Nette Unterhaltung
Die ersten hundert Seiten sind vorhersehbar, da der Klappentext und der Titel schon viel verraten und es nur langsam voran geht. Zwanzig Seiten später beginnt das Buch erst richtig. Circa in der Mitte ...
Die ersten hundert Seiten sind vorhersehbar, da der Klappentext und der Titel schon viel verraten und es nur langsam voran geht. Zwanzig Seiten später beginnt das Buch erst richtig. Circa in der Mitte der Geschichte geht es eine Weile nur schleppend voran. Gegen Ende nimmt sie aber an Fahrt auf.
Der Roman ist nicht wirklich spannend, aber der Schreibstil lässt gerne zu diesem Buch greifen. Manchmal wünscht man sich, die Autorin würde nicht so langsam erzählen, aber ihre Art zu Schreiben hat etwas entspannendes und gekonnt lässt sie beim Leser ein Bild vom Löwenhof, dem Leben dort mit seinen Bewohnern, der gräflichen Familie und ihren Bediensteten, entstehen.
Zunächst war mir Agneta sympathisch, aber nach ca. 190 Seiten wird sie auf einmal nervig, heuchlerisch und verstrickt sich in Widersprüchlichkeiten. Ich konnte sie, ihr Verhalten oder ihre Gedanken überhaupt nicht mehr verstehen. Es besserte sich glücklicherweise wieder. Im weiteren Verlauf hat sie mich nicht mehr aufgeregt, aber sie war mir nicht mehr so sympatisch wie zu Beginn. Insgesamt ist sie anders, als man im ersten Moment denkt.
Von allen Charakteren am besten gefiel mir Marit, die beste Freundin von Agneta und eine Frauenrechtlerin. Die Schilderungen über deren Tätigkeiten, wie sie z. B. Frauen helfen, die ungewollt und nicht verheiratet schwanger wurden, haben den Roman aufgewertet.
Fazit
Das Buch unterhält, es liest sich gut weg, ist aber nichts tiefschürfendes. Als Zeitverteib zwischendurch ist es gut geeignet.