Leserunde zu "Deine letzte Stunde" von Carlos Montero

"Und du, wann stirbst du wohl?"
Cover-Bild Deine letzte Stunde
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Carlos Montero (Autor)

Deine letzte Stunde

Thriller

Lutz Kliche (Übersetzer)

"Und du, wann stirbst du wohl?" Das steht auf dem Zettel, den die junge Lehrerin Raquel an ihrem ersten Tag an der neuen Schule findet. Kurz nachdem sie erfahren hat, dass ihre Vorgängerin Viruca sich das Leben genommen hat. Warum, kann ihr keiner erklären. Wurde Viruca wirklich von ihren Schülern in den Tod getrieben, wie ihr Exmann behauptet?
Raquel hat schon bald Grund genug, diese gewagte Hypothese zu glauben. Denn die Schüler scheinen mit ihr das gleiche perfide Spiel zu wiederholen - bis auch sie mit den Nerven völlig am Ende ist ...

Eine beängstigend realistische Geschichte, die mit harmlosen Schülerstreichen beginnt und sich zu einem atemberaubenden Psychothriller entwickelt

Ausgezeichnet mit dem Premio Primavera 2016

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 26.09.2018 - 23.10.2018
  2. Lesen 07.11.2018 - 27.11.2018
  3. Rezensieren 28.11.2018 - 11.12.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 28.11.2018

In Bedrängnis

1

Die junge Vertretungslehrerin Raquel tritt eine neue Stelle an. Auf ihre Nachfragen erfährt sie, dass ihre Vorgängerin Viruca sich das Leben genommen hat. Zumindest deuten die Umstände ihres Todes darauf ...

Die junge Vertretungslehrerin Raquel tritt eine neue Stelle an. Auf ihre Nachfragen erfährt sie, dass ihre Vorgängerin Viruca sich das Leben genommen hat. Zumindest deuten die Umstände ihres Todes darauf hin und die örtliche Polizei sieht keinen Grund, daran zu zweifeln. Virucas Exmann beschuldigt deren Schüler, sie mit extremen Mobbing in den Tod getrieben zu haben. Auch Raquel bekommt schnell zu spüren, dass die Schüler ihr alles andere als wohlgesonnen sind. Doch was steckt hinter diesen Angriffen auf ihre Person und wer schreibt ihr Zettel mit bedrohlichem Inhalt wie „Und du, wann stirbst du wohl?“ Für Raquel beginnt eine schwere Zeit, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt.
Der spanische Autor Carlos Montero hat mit „Deine letzte Stunde“ einen Thriller geschrieben, der mit dem Premio Primavera 2016, dem spanischen Frühjahrspreis, ausgezeichnet wurde. Das Buch ist zweifellos spannend geschrieben, der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die Grundidee gefällt mir sehr gut, bei entsprechender Umsetzung hätte dies ein grandioser Thriller werden können. Doch dem steht dann doch Einiges im Wege: Raquel, die Hauptprotagonistin, handelt sehr unüberlegt und oft leider auch völlig unrealistisch. Das hat mich beim Lesen richtig geärgert! Ich möchte mich beim Lesen eines Buches zumindest ein Stück weit mit einer der handelnden Personen identifizieren können, das war bei diesem Thriller leider nicht gegeben. Und es gab es auch keine andere Person, die wirklich sympathisch war. Die für mich überraschende Auflösung dieser Geschichte hat mich etwas versöhnt, auch wenn nicht alles logisch aufgeklärt wurde.
Das dunkle Cover lässt den Thriller erahnen, der in Schreibschrift gestaltete Titel passt zum Hauptort des Geschehens – der Schule. „Deine letzte Stunde“ ist ein ausgesprochen passender Titel, der gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 01.12.2018

Kein richtiger Thriller

0

Über den Inhalt kann ich nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Der Klappentext sagt doch schon viel darüber aus.

Das Cover des Buches passt gut zum Inhalt. Man kann daran doch schon recht gut erkennen, ...

Über den Inhalt kann ich nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Der Klappentext sagt doch schon viel darüber aus.

Das Cover des Buches passt gut zum Inhalt. Man kann daran doch schon recht gut erkennen, worum es geht.



Den Schreibstil fand ich ganz in Ordnung aber manchmal doch anstregend. Es sind doch teilweise viele Charaktere, die irgendwie alle nicht besonders toll sind meiner Meinung nach. So richtig warm bin ich mit keinem geworden. Auch manche Handlungen fand ich persönlich unlogisch und nervig.



Persönlich fand ich nicht, dass das Buch ein Thriller ist, vor allem kein Psychothriller. Das erste Drittel hat mir noch recht gut gefallen, doch dann wurde es in meinen Augen immer schwächer.


Fazit

Leider konnte es mich nicht packen. Für mich ist es kein Thriller.

