Cover-Bild Firekeeper's Daughter
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbj
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 21.03.2022
  • ISBN: 9783570166017
Angeline Boulley

Firekeeper's Daughter

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2023
Claudia Max (Übersetzer)

Bewahre das Geheimnis. Lebe die Lüge. Finde deine Wahrheit.

Die 18-jährige Daunis Fontaine hat nie wirklich dazugehört, weder in ihrer Heimatstadt noch in der nahe gelegenen Ojibwe-Reservation. Denn sie ist halb weiß, halb Native American. Daunis träumt von einem Neustart am College, wo sie Medizin studieren möchte. Doch als sie sich plötzlich um ihre Mutter kümmern muss, beschließt Daunis, die eigenen Pläne vorerst auf Eis zu legen. Der einzige Lichtblick ist Jamie, der neue und sehr charmante Spieler im Eishockeyteam von Daunis‘ Bruder Levi. Daunis genießt seine Aufmerksamkeit und hat sich gerade in ihrem Leben eingerichtet, als sie Zeugin eines schrecklichen Mordes wird. Damit nicht genug, wird sie vom FBI rekrutiert, um undercover zu ermitteln. Widerstrebend willigt Daunis ein und erfährt so Dinge, die ihre Welt vollkommen auseinanderreißen …

Ein bahnbrechender, fulminanter Krimi über eine Native American, die in einen Mordfall verwickelt wird – direkt nach Erscheinen auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2022

Eine wichtige und ausdrucksstarke Geschichte - leider eher spannungsarm und leblos erzählt!

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"Firekeeper´s Daughter" ist eine weitere Neuerscheinung des Monats März, auf welche ich mich lange gefreut hatte! Der Roman hat in den USA schon nach dem Erscheinen der Originalausgabe im Jahr 2021 für ...

"Firekeeper´s Daughter" ist eine weitere Neuerscheinung des Monats März, auf welche ich mich lange gefreut hatte! Der Roman hat in den USA schon nach dem Erscheinen der Originalausgabe im Jahr 2021 für Furore gesorgt und soll jetzt sogar von den Obamas als Netflix-Serie produziert werden. Kein Wunder also, dass ich sehr gespannt auf Angeline Boulleys Thriller über eine Native American war und mir ein Rezensionsexemplar angefragt hatte. Leider hatte ich gerade mit dem ersten Drittel der Geschichte so sehr zu kämpfen wie schon lange mit keinem Buch mehr und war mehrmals kurz davor, die Geschichte abzubrechen. Das Ende macht zwar einiges wieder wett, dennoch kann ich leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen und komme nicht umhin, ein wenig enttäuscht zu sein.

Doch starten wir wie immer am Anfang: mit dem Cover. Jenes zeigt ein buntes Motiv auf cremefarbenem Grund, welches entfernt an Ledger Art erinnert. Von geometrisch-abstrahierten Flammen, einer Sonne und Tiermotiven umrahmt ist ein Schmetterling zu sehen, dessen Flügel zwei Gesichtshälften bilden. Damit greift das Cover wesentliche Motive der Erzählung auf und bildet den Spirit Name der Hauptfigur grafisch dar. Auf Daunis´ (übersetzt: Tochter) Abstammung von der Familie der Firekeeper (übersetzt: Feuerhüter) weist auch der Titel hin, welcher glücklicherweise vom Verlag aus dem Original übernommen wurden. Sehr gut gefällt mir auch, dass jedes der 57 Kapiteln mit einer kleinen stilisierten Flamme beginnt und auch die Unterteilung in vier Teile, die jeweils nach einer Himmelsrichtung benannt sind, mit Motiven des Covers ausgestaltet sind. Ebenfalls positiv anzumerken ist das Bonusmaterial am Endes des Buches, das aus einem Glossar, einer Sammlung von Erklärungen und einer historischen Einordnung besteht.

Erster Satz: "Ich beginne meinen Tag vor Sonnenaufgang, ziehe Joggingsachen an und lege eine Prise semaa an die Ostseite des Baumes, dort werden die Sonnenstrahlen zuerst auf den Tabak fallen."

