Dörfer der Riki verkauft werden. Brutal wird ihr eine Halsfessel angelegt, doch kurz, bevor sie an widerliche Männer verkauft werden kann, kauft Fiske sie. Dadurch lernt Eelyn zwingend seine Familie kennen, bei der auch Iri lebt. Mit der Zeit muss sie schmerzlichst erkennen, dass die Völker der Riki und Aska doch ziemlich gleich sind - bis auf den Gott, den sie verehren. Leider bedrohen sie immer wieder weitere Riki, sodass sie mehrmals dem Tod von der Schippe springt und meistens von Fiske gerettet wird. Sie lernt aber auch seine Familie lieben und findet heraus, warum Iri zu den Riki gewechselt ist. Langsam, aber sicher beginnt sie, sich im Dorf der Riki wohl zu fühlen, was nicht zuletzt an Fiske liegt. Doch als das Dorf von den Herja - nebenbei bemerkt die Mörder von Eelyns Mutter - angegriffen wird, muss Eelyn einsehen, dass nur eine Allianz der Aska und Riki gegen sie an kann. Das Problem ist nur, dass die Herja schon bei den Aska eingefallen sind...lebt Eelyns Vater überhaupt noch? Und werden die Aska irgendwann mal zusammen mit den Riki friedlich zusammen leben können? Vor allem: Kommen Eelyn und Fiske endlich zusammen? Das erfahrt ihr, wenn ihr diesen Einzelband lest ;)

Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere
Adrienne Young's Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Man kann sich die Wikinger - Kultur, ihren Glauben und ganz besonders die Kämpfe sehr gut vorstellen. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal ein New Adult - Buch über Wikinger gelesen zu haben, weshalb ich diese Idee sehr interessant fand. Die Geschichte wird aus der Ich - Perspektive von Eelyn erzählt, so dass man in ihre Gedankenwelt eintaucht und sich sehr gut in sie hineinversetzen kann.



Die Entwicklung der Charaktere und vor allem die Charaktere selbst haben mir extrem gut gefallen. Adrienne Young legt wirklich viel Wert auf individuelle Charaktere, die sie selbst auch sehr gut beschreiben kann!

Eelyn ist die Tochter des Clanführers der Aska. Bei einem Überfall der Herja hat sie ihre Mutter verloren; kurz darauf bei einem Kampf gegen die verfeindeten Riki ihren Bruder Iri. Sie kämpft meistens mit Mýra zusammen und ist selbst ein wenig sturköpfig, hat aber wirklich Temperament.

Mýra ist seit dem letzten Überfall der Herja, bei dem sie ihren Bruder verloren hat, Eelyns Kampfgefährtin. Sie ist temperamentvoll und hasst die Riki von ganzem Herzen.

Aghi ist der Vater von Eelyn und Iri. Er verlor seine Frau und seinen Sohn und erzieht Eelyn deshalb so hart, weil er Angst hat, sie im Kampf zu verlieren.

Iri ist der tot geglaubte Bruder von Eelyn. Er ist mittlerweile ein vollwertiger Riki anstatt Aska und hat eine Verlobte, Runa. Von Eelyns Auftauchen ist er vollkommen überfordert, freut sich aber riesig. Sein bester Freund ist Fiske; als seine Mutter betrachtet er Inge und als seinen Bruder den kleinen Halvard.

Runa ist in Lehre als Heilerin. Sie ist mit Iri zusammen und selbst eher ziemlich ruhig bzw. schüchtern.

Inge ist Halvards und Fiskes Mutter. Als Fiske Iri zu sich nach Hause brachte, nahm sie ihn auf wie ihren eigenen Sohn. Sie ist sehr fürsorglich und würde alles für ihre Kinder tun - außerdem versteht sie etwas vom Heilen, was Fiske und Iri schon öfter zugute gekommen ist.

