Cover-Bild Milchmann
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.02.2020
  • ISBN: 9783608115741
Anna Burns

Milchmann

Roman
Anna-Nina Kroll (Übersetzer)

»'Milchmann' ist stilistisch vollkommen unverwechselbar. In einem Moment beängstigend, dann wieder inspirierend. Überwältigend.«

Jury des Man Booker Prize

- SPIEGEL BESTSELLER

- Man Booker Prize 2018 (Fiction)

- National Book Critics Circle Award 2018 (Fiction)

- Orwell Prize 2019

»Der Tag, an dem Irgendwer McIrgendwas mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb.« Mit Milchmann legte Anna Burns das literarische Großereignis des vergangenen Jahres vor. Ein Roman über den unerschrockenen Kampf einer jungen Frau um ein selbstbestimmtes Leben – weltweit gefeiert und ausgezeichnet mit dem Man Booker Prize.

Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann. Es ist das Letzte, was sie will. Hier, in dieser namenlosen Stadt, erweckt man besser niemandes Interesse. Und so versucht sie, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen. Doch Milchmann ist hartnäckig. Und als der Mann ihrer älteren Schwester herausfindet, in welcher Klemme sie steckt, fangen die Leute an zu reden. Plötzlich gilt sie als »interessant« – etwas, das sie immer vermeiden wollte. Hier ist es gefährlich, interessant zu sein.

Doch was kann sie noch tun, nun, da das Gerücht einmal in der Welt ist? Milchmann ist die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Weg für sich sucht – in einer Gesellschaft, die sich ihre eigenen dunklen Wahrheiten erfindet und in der jeglicher Fehltritt enorme Konsequenzen nach sich zieht.

Stimmen zur englischen Ausgabe

»Ein einzigartiger Blick auf Irland in Zeiten des Aufruhrs.«

Jury des Man Booker Prize

»Brillant. Die beste Booker-Preisträgerin seit Jahren.«

Metro

»Tiefgründige, ausdrucksstarke, eindringliche Prosa.«

Sunday Telegraph

»Auf ein solches Buch haben wir dreißig Jahre lang gewartet.«

Vogue

»Originell, witzig, entwaffnend schräg. Einzigartig.«

The Guardian

»Beeindruckend, wortstark, lustig.«

Irish Times

»Milkman blickt mit schwarzem Humor und jugendlicher Wut auf die Erwachsenenwelt und deren brutale Absurditäten.«

The New Yorker

»Dieser Roman knistert vor intellektueller Kraft.«

New Statesman

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2020

Außergewöhnlich, herausfordernd und nichts für zwischendurch

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Erzählt wird das Buch von der 18jährigen namenlosen „Mittelschwester“, die auf der „richtigen Seite“ der Hauptstraße in der namenlosen Stadt lebt und nicht auf der anderen Seite, die Seite des Sees. Sie ...

Erzählt wird das Buch von der 18jährigen namenlosen „Mittelschwester“, die auf der „richtigen Seite“ der Hauptstraße in der namenlosen Stadt lebt und nicht auf der anderen Seite, die Seite des Sees. Sie ist sportverrückt, geht wöchentlich mit Schwager Drei Joggen, liest Bücher während des Gehens, ist nicht wirklich bekannt und mit ihren 18 Jahren auch immer noch nicht verheiratet. Sie hat einen „Vielleicht-Freund“. Der Vater ist schon gestorben, einer ihrer Brüder ebenso, ein anderer vermisst.

An dem Tag, an dem ihr der „Milchmann“ begegnet, zieht sie ungewollt die Aufmerksamkeit auf sich. Er ist viel älter als sie, Anfang vierzig, und verheiratet. Der Milchmann weiß alles von ihr. Von dem Tag an wird sie regelrecht gestalkt, die Leute reden über sie. Wie kommt sie aus dieser Misere wieder heraus?

Sie trifft sich mit „ältester Freundin“, denkt sie will mit ihr über die „Milchmann-Affäre“ reden, doch es kommt auch hier anders als gedacht.