Jene drei Abschnitte sind auch dringend notwendig, um der Geschichte ohne großes Vorwissen und regelmäßiger Recherche folgen zu können. Denn Angeline Boulley, welche selbst ein registriertes Mitglied des Sault Saint Marie Tribes der Chippewa Indians auf Michigans Oberer Handinsel ist, hat es sich in "Firekeeper´s Daughter" zur Aufgabe gemacht, ihre LeserInnen die Sprache, Kultur und Lebensart ihrer Ojibwe-Gemeinschaft lebendig zu übermitteln. Als Own-Voice-Autorin kann sie mit großer Authentizität und Bedeutungsschwere über das Leben der modernen indigenen Bevölkerung der USA informieren, über die Geschichte und das Trauma dieses Volks aufklären und für aktuelle Probleme sensibilisieren. Die große Stärke des Buches ist also, dass man beim Lesen sehr niederschwellig eine Menge lernen kann und mit Sicherheit schlauer aus den 560 Seiten hervorgeht, als man gestartet ist.

Etwas schade ist nur, dass gerade zu Beginn die Balance zwischen Information und Handlung leider gar nicht funktioniert und ich die ersten 200 Seiten als ein wenig künstlich und überfüllt mit Informationen wahrgenommen habe. Da ich wirklich keinerlei Vorwissen mitbrachte, fiel es mir sehr schwer, die zahlreichen Begriffe, Rituale, Verwandtschaftsverhältnisse und Ausdrücke, mit der man auf jeder Seite konfrontiert wird, zu verstehen und gedanklich zu sortieren. Das Glossar zu verwendeten Ausdrücken und Übersetzungen der Ojibwe-Sprache Anishinaabemowin sowie die historische Einordnung helfen dabei nur bedingt und leider habe ich mich mit zunehmender Seitenzahl dabei ertappt, Begriffe oder auch ganze Abschnitte zu überspringen, um mich beim Nachschlagen nicht wieder aus dem Lesefluss bringen zu lassen. Es dauerte also eine ganze Weile, bis ich mich zwischen Powwows und Little People zurechtfand, wusste, was mit Seema oder kwe gemeint ist und was der Unterschied zwischen anishanaabe und anishnaabeg ist, während die Bedeutung mancher Wörter ganz an mir vorbeigegangen ist. Ich würde sagen, dass das erste Drittel also ganz klar unter den guten Absichten der Autorin gelitten hat, ihren LeserInnen möglichst viele Informationen mitzugeben. Doch weniger ist manchmal eben mehr...

"Ich werde ihre Informantin sein. Ich werde herausfinden, was dazu führte, dass Travis Lily getötet hat. Ich richte mich zu voller Größe auf. Meine Wirbelsäule ist eine Stahlstange. Ich überrage Jamie. TJ werfe ich noch einen vernichtenden Blick über den Parkplatz hinweg zu. Ich werde meine Gemeinschaft schützen. Mich. Die Stilettos sind keine Fick-mich-Schuhe. Sondern Fickt-euch-Schuhe. "Ja", erkläre ich Jamie. "Ich bin so weit."


Der Einstieg wurde mir jedoch nicht nur dadurch erschwert, dass man mit einer ganzen Flut an Informationen und fremdartigen Begriffen erschlagen wird, sondern auch dadurch, dass die eigentliche Handlung erst nach 100 Seiten mit dem ersten Mord startet, der Daunis dazu bringt, als verdeckte Ermittlerin beim FBI anzufangen. Sobald die Kriminalgeschichte um einen Drogenring, der innerhalb und außerhalb der Reservation Crystal Meth verkauft und regelmäßig Todesopfer fordert, angelaufen ist, habe ich auch besser in die Geschichte gefunden, da die vielen kleinen Alltagsrituale und Anekdoten aus Daunis´ Leben nun endlich in einen spannungsgebenden Rahmen eingebettet waren. Auch wenn ich schon sehr bald meinen ersten Verdacht hatte, wer zu den Drahtziehern hinter den Verbrechen stecken könnte, mochte ich, wie die Autorin ihre Krimihandlung mit Thriller-Elementen, Träumen und einer Liebesgeschichte verbindet. Vor allem die letzten 200 Seiten machen den schwachen Einstieg wieder wett, da die Erzählung einmal Fahrt aufgenommen die einzelnen Motive der Handlung zu einem spannenden Showdown verbindet.