Halvard ist der kleine Sohn von Inge. Er ist sehr neugierig und wissbegierig und frischt die Geschichte immer ein wenig auf.

Fiske ist Iris Blutbruder. Ihm zuliebe beherbergt er Eelyn bei sich - obwohl er sie kurz zuvor noch umbringen wollte - und rettet ihr mehrmals das Leben. Ganz langsam beginnt er, Eelyn nicht als Sklavin, sondern als Ebenbürtige zu betrachten - obwohl sie eine Aska ist... Er selbst liebt seine Familie über alles, weshalb er für sie auch über Leichen gehen würde.



Es war schön, mal etwas über ein komplett anderes Thema zu lesen - schließlich ist das Setting eher in Finnland ode Norwegen und mal nicht in Amerika. Die Idee der Wikinger hat mir sehr gut gefallen, auch, da die Autorin wirklich nicht davor gescheut hat, wirklich blutige und brutale Kämpfe zu beschreiben.

Der Grund, weshalb die Clans miteinander verfeindet sind war sehr plausibel. Es ist nicht einfach zum Beispiel ein ehemaliger Grundstücksstreit, sondern ein Streitgrund, den wir alle aus unserer Zeit sehr gut kennen: der Glauben. Die Entwicklung von der Protagonistin während ihres Aufenthalts bei dem verfeindeten Clan ist wirklich enorm - das hat die Autorin in einem so kurzen Buch wirklich gut geschrieben.

Lediglich eine Frage hat sich mir die ganze Zeit gestellt: Könnten die beiden Clans wirklich so auf einmal ihre komplette Feindschaft vergessen und zusammen gegen den neuen, mächtigen Feind antreten?

Das Buch regt wirklich zum Nachdenken an. Zu Beginn verurteilt Eelyn ihren Bruder; hasst ihn sogar - bloß, weil er jetzt ein Riki ist. Aber er ist doch noch der selbe Mensch, oder? Er selbst hat sich nicht verändert, er hat bloß seine wahre Bestimmung und eine Familie gefunden. Eigentlich sollte Eelyn sich doch für ihn freuen, dass er lebt, anstatt ihn wegen seines Glaubens zu verurteilen! Es ist jedem freigestellt, dass anderes als ich zu sehen, aber gerade jetzt trifft Adrienne Young einen wirklichen Nerv in unserer Zeit (Stichpunkt: Muslime / IS).

Hinzu kommt noch, dass die Autorin einen wirklich super Schreibstil hat und in ein dünnes Buch viel Leben gehaucht hat. Natürlich kommt die Romantik auch nicht zu kurz, steht aber nicht im Vordergrund. Mein einziges Problem war das Ende, über das ich hier leider nicht schreiben kann, ohne zu spoilern. Ich kann aber soviel verraten: Es ist ein in sich abgeschlossener Einzelband - der es wirklich in sich hat!



Fazit
Adrienne Young's Debütroman hat mir bis auf das Ende wirklich gut gefallen. Die Kampfszenen waren super beschrieben und auf der Gefühlsebene konnte mich der Einzelband wirklich berühren. Vor allem die Entwicklung der sympathischen Charaktere hat mir gut gefallen - definitiv ein toller Buchschmöker zum Abtauchen in den Herbststunden!


Zitat
"Und wenn sich die Aska mit den Riki zusammenschließen und wir gemeinsam die Herja besiegen? Was dann?" Fiske nahm seine Axt und Schaufel damit ein Holzscheit näher an die Flammen. "Dann ändern sich die Dinge." "Welche Dinge?" Erneut lehnte er sich zurück an den Baumstamm. Seine Augen wanderten über mein Gesicht, und mit sanfter Stimme antwortete er: "Alles."

- Eelyn & Fiske auf S. 243 -

Fakten

! Dies ist ein Rezensionsexemplar !