2,5 von 5 Büchern

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Veröffentlicht am 29.11.2018

Mobbing und Mord?

1

Man hört doch immer wieder vom Mobbing in der Schule. Aber das daraus eventuell ein Mord oder ein Selbstmord wird?
Genau darum geht es in Carlos Monetros Thriller „Deine letzte Stunde“.
Raquel ...

Man hört doch immer wieder vom Mobbing in der Schule. Aber das daraus eventuell ein Mord oder ein Selbstmord wird?
Genau darum geht es in Carlos Monetros Thriller „Deine letzte Stunde“.
Raquel ist eine junge Lehrerin, die die verstorbene Lehrerin Viruca vertreten soll.
Es wird gemunkelt, dass Virucas Schüler sie in den Selbstmord getrieben haben, zumindest behauptet Virucas Exmann das.
Raquel erfährt schon in der ersten Unterrichtsstunde, dass die Schüler es auch auf sie abgesehen haben, denn sie bekommt eine bedrohliche Galgenmännchen Nachricht auf einem Zettel: „Und du, wann stirbst du wohl?“
Raquel will sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und stellt eigene Erkundungen über die Schüler an, die sie verdächtigt.
Schnell stößt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, denn die Schüler wissen mehr über Raquel, als ihr lieb ist.
Wird es ein neues Desaster geben?
Die Story ist wirklich spannend geschrieben und ich habe mir viel von der Thematik versprochen.
Leider waren mir irgendwie alle Personen in diesem Buch unsympathisch und die häufig gewaltig sexuell geprägte Sprache ist so gar nicht mein Ding.
Ich habe während des Lesens oft mit dem Kopf geschüttelt, weil ich die Naivität und Unüberlegtheit der Lehrerin nicht nachvollziehen konnte. Ist so etwas möglich?
Allein die Neugier auf das Ende des Buches hat mich dazu angehalten, das Buch auch bis zum Ende zu lesen.
Tatsächlich war ich am Ende sehr überrascht, wenn auch nicht wirklich zufrieden mit der Auflösung.
Das Buch war spannend, aber es hat mich nicht vom Hocker gehauen. Ich hatte mir von der Thematik mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 28.11.2018

Und du, wann stirbst du wohl?

3

Carlos Monteros Thriller „Deine letzte Stunde“ ist im November 2018 bei Bastei Lübbe erschienen und umfasst 448 Seiten.
Raquel tritt eine Stelle als Vertretungslehrerin im Galizischen Novariz an. Was ...

Carlos Monteros Thriller „Deine letzte Stunde“ ist im November 2018 bei Bastei Lübbe erschienen und umfasst 448 Seiten.
Raquel tritt eine Stelle als Vertretungslehrerin im Galizischen Novariz an. Was sie nicht weiß: Ihre Vorgängerin wurde ertrunken aufgefunden. War es Mord oder Selbstmord? Wurde sie gar von den Schüler/innen in den Tod getrieben? Als sie selbst mit Morddrohungen konfrontiert wird, beginnt die junge Lehrerin, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei gerät sie in einen Sumpf aus Lug und Trug, bis sie schließlich selbst in Lebensgefahr gerät.
Der Thriller beginnt spannend und atmosphärisch dicht mit dem Auffinden einer Leiche. Dann allerdings plätschert die Handlung erst einmal vor sich hin, bis der Roman etwa ab der Mitte wieder an Spannung zulegt. Das Ende ist fulminant und durchaus dramatisch, der Todesfall wird aber leider nur unzureichend nachvollziehbar aufgelöst. Der Autor führt zudem immer wieder belanglose Nebenschauplätze an, die für den Kriminalfall an sich keine Rolle spielen und den Spannungsbogen unterbrechen. Durch mehrfache Wendungen gelingt es jedoch, die Leser/innen zum Miträtseln und sich Gedankenmachen zu animieren.
Die Charaktere sind plastisch beschrieben, die spanischen Namen waren für mich anfangs ein wenig verwirrend. Wirklich warm werden konnte ich während des Lesens mit niemandem, vor allem nicht mit der Protagonistin, da sie mir über weite Strecken doch sehr naiv, widersprüchlich und unreif vorkam. Auch eine Entwicklung der Figuren ist nicht erkennbar.
Der Autor greift mit seinem Roman aktuelle Themen auf: (Cyber-)Mobbing in der Schule, Drogen, Missbrauch und das fehlerhafte Umgehen mit Finanzen. Meiner Meinung nach wirkt der Roman dadurch sehr überladen, vor allem wegen der mangelnden Ausführung dieser Problematiken, die z.T. praktisch en passant erwähnt und fast als normal angesehen werden.
Monteros Sprache ist leicht, modern und flott zu lesen. Der Roman ist größtenteils aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart verfasst, was im Allgemeinen eine Identifikation mit den Protagonist/innen erleichtert. An einigen Stellen gelingt es auf diese Art dem Verfasser auch, die Leser/innen in das Geschehen hineinzuziehen und mit der Protagonistin mitleiden zu lassen. Gelegentliche Perspektivwechsel lenken den Fokus wenigstens zum Teil auf das Leben und die Probleme der Jugendlichen. Zeitweilig ist das Buch sehr dialoglastig.
Das Cover ist ein Hingucker, vermittelt es auf seine altertümliche Sicht in ein Klassenzimmer doch so etwas wie Grauen.
Insgesamt lässt sich der Roman rasch lesen, Aktualität und Brisanz des Themas fesseln durchaus, jedoch habe ich mich beim Lesen doch sehr an der Naivität der Protagonisten und der Oberflächlichkeit gestört. Außerdem fehlte mir aufgrund dessen über lange Strecken einfach der Thrill. Einige wirklich gut beschriebenen Passagen zu Beginn und im letzten Drittel sowie der sich langsam aber sicher entwickelnde Spannungsbogen in der zweiten Hälfte des Thrillers zeigen, dass Montero durchaus Potenzial hat, konnten mich dennoch nicht überzeugen. Meiner Meinung nach ein Thriller, den man lesen kann, jedoch nicht muss, und der sich inhaltlich eher an ein jüngeres Publikum wendet.