Trotz des starken Finales bleibt ein gemischter Eindruck zurück. Da "Firekeeper´s Daughter" sich schnell als ausdrucksstarke und authentische Erzählung zu wichtigen Themen entpuppte, habe ich wirklich versucht, es zu mögen, aber neben dem zähen Einstieg konnten mich auch Schreibstil und Figuren nicht so sehr mitreißen wie gehofft. Denn leider gelang es dem Schreibstil von Angeline Boulley bei allen Beschreibungen, Rückblicken und Kunstgriffen nicht, die Figuren und deren Gefühle glaubhaft und lebhaft an mich zu vermitteln. Es gab zwar einige Passagen, in denen der Charakter der Hauptfigur durchschien oder ein wenig Humor aufleuchtete, leider habe ich die Nähe zur Handlung dann aber genauso schnell wieder verloren, während mir an wieder anderen Stellen die etwas derbe Sprache negativ auffiel.

"In Jamies gelbbraunen Augen leuchtet etwas Heftiges auf - Wut, Verzweiflung, Trotz. Ich revanchiere mich umgehend. Diesmal ist es ein Starr-Wettbewerb. Nein… ein Vernichtender-Blick-Wettkampf. "Keine Ahnung, warum ihr zwei es so eilig habt", sagt Ron, als er schließlich auftaucht. Er geht wie ein Messer zwischen uns und durchtrennt die Spannung. "Ich habe die Autoschlüssel."


Ich bin mir also nicht ganz sicher, ob es an der Fremdheit der Kultur, dem eher leblosen Schreibstil, dem durch das ständige Nachschlagen unterbrochenen Lesefluss, an der Übersetzung oder schlichtweg an der Charakterzeichnung liegt, aber ich während der gesamten Erzählung einfach keinen richtigen Draht zu Daunis finden können. Und das ist wirklich schade, denn sie ist nicht nur clever, meinungsstark und loyal, sondern hat auch mit einigen sehr interessanten inneren und äußeren Konflikte zu kämpfen, bei denen ich sehr gerne auch emotional mehr involviert gewesen wäre. Leider blieb ich während der gesamten 560 Seiten eine distanziert Beobachterin, die die Hochs wie die zelebrierte Freundschaft, Liebe, Familie, Stärke und Herkunft, aber auch die Tiefs wie Rassismus, Drogenmissbrauch, Mord, sexuelle Gewalt und Ungerechtigkeit eher unbeteiligt verfolgte.



Fazit:


In "Firekeeper´s Daughter" hat es sich Angeline Bouelley zur Aufgabe gemacht, mit großer Authentizität und Bedeutungsschwere über das Leben der modernen indigenen Bevölkerung der USA zu informieren, über die Geschichte und das Trauma dieses Volks aufzuklären und für aktuelle Probleme zu sensibilisieren. Leider ist die gerät die eigentliche Handlung dabei gerade zu Beginn zu sehr in den Hintergrund, sodass ich nur schwer Anschluss gefunden habe und bis zum Ende keinen wirklichen Draht zur Protagonistin finden konnte. Schade!

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Rezension zu Firekeeper's Daughter

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Wissenswertes

Autor: Angeline Boulley
Titel: Firekeeper's Daughter
Gattung: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
Verlag: Cbj
ISBN: 978-3-570166017
Preis: 20,00 € (Gebundenes Buch) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: ...

Wissenswertes

Autor: Angeline Boulley
Titel: Firekeeper's Daughter
Gattung: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
Verlag: Cbj
ISBN: 978-3-570166017
Preis: 20,00 € (Gebundenes Buch) & 14,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 560 Seiten

Inhalt

Die 18-jährige Daunis Fontaine hat nie wirklich dazugehört, weder in ihrer Heimatstadt noch in der nahe gelegenen Ojibwe-Reservation. Denn sie ist halb weiß, halb Native American. Daunis träumt von einem Neustart am College, wo sie Medizin studieren möchte. Doch als sie sich plötzlich um ihre Mutter kümmern muss, beschließt Daunis, die eigenen Pläne vorerst auf Eis zu legen. Der einzige Lichtblick ist Jamie, der neue und sehr charmante Spieler im Eishockeyteam von Daunis‘ Bruder Levi. Daunis genießt seine Aufmerksamkeit und hat sich gerade in ihrem Leben eingerichtet, als sie Zeugin eines schrecklichen Mordes wird. Damit nicht genug, wird sie vom FBI rekrutiert, um undercover zu ermitteln. Widerstrebend willigt Daunis ein und erfährt so Dinge, die ihre Welt vollkommen auseinanderreißen …

