Historischer Roman über eine missverstandenen Kaiserin
Kaiser Franz Joseph von Österreich ist auf Brautschau. Auf Anraten seiner Mutter wählt er seine Cousine Helene aus Bayern. Diese ist darüber überhaupt nicht erfreut. Als sie in Begleitung ihrer Mutter ...
Kaiser Franz Joseph von Österreich ist auf Brautschau. Auf Anraten seiner Mutter wählt er seine Cousine Helene aus Bayern. Diese ist darüber überhaupt nicht erfreut. Als sie in Begleitung ihrer Mutter und ihrer Schwester Sisi in Österreich eintrifft, verliebt sich der Kaiser und wählt stattdessen Sisi. Die naturverbundene Sisi, die bisher sehr behütet in Bayern aufwuchs, muss sich nun den Anforderungen des Hofes in Österreich stellen. Während das Volk sie liebt, schmieden die Menschen am Kaiserhof ihre Intrigen. In diesem Roman findet der Leser sowohl die romantische Sisi, die man aus den sehr bekannten Filmen mit Romy Schneider und Karl Heinz Böhm kennt, als auch die weniger bekannten Seite der österreichischen Kaiserin. Die durchaus intelligente und gebildete Frau, nimmt nach und nach immer weniger Rücksicht auf das Hofprotokoll, ihren Ruf oder ihre Familie. Sie reist viel, lernt verschiedene Sprachen, schreibt Tagebuch, liest und achtet sehr auf ihre äußere Erscheinung. Dabei treibt sie extrem viel Sport und hat auch mit Essstörungen zu kämpfen.
Was mir gefiel
All diese Facetten verpackt Allison Pataki in einen farbenfrohen Roman. Die Autorin malt mit ihren Worten ein bewegtes Porträt dieser interessanten, historischen Persönlichkeit. Orte, Kleidung und Personen entstanden vor meinem inneren Auge. Die anfangs erwähnten Filme begleiten mich schon viele Jahre, so dass ich schon mein eigenes inneres Bild hatte. Doch durch ihren Schreib- und Erzählstil entstand eine neues Bild der Kaiserin Elisabeth von Österreich.
Die Erzählung spielt in der Zeit zwischen 1853 und 1857. Allison Pataki hat, wie der Leser im Anhang des Buches erfährt, aufwendige Recherchen durchgeführt. Das macht eine besondere Qualiätit des Romans aus, denn sie verknüpft Fiktion und Realität sehr gekonnt. Auch hilft der Anhang dem interessierten Leser, sein Wissen rund um Geschichte, Politik und Gesellschaft in den Jahren 1853 bis 1867 zu vertiefen.
Die Geschichte beginnt mit dem Prolog und einem Ausblick auf die Krönung in Budapest im Juni 1867. Diesen Ausblick findet man auch vor einzelnen Kapiteln in kursiver Schrift wieder, ebenso wie kleine Auszüge aus Sisis Tagebuch.
Was mir nicht gefiel
Der Sprung in der Erzählung, nach dem traumatischen Ereignis, gefiel mir nicht so gut. Auch langweilten mich streckenweise die historischen, politischen Erklärungen. Sie wurden in Dialoge zwischen den Protagonisten verpackt , die ich dann schon mal übersprang. Daher auch der Sternabzug meiner Leserempfehlung
Fazit
Das Buch „Sisi-Kaiserin wider Willen“ von Allison Pataki bekommt von mir 4 von 5 Sternen und damit eine klare Leseempfehlung für Fans von historischen Romanen.