eine tolle Fortsetzung
„Ich hatte vom ersten Moment an gespürt, dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende war.“
(Elli in Golden Heritage)
Worum geht’s?
Früher war Ellinor Skogen ein Geist. Falscher Name, keine Social-Media-Accounts, ...
„Ich hatte vom ersten Moment an gespürt, dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende war.“
(Elli in Golden Heritage)
Worum geht’s?
Früher war Ellinor Skogen ein Geist. Falscher Name, keine Social-Media-Accounts, abgeschottetes Eliteinternat. Einzig ihr bester Freund Lucas gab ihr ein Gefühl von Normalität – und dieses Kribbeln im Bauch. Bis er herausfindet, dass sie die Erbin des führenden Osloer Keksunternehmens KOSGEN ist und den Kontakt abbricht. Heute, fast sechs Jahre später, trifft sie an ihrem ersten Arbeitstag dort unter verdeckter Identität ausgerechnet auf Lucas. Doch statt sie zu verraten, schlägt er ihr einen Deal vor: Er hilft ihr beim Einstieg in die Firma, wenn sie ihm Zugang zu Oslos Elite verschafft. Aber kann das wirklich gutgehen, wenn es zwischen den beiden so gewaltig funkt – heftiger als je zuvor?
Golden Heritage ist Band 2 der Crumbling Hearts-Reihe um die Erben des Kosgen-Keksimperiums. Die Geschichte ist in sich geschlossen, Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber mögliche Spoiler zu Band 1 enthalten.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Elli und Lucas geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Nachdem mich Skogen Dynasty schon wirklich sehr begeistern konnte, war es für mich ein No-Brainer, dass auch Golden Heritage einziehen wird. Die Reihe beleuchtet drei Geschwister, die vor den gleichen Dilemma (der Familienname) aber unterschiedlichen Problemen stehen.
In diesem Buch geht es um Elli und Lucas. Elli ist das Nesthäckchen der Kosgen-Familie, die eigentlich komplett aus der Öffentlichkeit herausgehalten wurde, nachdem es einen Entführungsversuch gab. Zwar geht sie zu gesellschaftlichen Anlässen, aber es gibt keine Fotos von ihr und auch sonst ist wie wenig präsent. Damit geht allerdings auch ein wenig einher, dass Elli sich selbst kleiner macht als sie ist. Sie ist eine enorme People Pleaserin, ihr fehlt ein gewisses Grundselbstbewusstsein und es ist für sie schwer, auf ihrer Safe Zone herauszukommen. Das soll sich nun ändern, als Elli im Keksimperium einsteigt – als normale Mitarbeiterin. Ein kleines bisschen wie Undercover Boss, nur dass sie kein Boss ist. Aber Elli möchte unbedingt von innen heraus die Firma verstehen und sich hier beweisen, aber eben nicht aufgrund ihres Namens. Deswegen kommt sie mit einer falschen Identität als Mitarbeiterin, aber trifft hier auf Lucas, einem Geist ihrer Vergangenheit. Denn Lucas war jahrelang Ellis bester Freund, ihr erster Freund, vielleicht sogar die Liebe ihres Lebens. Bis er eines Tages auf einmal den Kontakt abbrach und aus ihrem Leben verschwand, sie verließ und nie wieder Kontakt zu ihr hatte. Bis jetzt, wo sie zusammen arbeiten müssen.
Von Anfang an merkt man die Anspannung aber auch die Anziehung zwischen den beiden. Wieso genau Lucas gegangen ist, erfährt der Leser zwar erst recht spät, aber es ist ein Grundstein dafür, wieso Elli Probleme hat, sich erneut auf Lucas einzulassen. Lucas beäugt Ellis berufliche (Nicht-)Entwicklung sehr genau und greift an, um ihr zu helfen. Hieraus entsteht eine vielleicht etwas wackelige deal-ähnliche Absprache, die aber den Kern für ihre Wiederannährung legt. Elli möchte Lucas Hilfe dabei, „so“ zu werden wie er – mutig, selbstbewusst, beruflich erfolgreich, durchsetzungsstark. Lucas hingegen möchte seiner Familie unbedingt ein besseres Leben schenken und deswegen in die Elite Oslos aufsteigen, wofür Elli natürlich mit ihren Kontakten der perfekte Türöffner ist. Die Autorin hat so eine Geschichte, die irgendwo zwischen Second Chance zu „fake it till we make it“ angesiedelt ist. Sie ist mitreißend, gelegentlich witzig und vor allem gefühlvoll. Lucas hat es mir zwar anfangs etwas schwer gemacht, da er sehr berechnend und kalt daherkommt, aber je weiter man in der Geschichte kommt, desto mehr versteht man die Fassade und den Grund für seine Gedanken und sein Handeln. Elli hingegen ist von Anfang an die Art Mensch, die man nur lieben kann. Herzlich, offen und zugänglich, aber eben auch leicht auszunutzen. Ich mochte ihre Charakterentwicklung im Buch wahnsinnig gern, bei Lucas muss ich gestehen, dass seine Art doch manchmal bei mir aneckte.
Die Liebesgeschichte von Elli und Lucas kann im Großen und Ganzen überzeugen. Es dauert ein wenig, bis es wirklich losgeht, da beide sehr lange damit beschäftigt sind, sich gegenseitig abzuweisen. Elli hat einfach zu große Sorge, dass Lucas sie erneut verlässt und glaubt zudem, dass Lucas sich zu jemanden entwickelt hat, der er nie hätte sein sollen. Lucas hingegen verbietet sich Elli regelrecht, auch weil er denkt, dass er diese zweite Chance nicht verdient hat. Es gibt sehr süße Szenen mit den beiden, wunderbar normale Momente, aber auch die beeindruckenden Einblicke in das High Society Leben. Garniert wird das Ganze mit ein bisschen Familienintrigen und Drama. Eine gelungene Mischung, auch wenn hier und da etwas mehr Tiefe ganz schön gewesen wäre und für die Entwicklung der Liebesgeschichte für mich eine Prise Gefühl gefehlt hat, da beide ihre Meinung doch recht „plötzlich“ ändern. Ich werde auf jeden Fall für Band 3 zurückkehren und bin gespannt, was die Autorin hier wieder bereithält.
Mein Fazit
Golden Heritage ist eine gelungene Fortsetzung um eine liebenswerte Protagonistin und einen etwas schwierigen Protagonisten mit einer süße Second Chance Childhood Friends Slow Burn Geschichte. Die Thema Selbstzweifel und Leistungsdruck sind toll eingefangen und ich mochte den Vibe der Geschichte sehr.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]