Cover-Bild Der Brand
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.07.2021
  • ISBN: 9783257070484
Daniela Krien

Der Brand

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2021

Ausgebrannt

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Daten:
AutorIn: Daniela Krien
Verlag: diogenesverlag
ISBN: 9783257070484
Bewertung: 4



Klappentext:

Was tun, wenn die Liebe älter wird? Wenn die Entfernung zueinander schwerer wiegt als die Nähe? Leidenschaft ...

Daten:
AutorIn: Daniela Krien
Verlag: diogenesverlag
ISBN: 9783257070484
Bewertung: 4



Klappentext:

Was tun, wenn die Liebe älter wird? Wenn die Entfernung zueinander schwerer wiegt als die Nähe? Leidenschaft und Erotik nur noch eine Erinnerung sind? Wie leicht ist es in der Mitte des Lebens, die großen Beziehungsfragen zu stellen, und wie kann eine Antwort lauten?
Berührend und klug nimmt uns Daniela Krien in ihrem neuen Buch mit in eine Ehe, in der alles auf dem Spiel steht. Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder in Dresden großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub, der angesichts des ausbrechenden Corona-Virus auf einem einsamen Bauernhof in der Uckermark verbracht wird, soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist.


Ein gesellschaftsphilosophischer Liebesroman und ein Gedankenspiel über Familie, Beziehung(en), Leben und Tod, der gleichzeitig die Entfremdung des liberalen Menschen und das Unbehagen in der modernen Gesellschaft thematisiert.
Hallo, ich bin Rahel und unglücklich in meiner Ehe. Der Sex ist nett, erfüllt mich jedoch nicht. Mittlerweile verweigert mir mein Ehemann den Liebesakt und ich bin alles, außer befriedigt. Peter findet Befriedigung in seinen Büchern, der Natur, bei den Tieren unserer Freundin, hingegen ich mich von Zimmer A, in die Küche und wieder zurück auf die Yogamatte lege. Wir leben aneinander vorbei und jeder Versuch eines Gesrpächs läuft schief. Ich frage mich, wo seine Liebe geblieben ist. Liebt er mich überhaupt noch ?. Alles sollte anders laufen. Wir sollten in unserer Ferienwohnung sein und nicht auf das Grundstück von Ruth aufpassen. Warum musste die Ferienwohnung auch genau dann abbrennen, kurz bevor unser Urlaub startet ? Möchte mir das Schicksal irgendetwas damit sagen ?. Als habe ich nicht schon Kummer genug, hat sich mein Töchterchen eingeladen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe sie, jedoch ist mein Sohn nicht so anstrengend und wäre mir daher als Überraschungsgast lieber. Meine Tochter kann ihre Sticheleien nicht lassen und ich wünsche mir einfach nur, dass sie wieder verschwindet. Sie und ihre beiden Söhne, denen es an Erziehung fehlt. Immer, wenn Peter und ich Fortschritte machen, funkt die Außenwelt oder meine Tochter dazwischen und der Moment zieht vorbei. Als mir meine Tochter eröffnet, dass sie über eine Affäre nachdenkt, bin ich fassungslos und gleichzeitig gerate ich ins Stocken. Hat meine Ehe noch einen Sinn ? Peter ist ein toller Mann und hat mir schon Dinge verziehen, die eigentlich nicht zu verzeihen sind, jedoch ist er auch ein verdammt großer Sturkopf und das wird immer mehr zum Problem. Nie würde ich auch nur auf die Idee kommen, das Problem zu sein. Drei Wochen können lang sein, daher bin ich gespannt, ob wir als Paar das Anwesen von Ruth verlassen oder ob ich mich scheiden lasse. Meine Geschichte hat einen leichten Schreibstil. Warum kann meine Ehe nicht auch so leicht sein ?