Originaltitel: The Sky in the Deep


Titel: Das Herz der Kämpferin


Autorin: Adrienne Young - wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie auf ihrer Yogamatte, auf Antiquitätenmessen, auf denen sie alte Bücherschätze sucht, beim Abendessen mit einem Glas Wein oder in einem ihrer Lieblingsmuseen


Übersetzerinnen: Henriette Zeltner, Sylvia Bieker

Seiten: 320

Verlag: HarperCollins

Genre: Young Adult / Fantasy

Erscheinungsdatum: 01.10.2018

Gebundene Ausgabe: 16,99€

E-Book: 13,99€

Veröffentlicht am 13.10.2018

Ein rauer Roman in der Wikingerzeit mit letztlich viel Gefühl

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Die Schreibweise der Autorin ist passend zum Inhalt rau, düster und sehr angenehm zu lesen. Ich konnte mich schon nach kürzester Zeit in die Charaktere hineinversetzen und mir ein Bild von der Umgebung ...

Die Schreibweise der Autorin ist passend zum Inhalt rau, düster und sehr angenehm zu lesen. Ich konnte mich schon nach kürzester Zeit in die Charaktere hineinversetzen und mir ein Bild von der Umgebung machen, was es mir letztlich sehr einfach gemacht hat mich zurecht zu finden.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise unserer Hauptprotagonistin Eelyn, welche ein sehr taffes, vom Leben gezeichnetes und irgendwie raues Wesen entwickelt hat. Sie ist eine Kämpferin, welche ihre düsteren Seiten gerade im Kampf zeigt und sorgt dafür, dass man vor ihr Respekt hat. Gleichzeitig erhalten wir aber auch einen Einblick in eine andere Seite von ihr, welche weich und verletzlich ist. Diese Kombination hat mir persönlich sehr gut gefallen und sie einfach sehr menschlich gemacht.

Alle weiter aufgeführten Charaktere haben für mich ein sehr schönes Bild abgegeben. Ich konnte sie mir gut vorstellen, sie greifen und habe den ein oder anderen auch ins Herz schließen können. Die Charaktere waren vielfältig, allesamt rau und hatten dennoch ihren weichen Kern.

Die Geschichte beginnt erstmal düster, kämpferisch, gewalttätig und hat mich als Leser mitten in die Geschichte geschmissen. Trotz allem hatte ich ein wirklich gutes Gefühl beim Lesen, konnte schnell hineinfinden und habe einen Bezug zu allem erhalten. Trotz des sehr harten und blutigen Kämpfens, die gerade zu Beginn des Buches ausgetragen werden, habe ich einen guten Bezug zu Eelyn gefunden. Es ist einfach eine ganz andere Zeit als unsere in der alles spielt.

In dieser Geschichte geht es um so viel mehr, als nur den Kampf. Es geht um Vertrauen, Loyalität, dem Verrat und die Ehre. Ganz zum Schluss kommt auch noch die Verbundenheit dazu, welche letztlich doch nicht nur auf das eigene Volk, den eigenen Glauben und dem eigenen Umwelt gehalten werden kann. Gerade in der ersten Zeit, in welcher Eelyn ihren Bruder und ihren Feind zu nahekommt, kämpft sie vorwiegend mit dem Hass und ihrem unbändigem Zorn. Ab und an kommt auch die Angst dazu, welche aber relativ schnell wieder von Hass und Zorn abgelegt wird.

Ich persönlich finde die Umsetzung wirklich toll gemacht, vor allem auch die Gewissensbisse von Eelyn als sie merkt, dass auch ihre Feinde Familien haben und Verluste erleiden. Sie wehrt sich beharrlich gegen ihre Gefühle und hat nur ein Ziel, wieder nach Hause zu kommen und sich später zu rächen.