Cover

Ich gestehe, dass es sich bei diesem Buch um Liebe auf den ersten Blick gehandelt hat. Der hellbeige fast weiße Hintergrund in Kombination mit den kontrastreichen Farben Blau, Gelb und Rot ziehen als erstes die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Dann folgt die Kenntnisnahme der beiden Gesichter und abschließend das Ergebnis der beiden Seitenansichten als Schmetterlingsflügel, sowie die kleinen Details.


Meine Meinung

Achtung diese Rezension enthält Spoiler!

Ich habe dieses Buch ganz zufällig beim Stöbern in meiner Lieblingsbuchhandlung entdeckt. Wie Ihr meiner Beschreibung vom Cover entnehmen könnt, konnte mich auf den ersten Blick nicht nur das Äußere des Buches überzeugen. Auch der Inhalt klang wahnsinnig vielversprechend. Dazu muss ich sagen, dass die Thematik der Native Americans absolut zu unrecht so selten in Büchern lebendig wird. Leider muss ich gestehen, dass es zwischen mir und Firekeeper's Daughter letztlich nicht so richtig funkten wollte. Für mich war es das erste und womöglich letzte Buch dieser Autorin. Wie immer gibt es dafür ganz unterschiedliche Gründe:

Wir erleben die gesamte Geschichte aus der Sicht von Daunis. Wie der Klapptext uns bereits verrät hat Daunis seit ihrer Geburt mit der Problematik zu kämpfen nirgends richtig dazuzugehören. Sie ist nämlich zur Hälfte eine Weiße und eine Native American. Für mich war sie leider ein sehr durchwachsener Charakter: ich fand sie sehr sprunghaft, sie durchlebt während des Buches mehrere kleine Identitätskrisen, gerade am Anfang war sie mir viel zu naiv und vertrauensselig. Dazu möchte ich aber sagen, dass sich ihr Verhalten gegen Ende des Buches wesentlich bessert. Irgendwann erreicht sie nämlich den Punkt, an dem ihr klar wird, dass jeder etwas zu verbergen hat. Sogar Menschen, die ihr besonders nahe stehen.

Ziemlich schnell zu Beginn des Buches lernen wir Jamie kennen. Seine Rolle als Undercover-Agent fliegt ziemlich schnell auf, gleichzeitig konnte man sich ja denken, dass es sich bei ihm um ein FBI-Mitglied handelt, schließlich sind er und sein Partner, als einzige neu in der Stadt. Für mich blieb er bis zum Ende extrem blass. Dass liegt vermutlich daran, dass sowohl wir als Leser, als auch Daunis viel zu wenig über ihn erfahren. In meinen Augen jede Menge verschwendetes Potenzial. Aus Jamie hätte die Autorin viel mehr herausholen können.

Schwierig fand ich des weiteren den Schreibstil bzw. die Übersetzung davon. Er war durchgängig geprägt von indigenen Begriffen, was an sich nichts schlechtes ist. Leider gestaltet sich die Aussprache dieser Wörter sehr schwierig und wurde somit irgendwann zu anstrengend zum Lesen. Es half auch nicht, dass französische und amerikanische Wörter dazukamen. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn es eine Art "Aussprache-Hilfe" am Ende des Buches gegeben hätte, damit man die Chance bekommt die Wörter richtig zu sprechen. Was ich jedoch gut fand, waren die zahlreichen Informationen, die wir am Ende des Buches finden können: ein Glossar, Erklärungen zu Wörtern, sowie eine Historische Einordnung.

Insgesamt war das Buch spannend, es gab allerdings einige langatmige Phasen. Der Einstieg nahm schnell Fahrt auf und machte das Weiterlesen wirklich einfach. Aber gerade durch den Schreibstil und die Atempausen, musste ich mich zwischenzeitlich wirklich zum Lesen zwingen.

