Leserunde zu "Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen" von Kathinka Engel

Was passiert, wenn dein gesamtes bisheriges Leben in sich zusammenfällt? Gibst du auf? Oder machst du es wie Gilly und Pippa und baust dir mutig und selbstironisch mit viel Witz und Abenteuerlust das Leben auf, das du dir wünschst?

Der Roman "Das Ende von gestern ist der Anfang von Morgen" von Kathinka Engel erzählt die Geschichte zweier junger Protagonisten, Pippa und Gilly, die zu unterschiedlichen Zeiten im Londoner Stadtteil Camden leben.

Pippa wächst in den 70er Jahren in einem wohlhabenden und konservativen Elternhaus auf. Ihre Kindheit ist behütet und ihre Zukunft vorherbestimmt. Doch auf einem Ausflug nach Camden lernt sie den Punksänger Oz kennen und ihre gesamte Weltanschauung gerät ins Wanken. Aber hat ihre Liebe eine Chance?

Gilly lebt in der Gegenwart, frisch bei ihrem Ex-Freund ausgezogen, der Job ist in Gefahr und ihrem neuen Mietvertrag droht auch schon wieder die Kündigung. Aufgeben? Keine Frage! Gilly versucht nun herauszufinden, wer sie selbst wirklich ist. Und wie geht das schon besser als mithilfe von Basilikum? Der Mitbewohner und Dokumentarfilmer Owen ist aber sicherlich auch eine gute Hilfe. Und vielleicht hat auch Pippa's Geschichte einen Einfluss auf Gilly's Zukunft.

Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Kathinka Engel hat einen sehr angenehmen Schreibstil und versteht es, eine Wohlfühl-Athmosphäre zu schaffen und an den richtigen Stellen Spannung aufzubauen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Auch Pippas und Gilly's Geschichte hat mich sehr beeindruckt und zum Nachdenken gebracht. Gerade Gilly's mutige und selbstironische Art ist ein Vorbild für mich geworden, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Vergangenheit und Gegenwart wurden wunderbar miteinander verbunden und auch das gewählte Setting in Camden ist außergewöhnlich und einzigartig.

Ich habe mir sehr gefreut, an der Leserunde der Lesejury zu diesem Buch teilzunehmen. Gerade die unterschiedlichen Eindrücke und Vorahnungen zum weiteren Verlauf des Buches waren sehr spannend zu lesen.

Ich freue mich schon auf weitere Bücher von Kathinka Engel!

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„Wenn es eine Sache gibt, die man über mich wissen sollte, dann diese: Ich verliebe mich schnell und entliebe mich langsam.“ Was für ein großartiger erster Satz der weiblichen Protagonistin Gilly, der mich sofort gepackt hat. Seitdem konnte ich das Buch „Das Ende von Gestern und der Anfang von Morgen“ von Kathinka Engel kaum mehr aus der Hand legen.

In zwei Zeitsträngen geht es 1947 und in der Gegenwart um die beiden jungen Frauen Pippa St. George und Online-Redakteurin Gilly. Pippa, Tochter einer hochangesehenen Adelsfamilie Englands lernt auf einem Punkkonzert mitten in London den Sänger Oz kennen und lieben. Die Liebe der beiden geht gegen jegliche Konventionen und Regeln, denn Pippa’s Familie steht für das, wogegen Oz mit seinen Songs protestiert. Besteht für zwei Menschen aus so unterschiedlichen Welten überhaupt eine Chance auf Glück?
Gilly hat sich nach Art „zack, bum, Herz drangehängt“ sofort in eine Wohnung in einem viktorianischen Mietshaus in Camden verliebt. Doch nach ihrem Einzug sei ihr nur ein kurzer Einblick ins Single-Erwachsenenleben gegönnt, denn das Haus soll verkauft und luxussaniert werden. Wird es es Gilly und dem introvertierten Videographen Owen gelingen, das Haus samt seinen Bewohnern und Gilly’s mürrischer Nachbarin zu retten?

Trotz der historischen Unterschiede, konnte ich mich in die Protagonisten des Buches sehr gut hineinversetzen und habe mit ihren jeweiligen Entwicklungen und Taten wirklich mitgefiebert. Besonders die Charakterentwicklung von Pippa St. George - von naiver Adelstochter zur Rebellin - waren wirklich sehr interessant beschrieben. Außerdem hat es mir sehr gefallen, wie reflektiert und erwachsen Gilly und Owen mit ihren Handlungsentscheidungen umgegangen sind. Engel hat beide Handlungsstränge ähnlich wie in „Eine Handvoll Worte“ durch ein Rechercheprojekt in der Gegenwart miteinander verknüpft, weshalb der Leser als tollen Abschluss des Buches alle Hauptcharaktere am Ende gemeinsam interagieren sieht.