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Veröffentlicht am 28.11.2018

Chaos durch zu viel Brisanz

1

In „Die letzte Stunde“ des spanischen Autors Carlos Montero geht es um Raquel, eine junge Aushilfslehrerin Anfang 30, die für 7 Monate an einer Schule in einem heruntergekommenen spanischen Viertel einen ...

In „Die letzte Stunde“ des spanischen Autors Carlos Montero geht es um Raquel, eine junge Aushilfslehrerin Anfang 30, die für 7 Monate an einer Schule in einem heruntergekommenen spanischen Viertel einen Literaturkurs einer 12. Klasse übernehmen soll, da die Vorgängerin Elvira Ferreiro (kurz Viruca) tot aufgefunden wurde und der erste Vertretungslehrer nach kurzer Zeit wegen Depressionen gekündigt hat. Mit diesen Informationen geht Raquel an die Schule und findet sich einem Kurs von Schülern gegenüber, in dem drei ziemlich aus der Reihe tanzen und sie auf’s Übelste provozieren und erpressen. Sie ahnt, dass hinter dem Tod von Viruca vielleicht doch mehr steckt als allgemein angenommen. Da sie selbst privat auf prekäre Art bedroht wird, will sie ohne die Polizei auf eigene Faust dahinter kommen und gerät so immer tiefer in das, was wirklich hinter dem Geschehen steckte und bei weitem noch nicht zu Ende ist.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und der Spannungsbogen überzeugend. Man liest das Buch zu Ende, weil man wissen will, was nun hinter dem Tod der Lehrerin steckt und wer hinter Raquel her ist. Bis zuletzt halten sich die Verdachtsmomente die Waage.

So weit so gut. Wenn man allerdings das Buch am Ende zuschlägt, steht man leider ziemlich geplättet und ratlos da. Man wurde letztlich von unzähligen Themen, die für sich gesehen durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung verdient gehabt hätten, regelrecht erschlagen. Alkohol, Drogen, Prostitution, Mobbing, Betrug, Fremdgehen, Verrat, echter und versuchter Mord und Totschlag an Mensch und Tier, Vertrauensmissbrauch und Internet-Hacking sind die, die mir ad hoc einfallen, aber es gibt sicherlich noch mehr. Vor allem das Verhalten von Raquel ihren Schülern gegenüber stößt wohl jedem pädagogisch auch nur ansatzweise fähigen Menschen auf und nicht nur Fachleuten.

Je mehr man über den Inhalt des Buches nachdenkt, diskutiert und sich austauscht, desto mehr Ungereimtheiten treten zutage, so dass am Ende ein recht unbefriedigendes Gefühl übrig bleibt, das man während des Lesens so in der Form gar nicht hatte!

Vielleicht liegt es mitunter daran, dass der Autor für Drehbücher bekannt ist. Beim Film schießt man ja gerne mal über das Ziel hinaus und es kann gar nicht genug Brisanz, Action und Themenvielfalt geben.

Das Buch hatte thematisch sehr viel Potential, das aber leider nicht genutzt wurde, sondern statt dessen in zu viele Rand-Themen versprengt wurde. Am Ende bleibt nur ein Bild des vollendeten Chaos übrig, und man weiß gar nicht, worum es in dem Buch eigentlich ging.


Alles in allem kann ich aus den oben genannten Gründen nur 2,5 Sterne geben.

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