Ich bleibe gleich mal beim Ende des Buches. Dieses war einfach extrem unbefriedigend. Der eigentlich Drahtzieher des Ganzen entkommt und bleibt auf freiem Fuß. Die Protagnisten scheint sich spirituell weiterentwickelt zu haben, ihre Umgebung ließ sich von dem Ganzen Chaos und den Morden schwer in andere Bahnen lenken. Jamie - oder wie auch immer er wirklich heißt - geht auf die Suche nach sich selbst. Und zum schlimmsten Punkt, zu dem ich noch komme, Daunis Vergewaltiger bekommt nicht die Strafe die er in meinen Augen verdient.

Seit einigen Jahren brandet immer mal wieder die Diskussion zu Trigger-Warnungen für Bücher auf. Dieses Buch fällt für mich definitiv in das Raster bei dem man die Leser womöglich vorwarnen sollte. Und das ist leider auch der Punkt der dieses Buch in vielerlei Hinsicht ruiniert hat: Wie mit Daunis Vergewaltigung umgegangen worden ist, war in meinen Augen einfach nur falsch. Das Bild, dass vermittelt worden ist - der Umgang der Protagonistin mit diesem Vorfall, wirft ein erschreckend schwarzes Bild auf die ganze Geschichte. Die Autorin hat sich soviel Mühe damit gemacht die indigene Bevölkerung, ihr Leben und ihre Lebensweise auf tiefergehende und warmherzige Art zu vermitteln, dass diese Zeilen einfach nur ein Schlag ins Gesicht waren. Ihr müsst einfach bedenken, dass dieses Buch offiziell als YA-Buch gelistet ist, also sich hauptsächlich an Jugendliche richtet. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Autorin auch für diese Art von Betroffenen die richtige Richtung eingeschlagen hätte.



Fazit

Grundsätzlich behandelt dieses Buch eine wirklich interessante Thematik, die leider durch eine naive Protagonistin, einen schwierigen Schreibstil, sowie die Bedenkenlosigkeit der Autorin zu einem bestimmen Thema in vielen Dingen schlecht umgesetzt ist.

Von mir gibt es 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Für mich leider nur ein mittelmäßiges Buch

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Auf das Buch Firekeeper‘s Daughter habe ich mich wirklich sehr lange gefreut. Dieses Cover ist einfach ein Traum! Und der Klappentext hört sich spannend an. In der Umsetzung konnte es mich leider nicht ...

Auf das Buch Firekeeper‘s Daughter habe ich mich wirklich sehr lange gefreut. Dieses Cover ist einfach ein Traum! Und der Klappentext hört sich spannend an. In der Umsetzung konnte es mich leider nicht überzeugen.
Es handelt von der 18-jährigen Daunis, die halb Native American ist. Durch ihren Bezug zu dieser Kultur ist der Schreibstil gesät mit vielen fremdsprachige Wörter, die mich die meiste Zeit verwirrt und mir den Lesefluss extrem erschwert haben. Viele Wörter habe ich verwechselt und habe nicht wirklich verstanden worum es geht. Erst nach 200 Seiten habe ich gemerkt, dass hinten im Buch ein Glossar mit diesen Wörtern ist. Man ist direkt mit Spannung in die Geschichte eingestiegen, jedoch hat diese genauso schnell wieder abgenommen. Es war nach den ersten 150 Seiten sehr langatmig. Bei vielen Szenen fragte ich mich, ob diese zur Handlung beitragen oder eher unnötig sind. Daunis als Protagonistin mochte ich. Sie ist ein Familienmensch und hat eine schlimme Zeit hinter sowie vor sich. Vor allem Auntie, eine der Nebencharaktere, hat mir durch ihre toughe Art sehr gut gefallen.
Da ich momentan jedoch nicht viel zum Lesen komme und mich dieses Buch eher in Richtung Leseflaute geschoben hat, habe ich es nicht beendet. Ich habe mit eine Art Jugendthriller mit viel Spannung und einer Liebesgeschichte erhofft. Bekommen habe ich ein mittelmäßiges Buch, mit schwierigen Schreibstil und stellenweiser Spannung.
Ich kann das Buch schweren Herzens nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Langatmig und wenig interessant

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Die 18-jährige Daunis gehört nirgends richtig dazu. Als halb weiß, halb Native American träumt sie von einem Neustart, an einem Ort wo sie keiner kennt. Doch aus ihren Plänen wird nichts, denn sie muss ...