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Die Spannkraft einer Ehe

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und zwar der von Rahel und Peter Wunderlich, steht im Zentrum des Romans. Ihretwegen kommt alles so, wie es eben so kommt. Nämlich, dass sie beide beschlossen haben, gemeinsam einige Wochen in ...

und zwar der von Rahel und Peter Wunderlich, steht im Zentrum des Romans. Ihretwegen kommt alles so, wie es eben so kommt. Nämlich, dass sie beide beschlossen haben, gemeinsam einige Wochen in der Einsamkeit zu verbringen, um zu sehen, was bei ihnen noch da ist. Was noch so läuft. Vielmehr will Rahel das austarieren, Rahel, die Psychologin.

Dass ihnen ein abgebranntes Haus und die erwachsenen Kinder - mit und ohne Nachwuchs - ins Gehege kommen, damit haben sie nicht gerechnet.

Für das Ferienhaus finden sie rasch Ersatz und fahren statt nach Bayern in die Uckermark, um ihrer mütterlichen Freundin Ruth unter die Arme zu greifen und ihren kleinen Hof zu bewirtschaften, während sie bei ihrem Mann Viktor weilt, der nach einem schweren Schlaganfall in der Reha ist.

Dort finden sie zunächst wenig Ruhe, zumal ihre Tochter Selma mit den Enkeln, vor allem aber mit ihren eigenen Problemen einfällt.

Doch nach und nach gibt es ein Miteinander und auch ein Zueinander, das in einer Tragödie mündet, die - wie soll man sagen - zwar mit ihnen zu tun hat, aber auf eine eher mittelbare Art und Weise. Oder auch nicht.

Wie ich es schon von Daniela Krien kenne, lässt sie Frauenfiguren auftreten, die ihre innere Zerrissenheit zelebrieren, jede auf ihre eigene Art. In diesem Fall sind es die Frauen aus Rahels Familie: sie selbst, ihre Tochter Selma, ihre längst verstorbene Mutter Edith. Im Vergleich zu "Die Liebe im Ernstfall" gelingt es der Autorin hier aus meiner Sicht deutlich besser, die verlorenen Chancen, Träume und Ideen in witzige, spritzige oder auch tiefgründige oder tragische Zusammenhänge zu stellen.

Auch wenn dieses Thema mir auf die Dauer etwas zu anstrengend wird, habe ich dieses Buch, in dem Daniela Krien durchaus auch Humor einsetzt, recht gerne gelesen. Ich bin allerdings immer noch weit entfernt davon, es als leichtfüßig zu bezeichnen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Sommerwind

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Der geplante und durchorganisierte Urlaub platzt und beinahe scheint es so als wäre damit auch ihre langjährige Ehe perdu. Doch als ihre mütterliche Freundin Ruth mitteilt, Viktor habe einen Schlaganfall ...

Der geplante und durchorganisierte Urlaub platzt und beinahe scheint es so als wäre damit auch ihre langjährige Ehe perdu. Doch als ihre mütterliche Freundin Ruth mitteilt, Viktor habe einen Schlaganfall erlitten und sie wolle mit ihm in die Reha, sagt Rahel sofort zu, auf dem Hof der beiden einzuhüten. Ihr Mann Peter ist überrascht und etwas lustlos. Drei Wochen liegen vor Rahel und Peter, in denen sie auf sich selbst zurückgeworfen werden. Nur ein paar Stunden von Dresden entfernt liegt das Anwesen, auf dem es zwar viel zu tun gibt, in einer Gegend, in der man nicht viel unternehmen kann. Können Rahel und Peter wieder einen Weg zu einer wenigstens freundschaftlichen Co-Existenz finden.

Ein Ehepaar in einem mittleren Alter, in dem es für Paare mitunter heißt, gehen oder bleiben. Können Rahel und Peter die unverhoffte Auszeit in Brandenburg nutzen, um ihrer Ehe wieder eine Basis zu geben. Was würden ihre beiden Kinder sagen, wenn die Eltern sich trennten? Selma war für Rahel eher ein Problemkind, während Simon einfach seinen Weg geht. Doch Selma ist es, die selbst eine Familie gegründet hat. Rahel, deren Mutter ihr nie gesagt hat, wer ihr leiblicher Vater ist, muss mit dieser Leerstelle leben.

