Zum Inhalt:
Vor dreizehn Jahren brach Hamish Findlay Aileen Harris das Herz. Jetzt ist er wieder in Stonehaven und zwar mit seinem siebenjährigen Sohn Dominic. Wäre das noch nicht genug, wird Dominic auch noch in die Klasse von Aileen gehen. Diese fragt sich, wie sie es schaffen soll, Hamish nur als den Vater von Dominic zu sehen. Denn schließlich waren sie nicht nur zusammen, sondern auch Freunde. Könnten sie nach all den Jahren wieder Freunde werden? Und wieso ist Hamish überhaupt zurück nach Stonehaven gekommen und das ohne die Mutter von Dominic?
Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte größtenteils aus der Sicht von Aileen Harris, aber auch aus der von Hamish Findlay. Dadurch erhält man einen Eindruck davon, wie es für die beiden ist, nach all den Jahren wieder aufeinanderzutreffen. Ebenso, wie es beiden inzwischen ergangen ist und nach und nach auch, was Hamish nach Stonehaven verschlagen hat.
Aileen ist eine warmherzige, hilfsbereite und starke junge Frau mit einem Herzen aus Gold. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen und finde, sie ist eine Freundin, die man nur jedem wünschen kann. Ich konnte ihre Gründe, wieso sie so handeln musste, wie sie es tat und ihre emotionale Achterbahnfahrt vor allem bezogen auf Hamish nachvollziehen und habe mit ihr mitgefiebert. Merkt man doch immer wieder, wie verwirrend die Begegnungen mit Hamish für sie sind. Zumal sie jede Gestik, jede Mimik und jeden Wesenszug von ihm kennt, was sie aber auch dazu verleitet, in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
Hamish ist ein Fall für sich. Er ist mit der Situationen überfordert und weiß nicht so recht, wohin mit all seiner Wut, seinem Frust und seinen Sorgen um seinen Sohn Dominic, der Nick genannt wird. Ich konnte durchaus nachvollziehen, wieso er in manchen Situationen aus seiner Sicht nicht anders handeln konnte, als er es tat. Dennoch finde ich sein Verhalten Aileen gegenüber und dass er sie oft als Sandsack für seine aufgestauten Emotionen benutzt, einfach unmöglich. Er merkt zwar irgendwann selbst, dass er sich falsch verhalten hat, aber dann ist es meist schon zu spät. Weswegen ich mir gewünscht hätte, dass sie ihm viel eher seine Grenzen aufzeigt, als sie es letztendlich getan hat.
Viel bewegender und spannender fand ich ehrlich gesagt, die Geschichte von Nick. Denn Nick will stark sein, leidet aber unter der momentanen Situation und kann mit seinem Vater nicht darüber reden. Bei seinen Versuchen, mit der Situation umzugehen und selbst eine Lösung zu finden, wird immer wieder deutlich, dass er ein intelligenter und erfinderischer Junge ist. Zudem bringt er anderen Mensch viel Mitgefühl und Verständnis entgegen, was ich wirklich bewundernswert fand. Dennoch ist er ein Junge von sieben Jahren und handelt und reagiert so, wie es seinem Alter entspricht. Ich fand es schön, wie Aileen dem kleinen Kerl helfen möchte, auch wenn sie damit einige Male ins Fettnäpfchen tritt.
Die Figuren und Schauplätze hat die Autorin so lebhaft und detailliert beschrieben, dass ich alle vor Augen hatte. Leider gab es aber auch einige Längen und ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, dass Aileen und Hamish sich unnötig im Kreis drehten.
Fazit:
Eine emotionale und berührende Geschichte, in der nicht nur Aileen und Hamish versuchen, ihre gemeinsame Vergangenheit hinter sich zu lassen, um vielleicht einen Neuanfang zu starten. Sondern auch Nick, der siebenjährige Sohn von Hamish, versucht mit seiner momentan schwierigen familiären Situation klarzukommen. Besonders wie Nick mit der Situation umgeht, wie viele Gedanken er sich macht und wie sehr er still unter allem leidet, hat mich berührt. Leider gab es auch einige Längen und ich hatte ein einigen Stellen das Gefühl, dass Aileen und Hamish sich unnötig im Kreis drehen.