Gelungener Beginn einer neuen skandinavischen Krimireihe
Smilla und Mansur sind Urban Explorer, Lost Places faszinieren sie. Jetzt haben sie einen Tipp für eine ganz besondere Höhle bekommen, die sie erkunden wollen. Ein letztes Foto auf Instagram, und dann ...
Smilla und Mansur sind Urban Explorer, Lost Places faszinieren sie. Jetzt haben sie einen Tipp für eine ganz besondere Höhle bekommen, die sie erkunden wollen. Ein letztes Foto auf Instagram, und dann verliert sich ihre Spur.
Da Smilla aus einer wohlhabenden, einflussreichen Familie stammt, wird sofort die Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö eingeschaltet. Kriminalinspektorin Leonore Asker rechnet fest damit, nicht nur diese Ermittlung zu leiten, sondern auch zur Leiterin der Abteilung befördert zu werden. Doch es kommt anders. Sie wird zwar befördert, aber ihr wird die Ermittlung entzogen und sie landet im Keller als Leiterin der völlig unbekannten Abteilung für besondere Fälle. Dort arbeiten höchst exzentrische Kolleginnen, die wenig miteinander zu tun haben und nur schwer einzuschätzen sind. Zutiefst verletzt und wütend stößt Leo durch Zufall auf Informationen, die mit dem Verschwinden der beiden jungen Leute zu tun haben. Obwohl ihr jegliche Einmischung in den Fall untersagt wurde, beginnt sie eigenständig zu ermitteln.
Mit Leonore Asker hat der Autor eine Figur geschaffen, die sehr facettenreich ist. Sie hat eine extrem ungewöhnliche Jugend erlebt, ist clever und eigenwillig. Gleichzeitig ist sie unsicher und verletzlich. Die anderen Kolleginnen der neuen Abteilung sind skurril oder zumindest schwer einzuordnen. Die Grundidee erinnert zwar an eine bekannte andere Krimireihe, aber die Ausgestaltung drückt der Geschichte einen eigenen Stempel auf.
Auch wenn Anders de la Motte viele Ideen und Stilmittel einsetzt, die versierte Krimileser*innen bereits kennen, die Mischung macht diesen Roman trotzdem lesenswert. Rückblenden werden genau richtig platziert, um den Lesefluss nicht zu stören, im Gegenteil, die Spannung wird dadurch nur noch gesteigert. Und auch wenn man sich nicht für Urban Exploring interessiert, die Art wie das Thema beschrieben ist, macht die Faszination für diese verlassenen Orte nachvollziehbar.
Insgesamt gehört dieser Krimi zum Besten, was ich in letzter Zeit in diesem Genre gelesen habe. Klare Leseempfehlung!