Auf sanften Schwingen gleitet Rahel durch den Urlaub. Als Leser ist man etwas unschlüssig, ob hier die sommerliche Ruhe in eine Ehe einkehrt oder ob eine gewisse Melancholie, die über allem liegt, dazu führt, dass die Ehegatten den Schritt zur Trennung gehen. Mal angedeutet, mal klar herausgestellt, wird Rahels Vergangenheit und die ihrer Ahnen beleuchtet. Wieso ist sie so? Die Vergangenheit kann sicher einiges erklären, aber nicht alles entschuldigen. Es entsteht der Eindruck, dass der Fokus etwas mehr auf der weiblichen Sichtweise liegt. Besonders auf Rahels Blickwinkel, die ihrem Mann wieder näherkommen möchte und auch ihre Sehnsucht nach einem Vater stillen möchte. Ein stilles kleines Büchlein, das trotz oder gerade wegen seiner ruhigen Darstellung eines ländlichen Sommers zum Nachdenken und selbst Reflektieren einlädt.

Veröffentlicht am 10.08.2021

Klug und einfühlsam

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MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich ...

MEINUNG:

Daniela Krien hat sich langsam zu einer meiner liebsten Autorinnen gemausert. Ich war bereits sehr begeistert von Muldental, aber auch Die Liebe im Ernstfall hat mich absolut abgeholt. Fürmich stand es außer Frage, dass ich Der Brand lesen muss.

Der Titel des Buches ist maßgebend für die Umplanung des Urlaubs von Rahel und Peter. Rahel und Peter sind fast 30 Jahre verheiratet und wollte ihre Ferien eigentlich in einem schönen Haus in Bayern verbringen, aber das Feriendomizil brennt ab und sie sind gezwungen sich eine Alternative zu suchen. Die ergibt sich zwangsläufig als die Freundin von Rahels verstorbener Mutter anruft und sie bittet auf den Hof in den Uckermark aufzupassen, solange sie zu ihrem Mann an die See fährt, der sich dort von einem Schlaganfall erholen soll. In diesem Sommerurlaub werden beiden so einige Dinge klar.

Rahel und Peter wohnen in Dresden und befinden sich mit fast 50 Jahren so ungefähr in ihrer Lebensmitte. Sie haben zwei Kinder, die bereits erwachsen sind und auch schon zwei Enkelkinder. Sie habe als typisches Nachwendepaar, die aber ein sehr gute berufliche Laufbahn einschlagen konnten, was nicht allen in dieser Generation und Zeit vergönnt war. Daniela Krien weicht hier etwas ab von ihren anderen Geschichten, wo die Charaktere auch zu den sogenannten Wendeverlierer gezählt haben. Peter ist Literaturprofessor und Rahel ist Psychologin. Sie führen ein gut situiertes Leben und ihnen fehlt es an nichts und doch liegt ein Schatten über ihrer Ehe, denn Peter hat sich von Rahel ein wenig abgewandt.

Die beiden sind drei Wochen dort und jedes Kapitel ist mit einem Wochentag gekennzeichnet. Der Alltag auf dem Hof ist recht übersichtlich. Sie kümmern um Tiere und Garten, essen gut, lesen und natürlich gibt auch immer wieder kluge und geistreiche Gespräche zwischen den beiden. Der Leser bekommt einen Eindruck, was so zwischen den beiden vorgefallen ist, aber es wirkte zu keinem Punkt völlig aussichtslos. Mir erschienen sie immer wie eine gute Einheit, dennoch waren Rahels Sorgen auch nachvollziehbar. Hinzu kommen noch so ein paar familiäre Thematiken, wie der unbekannte Vater von Rahels, der frühe Krebstod der Mutter und auch immer wieder die familiären Konstrukte. Die Beziehung zu Tochter Selma ist nicht so einfach, aber auch das bringt Daniela Krien sensibel und einfühlsam ein. Es ist durchaus klar, dass Rahels Verhältnis zu ihrer Mutter nicht leicht war, aber zu ihrer eigenen Tochter ist es das auch nicht. Doch auch hier ist eindeutig der Wille da, hier den Zugang zu behalten, auch Rahel eindeutig Grenzen zieht. Lustig ist, dass sie als Psychologin natürlich die Fehler sieht, aber da ist die eigene Tochter betrifft, ist es umso schwieriger hier objektiv zu bleiben.

