Spektrale Visionen und mehr
In meiner Schulzeit habe ich einmal ein Referat über den Seefahrer Ferdinand Magellan gehalten. 1520 entdeckte der Portugiese bei seiner Weltumseglung einen Durchgang vom Atlantik zum Pazifik: die nach ...
In meiner Schulzeit habe ich einmal ein Referat über den Seefahrer Ferdinand Magellan gehalten. 1520 entdeckte der Portugiese bei seiner Weltumseglung einen Durchgang vom Atlantik zum Pazifik: die nach ihm benannte Magellanstraße. Und er ließ ein 700 m langes Seil von seinem Schiff herab, ohne dass es den Meeresboden erreichte.
Mittlerweile weiß man, dass die tiefste Stelle im Meer etwa 11000 Meter erreicht. Ich finde es eine unglaublich beeindruckende Vorstellung. Wie muss es dann erst gewesen sein, als man am Beginn der Erforschung stand.
Der Schriftsteller und Journalist Brad Fox nimmt uns mit auf den ersten bemannten Tauchgang im Jahr 1930. Ökologe Charles William Beebe und Forscher Frederick Otis Barton tauchen mit einer Stahlkugel, der sogenannten Bathysphäre, in eine Tiefe von 427 Metern. 1934 erreichen sie sogar eine Tiefe von 923 Metern. Mit einer Art Telefon sind sie mit der Meeresbiologin Gloria Hollister verbunden und diese notiert akribisch die geschilderten Beobachtungen der beiden Männer.
Durch den angenehmen, nicht zu wissenschaftlichen Schreibstil war ich sehr schnell gefangen in den Schilderungen der Expeditionen. Fox berichtet nicht nur sachlich, er widmet sich auch den persönlichen Erfahrungen der Forschenden. Dadurch wird der Text ausgesprochen lebendig und spannend. Sehr viele teils farbige Zeichnungen, Fotos und genaue Logbucheinträge runden das Buch wunderbar ab.
Wer aufgrund des Untertitels "Aus dem Logbuch der ersten Tiefsee-Expedition" eine eher nüchterne und langweilige Zusammenfassung in den Händen zu halten, der irrt gewaltig.
"Leuchten am Meeresgrund" ist packend, aufregend und ereignisreich geschrieben. Und ab und an zieht sogar auch eine poetische, gefühlsbetonte Welle durch den Text.
Ich habe das Buch absolut gern gelesen, viel dabei gelernt und empfehle es mit 5 Sternen nicht nur Tiefseeinteressierten weiter.