Nichts ist so wechselhaft wie die Identität (Stefan Hölscher)
Eva sieht sich mit einem Phantombild auf der ersten Seite eines Revolverblattes konfrontiert und stellt mit Erschrecken fest, dass eine unglaubliche Ähnlichkeit zwischen der Unbekannten und ihrer Mutter ...
Eva sieht sich mit einem Phantombild auf der ersten Seite eines Revolverblattes konfrontiert und stellt mit Erschrecken fest, dass eine unglaubliche Ähnlichkeit zwischen der Unbekannten und ihrer Mutter besteht. Doch wer ist die Frau wirklich, die damals in Norwegen zu Tode gekommen ist ? Als Eva ihre Mutter mit ihren brennenden Fragen regelrecht zuschüttet und deren Reaktion darauf mehr als eindeutig ist, ahnt sie, dass sie in ein Wespennest gestochen hat und eine unbequeme Wahrheit ans Licht rückt...
"Das letzte Bild " von Anna Jonuleit vereint die Themen Familiengeheimnis, Vergangenheitsbewältigung und leichte kriminalistische Züge zu einem Roman, der an manchen Stellen recht zäh zu lesen ist. Es will keine richtige Spannung aufkommen, denn die beiden Zeitebenen finden nicht wirklich zusammen und bieten auch sonst nicht viel Nervenkitzel, der mich an den Seiten kleben lässt.
Zwar bietet die Themenauswahl ein großes Spektrum an Emotionen und Anteilnahme, aber irgendwie schafft es die Autorin nicht, hier den Leser für ihre Geschichte zu begeistern. Über die Lebensborn-Heime und düstere Nazi-Vergangenheiten in der eigenen Familie ist schon viel geschrieben worden und ich habe, ehrlich gesagt, schon viele Bücher darüber gelesen, die mich von Anfang an fasziniert, schockiert und aufgewühlt haben. Bei diesem Buch bleibe ich allerdings ganz oft als Unbeteiligte außen vor, da mich die Figuren nicht mitreißen und mir ihre Geschichte offenbaren.
Die Suche nach der Wahrheit entpuppt sich für mich als Mitläufer in einem großen Angebot zu diesem Sachgebiet. Man merkt dem Buch zwar die sorgfältige Recherche der Schreibenden an, aber so ganz will der Funke einfach nicht überspringen. Eva gibt sich zwar alle Mühe, den Leser an die Hand zu nehmen und ihn beim Zusammenfügen der einzelnen Puzzleteile mithelfen zu lassen, aber so ganz will ihr das nicht gelingen.
Die Autorin holt manchmal sehr weit aus, um ihren Charakteren einen Handlungsspielraum zu geben, bauscht damit aber nur unnötig den Roman auf. Dafür kommt der Schluss ziemlich überhastet und wirkt dadurch ein wenig unausgereift.
Leider kann ich hier nur 3 Sterne vergeben, denn die Such nach der Identität hebt sich für mich nicht aus der breiten Masse ab und bietet nur wenig Neues .