Mord ist das Wort
Eine reiche Witwe geht zu einem Bestatter, regelt die Umstände ihre Beerdigung im Falle ihres Ablebens, kehrt nach Hause zurück und wird sechs Stunden später ermordet. Zufall? Nur eines steht fest: Der ...
Eine reiche Witwe geht zu einem Bestatter, regelt die Umstände ihre Beerdigung im Falle ihres Ablebens, kehrt nach Hause zurück und wird sechs Stunden später ermordet. Zufall? Nur eines steht fest: Der Gärtner war's nicht, sie hatte keinen. Dafür war sie fast zehn Jahre vorher schuld am Tod eines Jungen, den sie überfahren hat, und der permanenten Behinderung von dessen Bruder. Horowitz hat mit dem eigentlich nichts zu tun, er schreibt Belletristik, kein True Crime. Doch dann sucht ihn Hawthorne auf, ein ehemaliger Polizist, der jetzt als Berater für die Polizei arbeitet, und bietet ihm einen Deal an, den er nicht ausschlagen kann.
Nachdem Horowitz einige Sherlock-Holmes-Bücher geschrieben hat (und gar nicht mal übel), dachte er wahrscheinlich, es wird Zeit, selbst mal die Hauptrolle zu übernehmen. Also erfindet er einen Fall und einen Detectiv, der ja so gar nicht an Holmes erinnernt: blass, unsozial, selbst seine Fähigkeiten werden mit nahezu gleichlautenden Worten beschrieben, wie sie Watson für Holmes fand. Das hätte gut werden können, wurde es aber nicht. Horowitz wurde mir von Seite zu Seite unsympathischer. Anscheinenend versuchte er nicht nur, sämtliches Namedropping in diesem Buch unterzubringen (hey, ich arbeite mit den berühmtesten Regisseuren der Welt zusammen und alle berühmten Leute der Welt kennen mich sowieso und nennen mich beim Vornamen!), er stellte sich auch selten dämlich an. Vielleicht glaubt er, der Watsonpart muss minderbemittelt sein, aber dann sollte er seinen Conan Doyle noch mal vernünftig lesen, dann wüsste er, dass der gute Doktor genau das nicht ist. Nein, weder der Fall noch Horowitz' Selfinsert konnten mich überzeugen und sollten Horowitzt und Hawthorne noch einmal "ermitteln", müssen sie das wohl ohne mich tun. 2,5/5 Punkten.