Fazit/Meinung:
Das Buch besteht aus nur 7 Kapiteln, welche recht lang sind und es sich dadurch auch recht mühsam lesen lässt, aber das ist nicht der einzige Grund. Für mich war es Ansicht schwer zu lesen, Sätze, die himmelslang geschrieben sind, da muss man erst mal den Sinn dahinter verstehen. Viele Wiederholungen, es wird manchmal zu weit ausgeschweift, etc. Menschen, die nicht beim Namen genannt werden. Es wird hier durchnummeriert oder von „jüngsten Schwestern“, „Mittelschwester“ oder „ältester Schwester“ gesprochen.

Es wird mal im hier und jetzt erzählt, dann wiederum schweift man ab und plötzlich findet man sich vier Jahre zuvor wieder. Etwas verwirrend.

Es ist wirklich sehr anspruchsvoll und kein Buch, welches man mal so eben schnell zwischendurch lesen kann. Man sollte sich hier echt Zeit und Ruhe nehmen.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Stilistisch aussergewöhnlich

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Milchmann von Anna Burns hat den MAN-Booker Preis gewonnen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Die Leseprobe entsprach auch meinen Erwartungen an ein gutes Buch. Besonders der aussergewöhnliche ...

Milchmann von Anna Burns hat den MAN-Booker Preis gewonnen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Die Leseprobe entsprach auch meinen Erwartungen an ein gutes Buch. Besonders der aussergewöhnliche Stil hat mich begeistert. So habe ich die ersten Seiten flott und auch mit Spannung gelesen. Auch wenn in dem Buch keine Namen, Orte und Zeiten genannt werden, wird klar, dieses Buch spielt in Nordirland, wahrscheinlich in Belfast. Vom Rollenbild könnte es auch im letzen Jahrhundert spielen, Frauen sind weniger Wert als Männer, sollen so früh wie möglich heiraten und eine eigene Meinung ist regelrecht untersagt. Die 18-jährige Protagonist sieht dies allerdings anders und der Leser nimmt an ihren Gedanken und Gefühlen teil.
Teilweise ist dies sehr mühsam, da sich die Gedanken häufig wiederholen.
Sie hat eine große Familie, die ich nicht sofort auseinander halten konnte, ob der fehlenden Namen, jjedoch gelingt es der Autorin die Charaktere des Einzelnen gut zu beschreiben, so dass ich im Verlauf des Buches besser damit klar kam.

Dieses Buch lässt mich gespalten zurück, auf der einen Seiten die tollen stilistischen Mittel der Autorin, auf der anderen, dass dadurch doch etwas mühsame Leseerlebnis. Dies ist kein Buch um es mal eben nebenher zu lesen, sondern es erfordert ein hohes Mass an Konzentration.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Ein anstrengendes Leseerlebnis

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„Wie also konnte man Opfer von etwas sein, das es gar nicht gab? Mit achtzehn wusste ich noch nicht, was unerwünschte Annäherung war. Ich hatte ein Gefühl, eine Intuition, eine unwillkürliche Abneigung ...

„Wie also konnte man Opfer von etwas sein, das es gar nicht gab? Mit achtzehn wusste ich noch nicht, was unerwünschte Annäherung war. Ich hatte ein Gefühl, eine Intuition, eine unwillkürliche Abneigung gegen manche Situationen und Menschen, aber mir war nicht klar, dass Intuition und Abneigung zählten, dass es mein gutes Recht war, nicht jeden Dahergelaufenen zu mögen, dass es mein gutes Recht war, nicht auf ihn einzugehen, wenn er sich mir näherte.“ (Pos. 114)

Man-Booker-Prize-Gewinner. Orwell-Prize-Gewinner. National-Book-Critics-Circle-Award-Gewinner. Eine namenlose junge Frau, die von einem wesentlich älteren, titelgebenden „Milchmann“ gestalkt wird und mit niemandem darüber sprechen kann. Eine namenlose Stadt, in der sich Staatsverweigerer und Staatsbefürworter bis aufs Blut bekämpfen. Eine Gesellschaft, in der es gefährlich ist, der falschen Religion anzugehören, in irgendeiner Weise aufzufallen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Eine Gesellschaft, in der Frauen sich unterzuordnen haben. All das spricht zunächst für das Buch und machte mich überaus neugierig.
Die repressive, starre und nichts Unkonformes duldende Atmosphäre des Romans wird extrem gut transportiert, die Vorsicht, mit der insbesondere Frauen sich auf diesem glatten Gesellschaftsparkett bewegen müssen, die pausenlose Gefährdung, in der sie sich befinden:

„Hier wurden Mädchen nicht geduldet, die sich Männern nicht unterordneten, die männliche Überlegenheit nicht anerkannten, eventuell sogar beinahe so weit gingen, Männern Widerworte zu geben; das waren im Grunde die Missratenen, eine unverschämte und ekelhaft selbstsichere Gattung.“ (Pos. 143)

Es gibt viele ungemein starke, erschütternde, bewegende Sätze – und doch konnte mich der Roman trotz allem nicht wirklich packen, und das aus folgenden Gründen:

1.) Alle Figuren sind namenlos und werden nur mit Appellativen benannt: neben der achtzehnjährigen Ich-Erzählerin, gibt es „Milchmann“, „Vielleicht-Freund“, „kleine Schwestern“, „Schwager Drei“ usw. Das mag ihnen eine Art Allgemeingültigkeit verleihen, machte sie für mich aber gleichzeitig weniger greifbar, ich konnte mir keine konkrete Person darunter vorstellen.
2.) Die Erzählung schweift immer wieder ab, verliert sich in (möglicherweise bedeutsamen?) Nebensächlichkeiten, wodurch der Handlungsablauf immer wieder unterbrochen wird.
3.) Und schließlich ist da noch die Sprache. Einige Sätze, wie die oben zitierten, fand ich großartig, doch allzu oft verlor sich die Erzählerin in verschachtelten Bandwurmsätzen zu nicht wirklich relevanten Sachverhalten. Ich ertappte mich dabei, wie ich so manches Mal ein Stöhnen unterdrücken musste – und manches Mal unterdrückte ich es auch nicht.
Kleine Kostprobe? Bitte sehr (es geht um die Fragen von „Kleine Schwestern“ zur Menstruation):

„‚Mammy‘, hatten sie da gesagt, ‚angenommen, man ist eine Frau und treibt extrem viel Sport, sodass diese Sache mit der Menstruation in einem drin aufhört, weil man so viel Sport treibt‘, Kleine Schwestern hatten das Thema Menstruation vor Kurzem in einem Buch entdeckt, noch nicht durch eigene Erfahrung, ‚und angenommen, man hört dann auf, so extrem viel Sport zu treiben, und die Menstruation kommt wieder, heißt das dann, dass man hinten dran noch mal Extra-Menstruationen bekommt, damit die Lücke ausgeglichen wird, in der man sie eigentlich hätte haben sollen, aber wo der viele Sport die Produktion des follikelstimulierenden Hormons verhindert hat und das auch das luteinisierende Hormon das Östrogen nicht mehr dazu veranlassen konnte, die Gebärmutterschleimhaut zur Vorbereitung auf ein zu befruchtendes Ei aufzubauen, wobei der daraus resultierende Hormonmangel die Ausstoßung des zu befruchtenden Eis verhindert hat und es – falls doch ein Eisprung, aber keine Befruchtung stattgefunden hätte – nicht mehr zur Degeneration des Gelbkörpers und zur Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut gekommen ist, oder, Mammy, würde die Menstruation trotzdem zum biologisch vorprogrammierten Zeitpunkt aufhören, ganz egal, wie viele Monate und Jahre des extremen Sporttreibens man seine Menstruation nicht bekommen hat?‘“ (Pos. 1342)

(Für die Statistik-Interessierten unter uns: 188 Wörter, 24 Kommas, 2 Gedankenstriche. Uff.)

All das zusammengenommen hat mich persönlich, sorry!, extrem genervt, mir die Lektüre erschwert und oftmals auch verleidet. Insofern tue ich mich mit einer ausdrücklichen Leseempfehlung sehr schwer. „Milchmann“ gehört für mich zu den Büchern, die man unabhängig von allen Rezensionen und Meinungen selbst gelesen haben muss. Ich bin überzeugt, dass viele Leser*innen von dem Buch begeistert wären, eben weil es so ‚anders‘ ist, ich selbst gehöre leider nicht dazu.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Nichts für mich!