Die 18-jährige Daunis gehört nirgends richtig dazu. Als halb weiß, halb Native American träumt sie von einem Neustart, an einem Ort wo sie keiner kennt. Doch aus ihren Plänen wird nichts, denn sie muss sich plötzlich um ihre Mutter kümmern. Als Daunis eines Tages Zeugin eines Mordes wird, soll sie für das FBI undercover ermitteln. Na, wenn das mal keine Veränderung ist! Allerdings erfährt sie dabei Dinge, die ihr eine ganz neue Sicht auf die Welt vermitteln.

Welch ein schönes Cover und ein wahnsinnig interessanter Buchteaser! Ich liebe Geschichten über die Native Americans, darum sah ich dieses Buch im Vorfeld als Volltreffer.

Ehrlich gesagt habe ich den Roman aber bereits nach etwa 30 Seiten das erste Mal zur Seite gelegt, weil ich häufig Begriffe nachschlagen musste, was für mich einen erhofft entspannten Lesefluss erheblich durchkreuzte. Ich habe mich aber auch ganz allgemein mit der Geschichte sehr schwer getan, hauptsächlich weil sich mir die Handlung viel zu sehr hinzog. Außerdem konnte ich mich nicht richtig mit den Figuren verbinden, ich war nie wirklich im Geschehen mit dabei. Dabei halfen auch nicht die hippen Ausdrücke, mit welchen sich Daunis und ihre Freunde verständigten. Es störte eher, weil die Atmosphäre damit erzwungen lässig auf mich wirkte. Der Schreibstil der Autorin ließ sich zwar gut lesen, mir fehlte aber der natürliche Touch, den ich mir im Vorfeld versprach.

Natürlich kommt die Geschichte der Native Americans nicht zu kurz. Daunis zeigte im Laufe der Geschichte die Probleme, die ihr in der Gesellschaft begegnen. Ich fand das wohl interessant, aber in diesem umfangreichen und für mich schwerfälligen Roman erreichte mich die Thematik nicht so recht.

Letztlich kann ich „Firekeepers Daughter“ nicht wirklich empfehlen. Wirklich schade, denn die Idee hätte meines Erachtens großes Potenzial gehabt! Ich versprach mir wesentlich mehr von diesem Buch. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Leider eine enttäuschend kopierte Idee

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Im Buch geht es um die 18-jährige Daunis, die von amerikanischen Ureinwohnern abstammt und eigentlich ein typisches Leben einer angehenden jungen Erwachsenen führt, bis sie eines Tages Zeugin eines Mordes ...

Im Buch geht es um die 18-jährige Daunis, die von amerikanischen Ureinwohnern abstammt und eigentlich ein typisches Leben einer angehenden jungen Erwachsenen führt, bis sie eines Tages Zeugin eines Mordes wird und dadurch ungewollt in die Ermittlungen eines Falls hineingezogen wird, bei dem es um Drogengeschäfte geht. Und ausgerechnet sie soll nun mithelfen, die Täter zu finden...

Zunächst möchte ich mit den positiven Aspekten anfangen: Ich finde es fantastisch, dass sich das Buch mit der Geschichte und der Kultur der amerikanischen Ureinwohner befasst und sowohl die Protagonistin, als auch die Autorin selbst von amerikanischen Ureinwohnern abstammt. Dadurch verschafft sie nicht nur einer Minderheit Gehör, die so viel Leid erfahren hat, die Geschichte wird durch die eigenen Wurzeln der Autorin authentisch.
Ausserdem finde ich es toll, dass man das wunderschöne Original-Cover auch in der deutschen Übersetzung beibehalten hat, denn es fängt nicht nur das Thema des Buches sehr gut ein, sondern ist auch ein Blickfang, der mich damals auf das Buch aufmerksam gemacht hat.