FAZIT:

Ich habe Der Brand wieder sehr gerne gelesen. Ich empfand es aber diesmal als etwas weniger intensiv als z.B. Muldental. Natürlich haben sowohl Rahel als auch Peter ihre Päckchen zu tragen, aber ich empfand es als alltäglichere Probleme, was aber keineswegs negativ gemeint sein soll. Die Autorin hat mich trotzdem wieder mit ihrem Schreib- und Erzähltalent mitgerissen.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Daniela Krien - Der Brand

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Viele Jahrzehnte schon gehen Rahel und Peter gemeinsame Wege, doch nachdem die Kinder erwachsen und ausgezogen sind, haben sie immer weniger gemeinsam. Rahel hofft, im Urlaub wieder zueinander zu finden. ...

Viele Jahrzehnte schon gehen Rahel und Peter gemeinsame Wege, doch nachdem die Kinder erwachsen und ausgezogen sind, haben sie immer weniger gemeinsam. Rahel hofft, im Urlaub wieder zueinander zu finden. Drei Wochen werden sie auf dem Bauernhof eines befreundeten Paares verbringen und sich dort um alles kümmern, während diese in einer Reha sind. Sie schätzen und respektieren sich, aber die Liebe, die einmal da war, scheint sich verflüchtigt zu haben, in getrennten Betten liegen sie wach, sinnieren über sich, ihr Leben, ihren jeweiligen Beruf und natürlich auch darüber, was die Pandemie so verändert. Mal scheinen sie sich anzunähern, dann jedoch driften sie so weit auseinander, dass das Hand Reichen unmöglich erscheint.

Daniela Krien greift in ihrem Roman ein schwieriges Thema auf: wie geht man nach mehreren Jahrzehnten gemeinsamem Leben mit möglichen Rissen in der Beziehung um? Kann man jenseits der Mitte des Lebens nochmal neu beginnen, allein oder zu zweit, was ist wirklich wichtig, wenn plötzlich gleich von mehreren Seiten Bedrohungen aufziehen? Rahel wie auch Peter sind reflektierte Akademiker, die sich nicht von ihren Emotionen leiten lassen, im Gegenteil, diese scheinen oftmals gar nicht zugänglich, doch nicht auf alle Fragen des Lebens gibt es rationale Antworten.

Als Leser ist man bei Rahel, die als Psychoanalytikerin täglich ihren Klientel hilft klar zu sehen, Konflikte zu erkennen und zu lösen, in ihrer eigenen Beziehung, aber auch jener zu ihrer Tochter, ebenso hilflos dasteht, wie diejenigen, die bei ihr Hilfe suchen. Sie liebt Peter immer noch, ist sicher aber unsicher, ob er das genauso empfindet. Ihr Körper sendet Signale aus, doch sie kann sie nicht lesen und so auch kaum Antworten darauf finden, wo sie selbst steht.

Der Alltag auf dem Bauernhof ist konkret, die Pflanzen müssen gegossen, die Tiere versorgt werden, so ganz anders als ihr theoretisches Dasein Zuhause. Aber der idyllische, einfache Hintergrund liefert auch Ablenkung und Flucht, so dass sie kaum dazu kommen das anzusprechen, was besprochen werden muss. Es ist ein zögerlicher Tanz, keiner von beiden will verletzen oder Grenzen übertreten, doch genau das Unausgesprochene verursache gleichermaßen Schmerz.

Die Autorin fängt die widersprüchlichen Empfindungen, die feinen Wahrnehmungen und Verletzlichkeiten der Figuren überzeugend ein. Gerade die Unfähigkeit die großen Gefühle anzusprechen setzt sie so überzeugend um. Rahel wie auch Peter wirken authentisch, ebenso ihre Konflikte. Eine detailgenaue Studie menschlicher Empfindungen an einem möglichen Wendepunkt im Leben.