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Meine Meinung:
Ich bin immer auf der Suche nach großen literarischen Neuentdeckungen des Jahres, die mich begeistern können. Die Stimmen zu dem Debütroman "Milchmann" waren dabei beinahe überwältigen ...

Meine Meinung:
Ich bin immer auf der Suche nach großen literarischen Neuentdeckungen des Jahres, die mich begeistern können. Die Stimmen zu dem Debütroman "Milchmann" waren dabei beinahe überwältigen positiv und machten mich absolut neugierig auf diese heiß ersehnten Roman.

Und keinesfalls dieses Buch ist eigensinnig, höchst speziell und mein Flop des Jahres. Denn mit dem so speziellen Schreibstil, der sehr ruhig und manchmal sehr verschachtelten Sätze konnten mich nicht in den Bann ziehen.
Hinzu kam, dass ich keinen Zugang zur Geschichte und ihren Charakteren finden konnte, wodurch ich die Handlung belanglos verfolgt und ich schließlich das Buch zur Seite legen musste.

Mein Fazit:
Leider kein Buch für mich, dennoch ein sicherlich spezielles und reizvolles, geradezu neugierig machendes Werk.

Veröffentlicht am 17.03.2020

Das Buch polarisiert

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Bei Rezensionen stelle ich mir persönlich immer die Frage, ob es mir Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen und ggf. warum bzw. warum nicht. So komme ich zu meinen „Sterne-Kategorien“. Für dieses Buch kann ...

Bei Rezensionen stelle ich mir persönlich immer die Frage, ob es mir Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen und ggf. warum bzw. warum nicht. So komme ich zu meinen „Sterne-Kategorien“. Für dieses Buch kann ich leider nicht mehr als zwei Sterne vergeben, denn Spaß gemacht zu lesen, hat es mir nicht wirklich.
Das Buch hat eine sehr düstere, deprimierende Atmosphäre, die in der Zeit des Nordirland-Konflikts in den 1970-er Jahren durchaus gegeben war. Das macht die Story authentisch und nachvollziehbar. Die Erzählerin schildert das politische und gesellschaftliche Leben und ihre Treffen mit Milchmann, einem deutlich älteren Mann, der ihr Avanchen macht, die eher einem Stalker gleichkommen. Die Art und Weise wie das Geschehen beschrieben wird ist schon etwas speziell. Es kommen zum Beispiel keine Namen vor. Die Erzählerin hat keine, ihre Brüder nicht, die Mutter ist namenlos…. Es heißt dann immer „Bruder Nummer zwei“ oder „der zweite Bruder“. Das mag literarisch herausragend sein macht es aber sehr anstrengend zu lesen. Außerdem geht es nicht voran in der Geschichte. Ich hatte immer das Gefühl ein bisschen auf der Stelle zu treten. Auch das Ende des Buches war nicht meins. Es gibt dann an einem bestimmten Punkt eine Wendung, die man allenfalls erahnen konnte und die dann relativ schnell abgehandelt wurde.
Versteht mich bitte nicht falsch: das Buch ist nicht schlecht, benötigt aber den richtigen Leser, der auf diese Art von Buch steht. Es beinhaltet viele schlaue Gedanken und Sprüche, die ich mir angemarkert habe, aber als Story/Plot in Kombination mit dem Schreibstil ist es nicht mein Buch.
Fazit:
Mir persönlich ging der Schreibstil irgendwann auf den Keks, weil es auch nicht vorwärts ging. Es fehlte an Spannung, wenn auch die Darstellung der damaligen Atmosphäre gut gelungen ist. Für eine Empfehlung von mir reicht es leider nicht. Da es aber auch polarisiert lest mal rein und überlegt für euch, ob ihr 450 Seiten über die aufgeschlagene Situation lesen möchtet oder ob euch das irgendwann langweilen würde. Und dann trefft ihr einfach selbst die Entscheidung für euch….

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