Veröffentlicht am 13.10.2024
Es ist wie so oft: Greg kann eigentlich gar nichts dafür, dass er mitten im Schlamassel steckt; während ihn im letzten Band noch das Schulsystem gefangen hält, scheint er nun hoffnungslos der Verwandtschaft ...
Es ist wie so oft: Greg kann eigentlich gar nichts dafür, dass er mitten im Schlamassel steckt; während ihn im letzten Band noch das Schulsystem gefangen hält, scheint er nun hoffnungslos der Verwandtschaft ausgeliefert.
Eine Sommerreise mit seiner Oma und ihren hoffnungslos verstrittenen Töchtern steht an. Aus Nostalgiegründen will sie noch einmal längst vergangene Zeiten nacherleben und an den Ort früherer Familienurlaube fahren.
Gregs Begeisterung ist äußerst begrenzt, aber wie immer durchschaut unser kleiner tragischer Held sein Umfeld, die ausweglose Situation und sein Leben im Allgemeinen sehr genau, analysiert alles messerscharf und bringt es mit viel Witz auf den Punkt.
Wie seine Oma sich ihre Machtposition in der Familie mit Hilfe von Fleischbällchen aufgebaut hat und wie sie knallhart jede männliche Beziehung ihrer Töchter aus dem Fotoalbum radiert, wenn der Mann es nicht bis zum Äußersten (der Heirat) treibt - das sind schon wieder herrlich verrückte Ideen direkt am Anfang des Bandes. Selbst im Altersheim herrscht Oma noch unerbittlich über ihre Dynastie.
Und wie üblich zeigen die auf den ersten Blick sehr skurrilen Einfälle im Kern ganz viel Wahrheit. Und so erwarte ich von diesem Band einen zum Schmunzeln einladenden Einblick darin, wie Familien funktionieren oder nicht funktionieren und wie - obwohl in unserer Gesellschaft die Jugend und die Männer vordergründig das Sagen zu haben scheinen, am Ende doch die Frauen und das Alter die Geschicke bestimmen.