Cover-Bild Kein guter Mann
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 19.09.2023
  • ISBN: 9783832160807
Andreas Izquierdo

Kein guter Mann

Roman
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.
Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2023

Für mich das Buch des Jahres

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Mit seinen knapp sechzig Jahren arbeitet Walter schon seit ewigen Zeiten als Postbote. Doch dann wird er in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. ...

Mit seinen knapp sechzig Jahren arbeitet Walter schon seit ewigen Zeiten als Postbote. Doch dann wird er in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Ein Job, der so gar nicht zu ihm passt, denn er gibt sich gerne als Querulant. Als ihn ein Brief erreicht, der an den lieben Gott gerichtet ist, kniet er sich in die Geschichte seines Absenders. Das ist Ben, zehn Jahre alt, und er will nicht, wie alle anderen Kinder seines Alters, ein Handy oder ein teures Spiel, sondern er will wissen, wie man einen Klempner ruft. Ein Briefwechsel zwischen den beiden entsteht, wobei sich Walter als Gott ausgibt. Er erfährt ganz viel über Ben, will tatsächlich Gott spielen und Ben helfen. Doch so leicht ist das gar nicht, was Gott so alles zu richten hätte… Und da ist ja auch noch Walters eigene Vergangenheit, in der so manches schief gelaufen ist.

Mein Gott, Walter! - Was liegt näher, als dieser Ausspruch, der mir sofort ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Der Sprachwitz dieser Geschichte hat mich immer wieder begeistert in diesem Buch. Anfangs hat mich das Geschehen schon sehr erinnert an „Ein Mann namens Tove“ von Fredrik Backman, doch irgendwann hat das Buch seine eigene Richtung eingeschlagen. Und ging dabei immer mehr in die Tiefe, erzählte immer mehr aus Walters Vergangenheit, wurde nachdenklicher. Dabei entstand eine Wendung, die mich völlig überrascht hat und die doch so gut passt, dass mich das Buch völlig für sich eingenommen hat. Letztendlich ist dabei eine Weihnachtsgeschichte entstanden, die so gar nicht dem Schema F entspricht und mich ganz tief berührt hat.

Dieses Buch ist für mich die Überraschung des Jahres. Ich will es unbedingt weiter empfehlen und vergebe selbstverständlich alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Mein Gott Walter

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Walter ist ein überaus korrekter Postbote seit vielen Jahren. Allerdings gab es in letzter Zeit schon etliche Beschwerden und neues Ungemach drohte. Eine Versetzung in den Ruhestand lehnte Walter immer ...

Walter ist ein überaus korrekter Postbote seit vielen Jahren. Allerdings gab es in letzter Zeit schon etliche Beschwerden und neues Ungemach drohte. Eine Versetzung in den Ruhestand lehnte Walter immer wieder ab und landete daher in der Filiale in Engelskirchen wohin Kinder ihre Wunschzettel schicken konnten.

So sitzt Walter eher missgelaunt an einem Schreibtisch und beantwortete die Wünsche der Kinder mit vorgedruckten Briefen. Neben den ganzen vor Rechtschreibfehlern strotzenden Briefen der konsumorientierten Bagage findet sich ein grammatikalisch einwandfreier Brief, gerichtet an den Lieben Gott mit der Bitte einen Klempner zu besorgen.

Kurzerhand übernimmt Walter den Brief und es entwickelt sich ein reger Schriftwechsel mit dem 10-jährigen Ben der mit seiner überforderten alleinerziehenden Mutter am Rande der Stadt wohnt und keine Freunde hat und Walter. In Rückblicken wird ebenso das Leben von Walter erzählt der jetzt im Alter ein verbissener einsamer Mann ist dessen Ehrlichkeit auch dazu führte, dass seine Familie sich abgewendet hat. Vielleicht kommt mit dem Besuch der Tochter noch etwas weihnachtliche Versöhnung auf?

Was für ein berührendes Buch. Teilweise heiter, teilweise traurig erleben wir diesen Kautz. Der Schreibstil ist eher nüchtern erzählend als lebendig aber dennoch gut lesbar fesselnd. Das Ende ist traurig, passt aber zu dem ganzen Buch. Ich habe es sehr gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Lebensumstände und ihre Folgen - berührend und tiefgründig

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Andreas Izquierdo ist für mich immer ein Garant für gute Bücher und auch die Geschichte um Walter hat mich hier nicht enttäuscht.

Walter, knapp 60 Jahre, seines Zeichens altgedienter Postbote, ist immer ...