Erzählt wird dieser Einzelband in einem spannenden, rauen und dennoch gefühlvollen Stil. Man merkt, dass die einzelnen Charaktere/Stämme ihre Vorurteile haben und nur nach und nach andere Gedankengänge zulassen können. Man kann die Zerrissenheit von Eelyn und anderne Charakteren super nachvollziehen.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Das Herz der Kämpferin“ hat Adrienne Young einen wirklich schönen Roman über Feindschaft und Freundschaft, Verrat und Vertrauen, Loyalität und Ehre geschrieben, welcher mich persönlich berühren konnte. Unsere Protagonistin hat viele Gefühle durchlebt und mich als Leser damit an das Buch gefesselt und dafür gesorgt, genau wie sie über den Tellerrand hinauszuschauen. Wirklich toll und im Feeling der rauen Wikingerzeit, mal wieder etwas interessant neues. :)

Veröffentlicht am 11.10.2018

Vegr yfir fjor vs. Qnd eldr

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„Ich versuchte, mich zu erinnern, wie seine Stimme damals geklungen hatte, aber es fiel mit einfach nicht mehr ein. Erinnerungen kamen mir plötzlich eher wie Träume vor, wie Momente zwischen Schlafen und ...

„Ich versuchte, mich zu erinnern, wie seine Stimme damals geklungen hatte, aber es fiel mit einfach nicht mehr ein. Erinnerungen kamen mir plötzlich eher wie Träume vor, wie Momente zwischen Schlafen und Wachen.“

Die Völker der Aska und der Riki stehen seit Menschengedenken im Krieg miteinander, sie fechten die Fehde ihrer Götter alle fünf Jahre aus. Für Eelyn, die seit ihrer frühsten Kindheit zur Kämpferin ausgebildet wurde, gäbe es keinen Grund, sich mit den Riki gutzustellen, und umso schlimmer trifft es sie, als sie ihren totgeglaubten Bruder Iri wiedersieht, Seite an Seite mit ihren Feinden kämpfend. Eelyn würde sich nie zu einem solchen Verrat hinreißen lassen, nicht mal wenn ihrer aller Zukunft davon abhinge.. glaubt sie zumindest.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Ich-Perspektive von Eelyn erzählt, was ich etwas schade finde, da ich mir auch ein paar Einblicke in die Sicht von Fiske, einem Riki-Kämpfer, oder ihrem Bruder Iri gewünscht hätte. Das wäre bestimmt interessant gewesen und ist in den meisten Büchern ja mittlerweile auch Gang und Gebe, sodass man auch die Handlungen des männlichen Protagonisten nachvollziehen kann.
Trotz der einfachen Sprache waren alle Beschreibungen von Orten oder Geschehnissen detailliert, sodass man gut folgen und sich alles prima vorstellen konnte. Leider musste ich viele Pausen beim Lesen machen, was aber keinesfalls am Buch lag, das hätte ich nämlich am liebsten in einem Stück verschlungen.

Eelyn ist zu Beginn der Geschichte noch genau wie all ihre anderen Clan-Kameraden. Sie empfindet die Riki als ihre Feinde und ist Kämpferin aus Überzeugung, bis sie ihrem Bruder und seinem Kampfgefährten Fiske inmitten einer Schlacht der Aska und Riki begegnet. Im Laufe der Zeit macht sie eine langsame, aber stetige Meinungswandlung durch, wie ich es ähnlich auch schon in der „Gebannt“-Trilogie von Veronica Rossi oder bei „Seelen“ von Stephenie Meyer erlebt habe. So etwas liebe ich immer, wenn Feinde sich langsam schleichend einander annähern, ohne dass sie sich dessen wirklich bewusst sind, und sich schließlich einfach akzeptieren. Eelyn steht im Zwiespalt zwischen ihrer bedingungslosen Loyalität ihrem Volk gegenüber und der Rettung aller beider Völker und muss schwierige Entscheidungen treffen, da sie allerdings ein unfassbar toughes Mädchen ist, das sich fast nie unterkriegen lässt und immer die Zähne zusammen beißt, meistert sie ihre Situation mit Bravour.
Ihrem Bruder und Fiske hätte ich wie schon erwähnt gern mal in den Kopf geguckt, aber dieser Blick blieb dem Leser leider verwehrt. Es hätte dem Ganzen glaube ich noch etwas mehr Abwechslung geben können, Eelyn mal von „Außen“ sozusagen zu betrachten.