Der Schreibstil ist den verschiedenen Sichtweisen der beiden Hauptcharaktere aus der Gegenwart und Vergangenheit sehr gut angepasst und das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Der Schreibstil der Gegenwartsgeschichte ist sehr typisch für die Millenial-Generation und daher an vielen Stellen wirklich sehr amüsant und insgesamt viel erwachsener als in Engel’s New Adult Romanen.

Insgesamt ist „Das Ende von Gestern und der Anfang von Morgen“ anders als alles, was Kathinka Engel bisher geschrieben hat, allerdings ist es positiv anders, denn dieses Buch wird mir durch die herzerwärmenden Hauptcharaktere, die starke Storyline und Emotionalität immer in Erinnerung bleiben - absolute Leseempfehlung!

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Worum es geht:
1974 - Die junge Erwachsene Pippa versucht sich in der eigenen Gegenwart zurecht zu finden und eine eigene Sicht und Meinung zum Leben und den Erwartungen an sich selbst und die Etikette der Gesellschaft, in die sie geboren wurde zu finden. Aus Langeweile rebelliert sie und findet auf diesem Weg ihre große Liebe - Oz. Oz ist ein Punk und lebt in der sozial untersten Schicht, die von Pippas Eltern verachtet wird. Er öffnet Tür und Tor für Zweifel an dem bisherigen Lebensstil von Pippa und sie muss erkennen, dass sie für sich und diese Liebe Risiken eingehen muss. Es stellt sich die Frage, ob diese Risiken den von ihr erhofften Erfolg versprechen...
Gegenwart - Gilly ist eine junge Erwachsene im heutigen London. Sie muss zum ersten Mal auf eigenen Beinen stehen, weil sie sich von ihrem Freund getrennt hat. Da sie sich selbst nicht gefestigt fühlt und ihren Platz im Leben für sich noch nicht gefunden hat, zweifelt sie an sich, der eigenen Meinung und heroisiert ihre Schwester und Freundinnen. Jeder in ihrer Umgebung scheint genau zu wissen was er für sein Leben will, nur sie selbst nicht.
Mit der ersten eigenen Wohnung wird sie jedoch vor die unlösbare Aufgabe gestellt, für sich und andere einstehen zu müssen. Sie lernt die Hausgemeinschaft und damit sich selbst besser kennen und entdeckt ein Geheimnis, das es zu lösen gilt.

Meine Meinung:
"Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen" von Kathinka Engel ist der erste Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Die deutsche Autorin und Lektorin lebt in Berlin, ist aber in London zu Hause. Diese Liebe zu London finde ich in den Beschreibungen der einzelnen Szenerien, Wegebeschreibungen und liebevollen Ortbeschreibungen innerhalb des Romanes wieder.
Die Autorin beschreibt alle Szenen, Räume und Orte so magisch und bildreich, dass ich mitten in der Szene stehe und mit angehaltenem Atem den Protagonisten durch die Straßen und ihre Gefühle folge.

Der Roman hat mich bereits mit seinen ersten Worten gepackt. Ich stolpere mit der liebevollen und engagierten Gilly durch ihr Leben in der Gegenwart. Verliebe mich gemeinsam mit ihr in Orte, Gebäude oder einfach Gemälde. Wir werden vertraut mit ihren Wohnnachbarn. Ich möchte sie manches Mal ein wenig schütteln, weil sie selbst nicht erkennt, wie großartig sie sich entwickelt und was sie alles für die Menschen in ihrer Umgebung tut und ist. Zum Glück findet sie jemanden, der es erkennt und vor allem ihr auch zeigt.

Pippa wird von der kleinen gelangweilten Göre zu einer ebenfalls engagierten und bewundernswerten jungen Erwachsenen. Sie erkennt ihren eigenen Wert und hinterfragt die Werte, die ihr anerzogen wurden. Manches Mal muss sie über ihren eigenen Schatten springen. Das macht sie ganz bravorös und charmant.

