Das Erbe der Rosenthals
Berlin, 1939: Hannah ist elf, als sie mit ihren Eltern Deutschland verlassen muss. Sie sind Juden, und für sie wird es immer gefährlicher und beschwerlicher in Deutschland, so dass die Eltern beschließen, ...
Berlin, 1939: Hannah ist elf, als sie mit ihren Eltern Deutschland verlassen muss. Sie sind Juden, und für sie wird es immer gefährlicher und beschwerlicher in Deutschland, so dass die Eltern beschließen, das Land zu verlassen. Ein Schiff soll sie nach Kuba bringen. Nach einem kurzen Aufenthalt dort soll es nach New York weitergehen. Doch alles kommt anders, denn plötzlich gelten ihre Landungserlaubnisse als ungültig; Kuba will die Flüchtenden nicht mehr aufnehmen.
New York, 2014: Anna ist elf Jahre alt und hat ihren Vater nicht kennenlernen können. Er starb beim Angriff auf das World Trade Center. Sie weiß kaum etwas über ihren Vater. Das ändert sich, als sie einen Brief von ihrer Großtante Hannah aus Kuba erhält. Gemeinsam mit ihrer Mutter reist Anna nach Kuba und erfährt dort endlich mehr über ihre Familiengeschichte.
Mein Leseeindruck:
Dieses Buch hat mich sehr berühren und sehr bewegen können. Wir wechseln zwischen der Vergangenheit (Hannahs Geschichte) und der Gegenwart (Annas Geschichte) hin und her, aber die Hauptprotagonistin ist dennoch Hannah. Wir begleiten sie durch ihr Leben vom elfjährigen Mädchen bis zur 87-jährigen Frau. Ihr Schicksal hat mich tief berührt, auch wenn Hannah eine fiktive Figur ist.
Das Wissen, dass ihr Schicksal dennoch einen wahren Hintergrund hat, hat mich mitgenommen. Das Schiff - die "St. Louis" - hat es wirklich gegeben, und es stimmt auch, dass über 900 Passagiere (zumeist Juden) vor Kuba nicht an Land gehen durften. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sie sich gefühlt haben müssen.
Im Nachwort wird dazu noch einiges gesagt, und es gibt einen Anhang mit Fotos einiger Passagiere.
Ich habe das Buch heute beendet und bin mir sicher, dass es noch lange nachklingen wird. Ich hoffe, dass dieser Roman viele Leser finden wird!