Was mich leider etwas gestört hat, waren die Worte in der Sprache, die in der Welt des Buches gesprochen wird, die nicht erklärt waren. Bei einigen habe ich ziemlich lange herumgerätselt, was sie denn nun bedeuten (bei der „Dyr“ zum Beispiel), und war teilweise echt auf dem Holzweg.
Auch das Ende war mir etwas zu abrupt, als wollte die Autorin das Buch nach dem Abfall des Spannungsbogens unbedingt in den nächsten zehn Seiten beendet haben, da wären einige detailliertere Auseinandersetzungen schon wünschenswert gewesen, anstatt alle Konflikte im Sande verlaufen zu lassen.
Außerdem musste ich an einigen Stellen, wo viel gemetzelt wurde, etwas querlesen, aber das liegt an meinem gewaltunverträglichen Gemüt und der blühenden Vorstellungskraft. Auch dass die Protagonistin zu 90% der Zeit an mindestens einer Stelle schwer verletzt und damit bewegungseingeschränkt war, fand ich doch etwas zu viel des Guten, bzw. Schlechten.

Mein Fazit:
Im Prinzip lief dieses Buch ziemlich genau wie ich es erwartet hatte, es gab keine größeren Überraschungen für mich. Dennoch habe ich es trotz kleiner Einschränkungen genossen, mit Eelyn durch ihre Welt zu ziehen, und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.
Ob es eine Fortsetzung geben wird, weiß ich nicht. Es wäre typisch für dieses Genre, aber das Ende lässt auf einen in sich geschlossenen Band schließen.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Ein Fantasy-Debütroman über Ehre, Loyalität und Familie

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Der im Frühjahr 2018 erschienen der Fantasy-Debütroman “Sky in the Deep” von Adrienne Young gehört zu den sehnlichst erwarteten Jugendbüchern des Jahres. Mit “Das Herz der Kämpferin” ist seit Anfang Oktober ...

Der im Frühjahr 2018 erschienen der Fantasy-Debütroman “Sky in the Deep” von Adrienne Young gehört zu den sehnlichst erwarteten Jugendbüchern des Jahres. Mit “Das Herz der Kämpferin” ist seit Anfang Oktober nun auch die deutsche Übersetzung beim HarperCollins Verlag erhältlich.

Seit Generationen kämpft der Clan der Aska wegen einer alten Blutfehde gegen die Riki. Als Kämpferin erzogen kennt die 17-jährige Eelyn nichts als den Krieg und sie würde jederzeit ihr Leben für ihre Familie und ihre Freunde geben. Doch als sie auf dem Schlachtfeld das Unmögliche sieht, wird ihr Glaube zutiefst erschüttert. Ihr Bruder kämpft mit den Feinden - der Bruder, den sie vor fünf Jahren sterben sah.

Angesichts des Verrats ihres Bruders verliert Eelyn ihren Fokus und wird gefangen genommen. Als Sklavin muss sie jetzt den Winter in den Bergen mit dem Riki überleben. Mit der Zeit fängt sie an zu erkennen, dass die Aska und Riki vielleicht mehr gemeinsam haben, einschließlich eines gemeinsamen Feindes - die Herja. Eelyn hat keine andere Wahl als Fiske zu vertrauen, denn sie müssen ihre Clans vereinen, um gemeinsam zu kämpfen, oder riskieren von den Herja eliminieren zu werden.