Während ich die beiden Protagonistinnen in den einzelnen Lebensumständen verfolge, die überhaupt nicht vergleichbar erscheinen, frage ich mich permanent, wie diese beiden Geschichten am Ende zu einer gemeinsamen verwoben werden sollen. Kathinka Engel schafft es auf eine zauberhafte Weise die Vergangenheit und Gegenwart zusammenzuführen. Das magische Band, das hier gewoben wird, führt zu einem sehr spannenden Ende mit Tränengarantie bei mir. Ich hätte es mir nicht denken können, aber es ist genau so, wie es sein muss.

Fazit:
Der süße Liebesroman, den mir der Klappentext mit meiner Erwartung brachte, wurde für mich zu einem Lebensroman. Zu zwei Frauenleben, die irgendwie miteinander verwoben werden und am Ende sind sie gar nicht so unterschiedlich. Im Hintergrund sehr aktuelle Themen der Emanzipation und Fragestellungen, was will ich eigentlich, wo will ich hin und muss ich hierfür irgendwelche gesellschaftliche Erwartungen erfüllen.

Diese Fragestellungen werden auf liebevolle, aber auch leidenschaftliche Weise in diesem Roman gestellt und für die einzelnen Protagonistinnen sehr unterschiedlich beantwortet.

Ich bin so begeistert von dem Roman, dass ich ihn unbedingt auch verschenken werde und danke der Autorin für dieses emotionale und kritische Buch. Es wird nicht mein Letztes von Kathinka Engel sein.

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Zwei unterschiedliche Welte, die in unterschiedlichen Jahrhunderten spielen und dennoch haben sie so viel Gemeinsam. Sowohl Pippa als auch Gilly krempeln ihr Leben einmal komplett um, die eine durch eine neue Wohnung, wodurch sich auch ganz schnell ihr Berufs- und Privatleben ändert, die Andere lernt jemanden neuen kennen -Oz-, der die Gedanken in ihrem Kopf komplett auf den Kopf stellt und damit auch ihr Herz.

Schon nach dem ersten Kapitel war klar, das kann nur ein gutes Buch werden. Die Autorin schaffte es schnell mein Herz für sich zu gewinnen, ganz im Gilly Style. Sie beschreibt Situationen so verständlich und klar, so empathievoll und trotzdem zum Denken anstoßend, dass man sehr schnell im Buch versinkt und denkt alles basiere auf wahrer Begebenheit. Obwohl ich um Bücher, welche in der Vergangenheit spielen, normalerweise einen großen Bogen mache, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Entgegen meiner Erwartungen wurde es hier wirklich geschafft, die Geschichte in der Vergangenheit realistisch und nicht überspitzt darzustellen, und dennoch eine Geschichte zu erzählen, welcher Inhalt sich auf heute übertragen lässt. Ich finde beide Geschichtsstränge unfassbar spannend und das Vereinen aus beiden noch schöner. Schließlich werden erst dadurch die Gemeinsamkeiten der Protagonisten wirklich betont und man fiebert auf den Moment hin, bei welchem sich die Geschichten vereinen .

Ich habe es geliebt den Beiden Protagonisten im Buch beim Wachsen zuzusehen (oder eher zu lesen? Ich kann es kaum sagen, denn die Bilder aus dem Buch schafften es in meinen Kopf, als würde man sie sehen können). Beide Protagonisten auf eine unterschiedliche Art und Weise, aber im Prinzip beide auf der Suche nach ihrem Glück und ihren eigenen Vorstellungen vom wirklichen lebenswerten LEBEN. Nicht nur die Protagonisten waren am Ende nicht mehr die gleichen, sonder auch ich hatte das Gefühl nach Ende des Lesens nicht mehr wie vorher zu sein. Allein weil meine Gedanken um die wunderschöne Tolpuddle Street und die Bewohner erweitert wurden. Auch die mal mehr und mal weniger versteckten Lebensweisheiten im Buch werden mich noch lange begleiten.
Die Vielfalt des Buches hat es mir also echt angetan und dadurch wurde es auch nie langweilig. Endlich mal wieder ein Buch, bei dem nicht von Anfang an klar ist, wie es ausgehen wird. In dem das echte Leben gezeigt wird. Ohne schwarz und weiß denken, ohne dass Leute die einem mal etwas beutetet haben, direkt gehasst werden, sobald sich die Lebenslage ändert. Ein Leben, wo zwar nicht Alles Schön und klar ist, aber es auch in dunkeln Zeiten Lichtpunkte gibt. Endlich mal ein Buch, wo den Protagonisten auch zugetraut wird sich in die Lage von Anderen heinein zu versetzen. Ich habe es echt genossen, dass es beim Lesen zwar total viel Spannung aufgebaut wurde, es Spaß gemacht hat und man auch mal Tränen in den Augen hatte, aber man sich immer gut nach dem Lesen gefühlt hat. Das Buch hat mich nie in der Luft hängen lassen, mich nie deprimiert zurück gelassen, auch wenn es vielleicht mal schwer wurde im Buch. Keine Ahnung wie die Autorin diese Mischung der Gefühle entstehen lassen konnte.

