Mit ihren 190 Kilo bleibt Henriette am liebsten zu Hause, während das Leben vor ihrem Fenster stattfindet. Ihre Mutter, die in der Wohnung über ihr lebt, möchte das Leben ihrer fünfzigjährigen Tochter kontrollieren, sie lässt sie nicht in Ruhe, kommentiert jede Essensbestellung, jede Kleiderwahl, die Henriette trifft. Aber zum Glück ist da Martin: Ihr Arbeitskollege, den sie nur vom Zoom-Bildschirm kennt und der so schöne Augen hat. Sie verliebt sich in ihn, auch wenn sie sich das selbst nicht zugesteht. Als sie eines Tages ihre junge Nachbarin kennenlernt, beginnt Henriette sich und ihre Welt zu öffnen. Gelingt es ihr, sich von ihrer Mutter zu lösen und einen Schritt in die Zukunft zu wagen?
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Das Leben Henriettes wird aus ihrer Sicht in kurzen Kapiteln geschildert. Es geht um das aktuelle Geschehen, ihre Gedanken und Rückblenden in Erinnerungen. Sie hat wenig soziale Kontakte und Ärzte und ...
Das Leben Henriettes wird aus ihrer Sicht in kurzen Kapiteln geschildert. Es geht um das aktuelle Geschehen, ihre Gedanken und Rückblenden in Erinnerungen. Sie hat wenig soziale Kontakte und Ärzte und ihre Mutter verhalten sich ihr gegenüber distanzlos. Ihr Gewicht wird immer ungefragt zum Thema und sie will doch nur als Mensch behandelt werden. Mich hat die Respektlosigkeit ihrer Mutter sehr betroffen gemacht, aber die verletzenden, kleinen Sticheleien sind aus dem Leben gegriffen und sehr glaubhaft. Henriette erträgt das alles gutmütig, aber natürlich geht es ihr dadurch nicht besser. Die Autorin beschreibt die Situation sachlich, auf den Punkt und es drängt sich auf, dass der Umgang mit Übergewichtigen in unserer Gesellschaft nicht in Ordnung ist. Lebensstil und Aussehen werden ungefragt kommentiert und bewertet trotz Anti-Body-Shaming Bewegung. Ab der Mitte verändert sich Henriettes Leben langsam und mir hat gut gefallen, wie es der Autorin gelingt, viele kleine Veränderungen einzustreuen ohne manches direkt auszusprechen. Ein wichtiges Buch, das für das Thema sensibilisiert und hoffentlich auch etwas bewegen kann.
Von der Schriftstellerin Andrea Heinisch ist der Roman,Henriette lächelt, der erste Roman.
So richtig weiß ich nicht, was ich von Henrietta halten soll. Die Autorin webt mit angenehmen Schreibstil ...
Von der Schriftstellerin Andrea Heinisch ist der Roman,Henriette lächelt, der erste Roman.
So richtig weiß ich nicht, was ich von Henrietta halten soll. Die Autorin webt mit angenehmen Schreibstil das Verhalten ihrer Protagonistin. Über die musste ich mich ärgern, weil sie ihre Mutter so schlecht machte. Wenn jemand 190 Kilo wiegt, sich nicht mehr richtig bewegen kann und nicht einmal die wichtigsten Handgriffe schafft, sollte sie etwas dagegen tun.
Aber da ist es zu einfach, das man sich alles problemlos schicken lassen kann. Gut, sie hat schlimme Kindheitserinnerungen, aber gerade dann muss man etwas für sich selber tun.
Dann kam jetzt auch noch die Pandemie, so das sie Homeoffice machen konnte.
Ich kann mir ja nicht vorstellen, so viel zu wiegen, obwohl ich auch aufs Gewicht achten muss.
Die Autorin erzählt Henriettes Gedankenwelt ziemlich gut, da kann ich
nicht meckern. Manchmal macht ärgern Spaß.
So wurde es dann doch ein gutes Leseerlebnis.
Henriette ist stark übergewichtig, geht kaum aus dem Haus und hat wenig Kontakte zur Außenwelt. Oft spricht sie nur mit ihrer Mutter, die Henriettes Werdegang sehr kritisch sieht und immer wieder gute ...
Henriette ist stark übergewichtig, geht kaum aus dem Haus und hat wenig Kontakte zur Außenwelt. Oft spricht sie nur mit ihrer Mutter, die Henriettes Werdegang sehr kritisch sieht und immer wieder gute Ratschläge parat hat, die Henriette aber nicht weiterhelfen, sondern alles nur schlimmer machen. Die Welt beobachtet sie nur durch das Fenster ihrer Wohnung, selbst zu leben erlaubt sie sich wegen ihrer 190 Kilo nicht. In letzter Zeit jedoch blüht in Henriettes Herz eine Margerite. Sie arbeitet im Home Office mit Martin zusammen, der so schöne grüne Augen hat.