“Das Herz der Kämpferin” ist inspiriert von der Wikingerkultur und deren Mythologie, besonders die Bedeutung von Ehre spielt eine wichtige Rolle. “Vegr yfir fjor. Ehre vor Leben” ist das Motto nachdem die Aska leben. Nachdem Eelyn sich während des Kampfes von ihrem Clan entfernte und vom feindlichen Clan gefangen genommen wurde, ist sie der festen Überzeugung ihre Ehre in den Augen ihres Gottes verloren zu haben.

Obwohl gleich zu Beginn des Buches ein intensiver Kampf stattfindet, wird die Geschichte eher von den Charakteren vorangetrieben. Dies rührt daher, dass Eelyn als Sklavin der Riki nicht mehr als Kriegerin kämpfen kann. Stattdessen ist sie gezwungen sich zu unterwerfen und im Haushalt helfen. Währenddessen plant sie aber auch ihre Flucht.

Eelyn ist eine großartige und starke Kämpferin, welche gleichzeitig eine verletzliche Seite besitzt und auch mal weint. Egal wie oft sie zu Boden geht und die Situation aussichtslos scheint, gibt sie nicht auf und steht wieder auf. Der Konflikt, dass sie ihren Bruder wieder hat, aber dieser zu ihren Feinden gehört, setzt ihr verständlicherweise sehr zu. Sie könnte nie ihren Clan verraten, wie es Bruder in ihren Augen tat.

Der von der Wikingerzeit inspirierten Fantasy-Jugendbuch “Das Herz der Kämpferin” hat mir wirklich gut gefallen. Es gibt eine starke Heldin und intensive Schlachten. Die Geschichte über Ehre, Loyalität und Familie zieht einen förmlich in den Bann.Das Buch gehört definitiv zu meinen Favoriten dieses Jahres.

Warnungen für dieses Buch: Tier- und Menschenopfer, Gewalt und Krieg, Sklaverei, Folter, versuchte Vergewaltigung

Ein digitales Leseexemplare wurde mir vom Herausgeber über Netgalley zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf meine Rezension.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Stark angefangen, aber auch stark nachgelassen

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Ich habe mir das Buch spontan aus der Bibliothek ausgeliehen, da es auf Instagram oft empfohlen wurde und ich so darauf aufmerksam geworden bin.

Zum Cover:
Es ist seit langem mal wieder ein Cover, bei ...

Ich habe mir das Buch spontan aus der Bibliothek ausgeliehen, da es auf Instagram oft empfohlen wurde und ich so darauf aufmerksam geworden bin.

Zum Cover:
Es ist seit langem mal wieder ein Cover, bei dem die abgebildete Person auch wirklich der Beschreibung der Protagonistin entspricht.
Auch dass die Axt mit dem Symbol berücksichtigt wurde, gefällt mir sehr gut.

Zum Inhalt:
Die Aska un die Riki sind seit Jahren verfeindete Völker. Alle fünf Jahre treffen sich die Völker auf einem Feld, um sich gegenseitig umzubringen.
Unsere Protagonistin Eelyn kämpft auf Seiten der Aska, als sie plötzlich ihren totgeglaubten Bruder Uri bei den gegnerischen Riki entdeckt. Wie Eelyn dies verkraftet und was ihre Reaktion darauf ist, werde ich an dieser Stelle nicht verraten.

Zu den Charakteren:
Eelyn ist eine gute Kämpferin, doch außerhalb des Schlachtfeldes war sie mir viel zu weinerlich. Auch aus den Nebencharakteren hätte man mehr rausholen können, denn zu Beginn wirken sie sehr interessant, aber die Entwicklung fehlte für mich.

Zum Setting: Das nordische Flair wurde sehr gut vermittelt und auch das Story an Wikinger erinnern soll, konnte man gut nachvollziehen, allerdings hätte ich mir dabei noch mehr Einblick in den Alltag des Dorfes gewünscht.

Mein Fazit: Es war eine unterhaltsame Geschichte, die mir aber auf lange Sicht bestimmt nicht so gut in Erinnerung bleiben wird.