Kathinka Engel ist eine Künstlerin mit Worten. Immer wieder habe ich beim Lesen über ihre Wortgewandtheit und Ausdrucksweise gestaunt. Das Buch ist nicht nur einfach geschreiben, es wird wirklich erzählt. Man taucht in die Welt ein. Jedes Mal passt der Sprachstil zu der entsprechenden Zeit und somit wird auch der Perspektivwechsel an allen Stellen deutlich und leicht gemacht. Es hat einfach Spaß gemacht das Buch zu lesen und auch wenn es normalerweise nicht meine Art ist, habe selbst ich an manchen Stellen meinen Textmarker geschnappt und Textstellen mackiert.

Gegen Ende des Buches ging es mir persönlich sehr schnell. Probleme in der Gegenwart wurden schneller gelöst als ich es erwartet hätte, aber wahrscheinlich lag da das Hauptaugenmerk auch eher auf den Emotionen und es sollte ja kein halber Krimi werden. Und vielleicht kommt der Wunsch nach mehr auch einfach daher, dass ich das Ende des Buches gerne noch weiter herausgezögert hätte...

Fazit:
Eine dicke Empfehlung für dieses Wohlfühlbuch. Es ist wunderschön zu lesen und spannend zugleich. Wer mal einen ganzen Abend versinken möchte, lest dieses Buch. Wer eher ab und zu ein Kaptiel lesen will und dann anschließend vielleicht auch noch ein/ zwei Tage über Gilly und Pippa und ihren tollen Wegbegleitern nachdenken will, lest dieses Buch. Es geht beides. Nur eins bleibt am Ende immer gleich. Das Buch ist viel zu schnell um.

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Dieses Buch zeichnet sich durch seinen außergewöhnlichen Erzählstil aus. In der Gegenwart erfährt der Leser mehr über das Leben von Gilly, die oft etwas verpeilt, dennoch witzig und liebenswürdig wirkt. Sie zieht in ein neues Haus, an das sie sofort ihr Herz hängt und lernt nach und nach weitere Bewohner dieses Hauses kennen. In der Vergangenheit wird man zurückgeworfen in das Leben in den 70er Jahren. Hier lernt man Pippa kennen, eine junge Frau, die aus privilegierten Verhältnissen kommt. Nach und nach lernt sie jedoch die nicht so glänzenden Seiten Londons kennen, was einen sehr schönen Kontrast zu ihrem sonstigen Leben darstellt. Bei dem Schreibstil dieses Buches haben mir die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sehr gut gefallen. Zunächst wirkten sie wie zwei getrennte Geschichten, die ab einem gewissen Punkt jedoch vereint wurden. Ich mochte beide Zeiten sehr gerne, da man in beiden Abschnitten eine ganz andere persönliche Entwicklung der Protagonistin mitverfolgen konnte. Pippas Entwicklung hat mich jedoch noch etwas mehr gefesselt, da die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Vergangenheit eine sehr große Rolle gespielt haben. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die damaligen Denkweisen und politischen Konstrukte mit einer derartigen individuellen Lebens- und Liebesgeschichte zu vereinigen.
Für mich war dies das erste Buch der Autorin, wobei es gewiss nicht das letzte bleiben wird. Sie verwendet viele sprachliche Bilder und Humor, was den Schreibstil noch anschaulicher und lockerer gestaltete. Die Geschichte konnte mich in ihren Bann ziehen und gerade zum Ende des Buches merkte ich, wie mich die individuellen Geschichten der Charaktere mitnahmen und bewegten. Der Autorin ist hierbei eine spannende Fusion aus Gegenwart und Vergangenheit gelungen, die mich nicht mehr losgelassen hat.
Insgesamt kann ich nun sagen, dass dies eines der besten Bücher ist, die ich je gelesen habe. Beide individuellen Geschichten fesselten und berührten mich. Die Zusammenführung der beiden gefiel mir noch mehr und ich wollte das Buch nicht mehr weglegen. Dies war nun also das erste Buch der Autorin für mich, aber ganz gewiss nicht das letzte!

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