Selbst alles andere als schlank, interessiere ich mich immer dafür, wie das Thema Übergewicht von Autor*innen in Büchern umgesetzt wird. Daher war "Henriette lächelt" Pflichtlektüre. Obwohl das Buch selbst relativ dünn ist, steckt mehr darin, als man auf den ersten Seiten denkt, in Wahrheit ist es sogar prall gefüllt mit Gedanken, Kommentaren und Gefühlen, die wohl jeder Übergewichtige bereits einmal gedacht, gehört und gefühlt hat. Und am härtesten ins Gericht, geht der Betroffene immer mit sich selbst. Ich brauchte etwas, bis ich mich an den Erzählstil von Andrea Heinisch gewöhnt hatte. Der Text ist in kurze Episoden unterteilt und komplett auf Henriette in der dritten Person bezogen. Eher als würde man über Henriette sprechen, nüchtern und auch manchmal etwas distanziert. Auch wirkt der Satzbau eintönig, was wenn ich es so recht überlege sehr gut zu Henriettes Leben passt. Mehr als ihre Wohnung und die Welt vor ihrem Fenster sieht sie selten, mit anderen, als dem Postboten und den Essenslieferanten spricht sie kaum. Omnipräsent ist allerdings die Mutter, die keinen Hehl daraus macht, welche Enttäuschung Henriette für sie ist, die sie bereits als berühmte Klavierspielerin gesehen hatte. Alles wirkt etwas deprimierend. Henriette fügt sich in ihr Schicksal, unfähig etwas daran zu ändern. Bis sich in ihr etwas verändert, was zunächst gar nicht so auffällt.
Etwa auf der Hälfte des Buches hat mich dann ein Satz förmlich schockiert, weil ich damit einfach nicht gerechnet hatte. Die Erzählweise verdeckte dieses Detail komplett. Ab diesem Zeitpunkt kommt Bewegung in die Erzählung und man beginnt, Henriette besser zu verstehen. Langsam und schleichend treten winzige Veränderungen ein, erfährt man mehr über die Hintergründe, die Henriette geformt haben. Dadurch hat mich das Buch dann auch mehr berührt, als ich es zu Anfang erwartet habe. Es ist nicht mehr ganz so kryptisch, man kann sich gut in Henriette hineinversetzen. Sie öffnet sich mehr. Es steckt mehr in ihr, als man wissen konnte. Wie oft hört man als übergewichtiger Mensch, man müsse sich nur mehr zusammenreißen. Natürlich kann man sich zusammenreißen. Selbstverständlich kann Henriette das auch. Doch kann man wirklich? Oder gibt es Einschneidenderes als zu enge Klamotten? Etwas das Henriette schon vorher zerrissen hat.
Das Ende empfand ich als sehr hoffnungsvoll, aber nicht kitschig. Es eröffnet Perspektiven, die man anfangs nicht für möglich hielt. So hat mir das Buch insgesamt doch recht gut gefallen. 4 Sterne
Hier fällt es mir schwer, eine passende Bewertung für dieses Buch zu schreiben....
Das Buch hat insgesamt nur 206 Seiten. Die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten. Und der Schreibstil lädt nicht ...
Hier fällt es mir schwer, eine passende Bewertung für dieses Buch zu schreiben....
Das Buch hat insgesamt nur 206 Seiten. Die einzelnen Kapitel sind recht kurz gehalten. Und der Schreibstil lädt nicht zum Eintauchen in die Geschichte ein und trotzdem steckt in diesem Buch soviel drin!
Es geht um Henriette, die Autorin wird nicht müde, immer wieder zu schreiben, dass Henriette 190 kg wiegt. Ein gewichtiges Leben. Keine Frage: glücklich und zufrieden ist denke ich mit dem Gewicht schwer möglich.
Nach und nach erfahren wir, welche Personen in Henriettes Leben wichtig sind und was dazu geführt hat, dass es ist wie es ist.
Was mir hier gut gefallen hat, dass die Arbeitssituation, wie wir sie in der Zeit der Corona-Pandemie erlebt haben, hier sehr gut eingebunden wird: Henriette ist sehr dankbar, dass sie ihren Job im Homeoffice ausüben kann...
Auch finde ich es schwierig, die richtige Anzahl an Sternen zu vergeben: dem einen gefällt der Stil - dem anderen vielleicht überhaupt nicht.
Von daher möchte ich hier auf jeden Fall die Empfehlung aussprechen, über eine Leseprobe in dieses Buch hineinzulesen.
Henriette lächelt ist ein Roman, der sich um das Leben von Henriette dreht. Henriette wiegt 190kg, dieses Gewicht bestimmt ihr gesamtes Leben, sie verlässt kaum noch ihr Haus und kann nicht einmal ...
Henriette lächelt ist ein Roman, der sich um das Leben von Henriette dreht. Henriette wiegt 190kg, dieses Gewicht bestimmt ihr gesamtes Leben, sie verlässt kaum noch ihr Haus und kann nicht einmal mehr selbst ihren Haushalt führen, wird sehr von ihrer übergriffigen Mutter drangsaliert.
Das Buch ist in kurze Kapitel mit interessanten Überschriften gegliedert.
Der Leser begleitet Henriette durch ihren Alltag, nimmt Einblick, wie schwierig es ist mit diesem Gewicht und den resultierenden Problemen den Alltag zu bestreiten.
Es gibt immer wieder kleine Verweise auf die Vergangenheit, aber es ist mir irgendwie nicht genug, um diese Essstörung zu verstehen.
Der Schreibstil ist klar und nüchtern, das ganze Buch kommt seltsam emotionslos daher, obwohl Henriette sehr viele Emotionen haben muss.
Es ist interessant Henriettes Entwicklung zu verfolgen, aber mir persönlich geht dieses Buch nicht genug in die Tiefe.