Spannend und fesselnder erster Band
Die Glücksfrauen – Der Geschmack von Freiheit
„Der Geschmack von Freiheit“ ist der erste Band der Triologie „Die Glücksfrauen“. Im Mittelpunkt der Reihe stehen Luise, Anni und Maria die während des zweiten ...
Die Glücksfrauen – Der Geschmack von Freiheit
„Der Geschmack von Freiheit“ ist der erste Band der Triologie „Die Glücksfrauen“. Im Mittelpunkt der Reihe stehen Luise, Anni und Maria die während des zweiten Weltkrieges in Nazi-Deutschland leben und irgendwann, aus den unterschiedlichsten Gründen, um ihr Leben kämpfen müssen. Luise und ihre besten Freundinnen leben in großer Gefahr und irgendwann muss Luise flüchten. Sie geht ins Exil nach Amerika und muss sich dort ein neues Leben aufbauen während ihre Freundinnen in der Heimat bleiben.
85 Jahre später erbt June von ihrer Großmutter ein Restaurant. Sie ist überrascht, wusste sie doch nicht einmal das ihre Großmutter Besitzerin eines solchen ist. Noch überraschter ist sie als sie erfährt das ihr das Restaurant nur zu einem Drittel gehört und die anderen beiden Anteile ihren besten Freundinnen bzw. deren Nachkommen gehören. June soll sich auf die Suche nach Anni und Maria, bzw. deren Nachkommen machen und ihnen ihr Erbe zukommen lassen.
June zögert keinen Moment, sie möchte den letzten Willen ihrer Großmutter unbedingt erfüllen und macht sich sogleich an die Arbeit. June die eigentlich immer dachte sie hätte ein inniges Verhältnis zu ihrer Großmutter ist erschüttert als sie erkennt das ihre Großmutter ein Geheimnis vor ihr verborgen hat, das Geheimnis ihrer Vergangenheit.
Der erste Band der Reihe „Die Glücksfrauen“ hat mich gleich in den Bann gezogen und ich muss sagen mir haben beide Handlungsstränge gleichermaßen gefallen. Es war spannend und fesselnd zu lesen wie Luise und ihre Freundinnen in diesen schweren Tagen zusammenhielten und wie sie über ihre Zukunft nachdachten. Dann kommt aber alles ganz anders. Luise und ihr Freund Richard sind im Widerstand tätig und als sie auffliegen müssen sie sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Luise möchte das die Freundinnen sie begleiten, aber diese lehnen ab. So geht Luise auf große Reise und ist glücklich als sie in Amerika ankommt, aber so einfach ist das neue Leben dann auch nicht. Sie zittert immer um ihre Freundinnen, aber auch ihr eigenes Leben steht unter keinem guten Stern.
June findet im Nachlass ihrer Großmutter alte Notizbücher und alte Briefe. Anhand dieser lernt sie eine verborgene Seite ihrer Großmutter kennen und liest mit deren Augen von ihrer Vergangenheit.
Das Buch ist wirklich toll geschrieben und mir hat gefallen das man in June eine Protagonistin mittleren Alters erleben durfte. June war mir sofort sympathisch und je mehr sie über das damalige Leben ihrer Großmutter liest, umso mehr erkennt sie Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Sie stellt Nachforschungen an um den letzten Willen ihrer Großmutter zu erfüllen und dabei stellt sie nicht nur fest das es einiges gibt das in ihrer beiden Leben vorkommt, sondern sie überdenkt auch ihr eigenes Leben. Bei ihren Nachforschungen nach Maria und Anni wird sie von Hendrik dem Koch aus dem Restaurant ihrer Großmutter und Walter einem Anwalt unterstützt.
Der erste Band hat ein offenes Ende und wenn man erfahren will wie es letztendlich dazu kam das die Freundinnen sich aus den Augen verloren haben, wie es Anni und Maria ergangen ist dann muss man auch die Folgebände lesen. Eigentlich bin ich kein Fan von offenen Enden, man hätte Luises Geschichte durchaus in diesem ersten Band zu Ende erzählen können, aber komischerweise hat es mich nicht gestört. Vielleicht liegt es daran das Luise das Verbindungsglied zur Vergangenheit, aber auch zwischen June und den Freundinnen ist. Ich denke das Luise auch in den nächsten Bänden noch eine große Rolle spielen wird und somit das Ende letztendlich doch gerechtfertigt sein wird.
Allen in allem hat mir das Buch richtig gut gefallen. Die Zustände im damaligen NaziDeutschland waren gut beschrieben und ich bibberte mit den Freundinnen, aber auch die Anfangszeit von Luise in Richard haben mich sehr bewegt. Da wo alles gut werden sollte, lief dann auch alles anders als erwartet und ich fieberte mit Luise mit.
Anna Claire, auch bekannt unter dem Namen Anja Saskia Beyer ,hat einen wunderbaren, bewegenden Roman geschrieben bei dem man die Zeit des zweiten Weltkrieges aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten durfte. Die Mischung des Buches war Klasse und es gab immer mal wieder Wendungen mit denen man so nicht gerechnet hat. Das es eine Geschichte ist die bewegt liegt auf der Hand.
Von mir gibt es daher auch fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.