Andreas Izquierdo ist für mich immer ein Garant für gute Bücher und auch die Geschichte um Walter hat mich hier nicht enttäuscht.

Walter, knapp 60 Jahre, seines Zeichens altgedienter Postbote, ist immer bestrebt seinen Dienst mit höchster Korrektheit auszuüben, was bei seinen Mitmenschen nicht immer auf Wohlwollen stößt und so kommt es zu Konflikten. Aus diesem Grund wird Walter in die Christkindel-Filiale in Engelskirchen strafversetzt. Hier stößt er auf Bens Brief an den lieben Gott und so nimmt diese Geschichte einen sehr berührenden Verlauf.

Die Handlung ist auf zwei Zeitebenen geschrieben und so erfährt der Leser, dass es auch in Walters Leben sehr glückliche Momente gegeben hat und nur unglückliche Umstände ihn zu dem gemacht haben, was er heute ist.
Die Charaktere sind authentisch dargestellt und es werden hier Handlungen und Begebenheiten beschrieben, die im wahren Leben genauso hätten ablaufen können. Vorverurteilung, üble Nachrede, Ausgrenzung, Unverständnis, verkehrte Gefühle und Abhängigkeit, aber auch Warmherzigkeit, Mitgefühl, Bescheidenheit und Liebe. Dies alles und noch viel mehr, machen diese Geschichte zu einer ganz berührenden und tiefgründigen Lektüre, die am Ende noch einige Zeit nachhallt.

Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel flieg der Leser nur so durch die Seiten. Das in einem warmen orange gehaltene Cover ist sehr schön gestaltet. Walter als einzelne Person mit den umherfliegenden Briefen ist völlig ausreichend und der Betrachter kann sofort erkennen, worum es in diesem Buch geht. Eine sehr schöne Geschichte gerade jetzt vor Weihnachten. Meine absolute Lesempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Harte Schale weicher Kern

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Klappentext:

„Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale ...

Klappentext:

„Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.

Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben – selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehungen zu seinen Kindern sind kompliziert, geschieden ist er lange schon, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen – und Ben Walter?“





Fazit:

Walter - ein grantiger, alter Motzkopf. Ihn konnte ich am Anfang nicht so gut greifen, doch die Rückblicke in bestimmte Szenen und Tragödien seines Lebens, machten es mir auf kurz oder lang doch recht einfach, ihn so zu sehen wie er ist. 
Als der Briefwechsel zwischen ihm und Ben dazukam, blühte mein Herz auf. Ben und Walter, Walter und Ben - egal wie man es dreht, diese zwei Menschen haben sich gefunden und gegenseitig helfen können. Die Art wie sich der grummelige alte Herr zu einem verletzlichen, hilfsbereiten Mann verwandelte, ließ meine Zuneigung und Sympathie wachsen. Auch den einsamen Jungen Ben schloß ich ihn mein Herz.

Dies könnte für mich eine klassisch-tragische Weihnachtsgeschichte werden, die Menschen zum Nachdenken anregt. Ich empfehle es gerne weiter!

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Veröffentlicht am 19.10.2023

So schön

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Zum Inhalt:
Walter ist nicht gerade das, was man einen liebenswerten Menschen nennt und ausgerechnet er soll in der Christkinfiliale in Engelskirchen eingesetzt werden? Na, das kann ja was werden. Als ...

Zum Inhalt:
Walter ist nicht gerade das, was man einen liebenswerten Menschen nennt und ausgerechnet er soll in der Christkinfiliale in Engelskirchen eingesetzt werden? Na, das kann ja was werden. Als ihn, besser gesagt Gott, der Brief von Ben erreicht, der nicht ein Geschenk möchte sondern Hilfe den Klempner zu rufen und Walter sehr vage antwortet, bekommt er prompt eine Antwort, die ihn fast aus den Socken haut.
Meine Meinung:
Boah, was für ein wunderschönes Buch! Ich habe die Briefwechsel zwischen Ben und Walter, den Ben für Gott hält, sehr schön gefunden. Wie dieser Stinkstiefel sich Gedanken macht um Ben zu helfen, ist einfach reizend. Und nicht nur Ben tut das gut, sondern auch Walter verändert sich langsam und reflektiert seine Verhaltensweise und versucht Dinge in der eigenen Familie gerade zu rücken. Um es kurz zu fassen, das Buch ist eins meiner Highlights des Jahres.
Fazit:
So schön