Ein solider Auftakt, für mich allerdings kein Highlight.
So sehr ich Ava als Autorin, aber auch als Mensch schätze und liebe: Mit Ashes & Souls hat sie mich leider nur teilweise überzeugen können und wenn ihr hier jetzt eine Lobeshymne erwartet dann muss ich ...
So sehr ich Ava als Autorin, aber auch als Mensch schätze und liebe: Mit Ashes & Souls hat sie mich leider nur teilweise überzeugen können und wenn ihr hier jetzt eine Lobeshymne erwartet dann muss ich euch leider direkt enttäuschen, denn: Ja, mir hat das Buch gefallen, aber Nein: Es war für mich leider kein Highlight.
Nach dem Tod ihrer Mutter, begibt sich Mila, auf der Suche nach ihren Wurzeln, nach Prag. Dort versucht sie die Geheimnisse um ihre Existenz, aber auch den Grund dafür, warum sie dem Tod geweihte Menschen erkennen kann, zu ergründen. Ihre einzigen Anhaltspunkte sind jedoch ausschließlich ein altes Polaroid und eine Adresse.
Tariel ist ein Ewiger, deren Aufgabe es ist, die Welt im Gleichgewicht zu halten. Schatten und Licht, Gut und Böse, Leben und Tod. Sein Auftrag: Einen Fehler zu finden, der die Welt schon seit gut 12 Jahren ins Wanken bringt und diesen auszumerzen. Auf seiner Suche trifft er auf Mila, der er sich in einer für sie brenzligen Lage zeigt, obwohl es ihm eigentlich untersagt ist.
Doch Mila weckt sein Interesse und das wiederum ruft seinen Gegenspieler Asher auf den Plan, der Tariel eigentlich nur in seine Pläne pfuschen möchte, dann aber recht schnell erkennt, das Mila besondere Kräfte besitzt. Und eh er sichs versieht, ist es mit seiner ewigen Ruhe vorbei, denn er verliert nicht nur sein Herz an das Mädchen, sondern muss sie auch um jeden Preis schützen.
Was mich zu Beginn sehr störte, war die Tatsache, dass man recht schnell drei Perspektiven präsentiert bekommt, die aber irgendwie kryptisch wirken, aus denen man sich nur wenig Informationen ziehen kann und die aus jeder der drei Hauptfiguren ein Riesen-Geheimnis machen. Das sorgte bei mir vor allem deshalb für Verwirrung, weil die Kapitel immer dann wechselten, wenn es gerade ansatzweise spannend wurde und man dachte, dass man jetzt ein wenig mehr über die Charaktere erfährt. Und auch darüber was sie sind, welche Kräfte sie haben.
Ich empfand dieses Unwissen und die Sparsamkeit der Informationen tatsächlich als ein bisschen nervig, andererseits trieb mich meine dadurch angestachelte Neugier aber auch an, immer weiter lesen zu wollen, um herauszufinden, was wirklich abgeht.
Und meine Geduld wurde in der zweiten Hälfte belohnt, denn hier beginnen endlich die Fäden zueinander zu finden und man blickt so langsam durch. Zudem entwickelt sich hier auf sehr zarte Weise eine schöne Liebesgeschichte, mit der man mich ja meistens wirklich kriegen und für sich gewinnen kann.
Avas Schreibstil ist flüssig und leicht, wird in der zweiten Hälfte durchaus spannender. Hin und wieder hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Tiefe in Bezug auf die Charaktere und auch in der Handlung gewünscht, die sich für mich doch recht vorhersehbar entwickelt hat, was ich aber einfach mal auf die Tatsache schiebe, dass ich nicht nur eine Vielleserin bin, sondern auch darauf, dass ich immer häufiger merke, wie mich Romane, die auf eine jugendliche Zielgruppe ausgelegt sind, nerven. Einfach deshalb, weil sie fast immer einem bestimmten Schema folgen.
Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch in anderen Punkten aber auch wieder begeistern. Asher ist ein Charakter dem man einfach direkt verfällt, sofern man eh schon eine Schwäche für vermeintlich "böse" Charaktere hat. Außerdem hat er zwei Hunde, die man trotz ihres vielen Sabbers einfach nur lieben muss.
Auch die Idee fand ich super spannend. Klar gibt es reichlich Bücher über Gut und Böse, die sich ein Gefecht liefern, aber Ava hat hier ihr ganz eigenes Ding gemacht und das hat mir richtig gut gefallen.
Mit der zweiten Hälfte hat sie mich generell gut gekriegt und der wirklich böse Cliffhanger am Ende, der verstärkt den Wunsch unbedingt wissen zu wollen, wie es weiter geht.
Mit einer Wertung tu ich mir jetzt allerdings tatsächlich schwer, weil ich ja normalerweise keine halben Cupcakes vergebe, ich schwanke hier allerdings so stark zwischen 3 und 4, dass ich mich auf sehr sehr gute 3,5 festlegen möchte.