Leider konnte die Geschichte bei mir dann letztendlich aber dann nicht so punkten, wie ich erhofft hatte, was gleich mehrere Gründe hatte: Zum einen ist das Erzähltempo im Buch sehr träge, was das Lesen bei einem 560 Seiten dicken Buch sehr anstrengend und langwierig gemacht hat. Die Handlung kommt gerade zu Beginn nicht richtig in die Gänge, weil die Autorin zu viel Infodumping mit Erklärungen zu Ritualen der Native Americans reingepackt hat, das nicht nur den Handlungsfluss ständig unterbricht, sondern auch von der Art und Weise sehr künstlich wirkt. Da das Buch aus der Ich-Perspektive von Daunis erzählt wird, hat es für mich absolut keinen Sinn ergeben, warum sie sich selbst in Gedanken jegliche Rituale ihrer Verwandten erklärt, mit denen sie aufgewachsen sind und für sie selbstverständlich sind. Es war stellenweise so, als würde sie sich selbst Vorträge halten, was einfach unnatürlich gewirkt hat, weil wir Menschen nicht so denken und funktionieren. Wir erklären uns nicht in Gedanken Vorgänge aus dem Alltag, die für uns selbstverständlich sind.
Ausserdem wäre weniger in diesem Fall mehr gewesen, denn die vielen Erklärungen waren für mich in der Masse und in ihrer Ausführlichkeit einfach zu ermüdend und es hat sich stellenweise angefühlt, als würde ich ein Lehrbuch über die amerikanischen Ureinwohner lesen, statt eines Mystery Thrillers.

Nach dem ersten Viertel des Buches, nimmt die Handlung dann endlich Fahrt auf, als der erste Mord vor Daunis Augen geschieht und sie dadurch als zivile Undercover-Agentin vom FBI engagiert wird. Obwohl ich dankbar war, dass endlich mal etwas passiert war, war dieser "Plot Twist" absolut enttäuschend für mich, denn die Idee war einfach eine 1:1 Kopie von 21 Jump Street (den Filmen aus den 2010er Jahren zumindest - die Serie aus den 80ern habe ich nicht gesehen). Bei einem so gehypten Buch, das so viele positive Rezensionen erhält, hätte ich erwartet, dass der Plot innovativer ist, als eine bereits mehrfach erzählte und geklaute Story. Hinzu kommt, dass diese Undercover-Geschichte einfach absolut an den Haaren herbeigezogen ist (und das ist sie auch schon bei 21 Jump Street, aber da handelt es sich immerhin um eine Komödie, die sich selbst nicht ganz ernst nimmt). Hier im Buch soll es sich aber um eine ernstzunehmende Thriller-Story handeln, die ich aber einfach nicht mehr ernst nehmen konnte.

Ich habe dann trotzdem versucht dem Buch noch eine Chance zu geben und die nächsten paar hundert Seiten quer gelesen, aber leider war die Luft dann irgendwann ganz raus bei mir. Diese Ermittlung war einfach unglaubwürdig und es kam mir so vor, als würden viele Nebencharaktere wie die Fliegen sterben (und ermordet werden), was aber niemanden so richtig zu schockieren schien - abgesehen von mir? Ich fand es auch unglaubwürdig, dass ein 22-jähriger bereits ein FBI-Agent sein kann? Von dem total vorhersehbaren und konstruiert wirkenden Liebesplot will ich gar nicht erst anfangen.

Irgendwann war ich nur noch so genervt, dass ich mich nicht länger durch diesen Wälzer quälen wollte und habe das Buch schliesslich im letzten Drittel abgebrochen.

Fazit:
Obwohl das Buch einen so grossen Hype und viele begeisterte Stimmen erfahren hat, war ich über die geklaute 21-Jump-Street Idee so enttäuscht, dass ich mich nicht mehr auf die Handlung einlassen konnte. Ich finde es wichtig und gut, dass die Autorin, die selbst amerikanische Ureinwohnerin ist, dieser Kultur und Geschichte ein Gehör gibt. Aber nächstes Mal bitte mit einem selbst ausgedachten, innovativen Plot und einem weniger lehrbuchartigen Schreibstil, dann gebe ich ihr gern noch einmal eine Chance. Das hier war aber für mich persönlich leider kein Lesevergnügen.

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