Witzig und charmant
Adalyn ist die engagierte Leiterin der Presseabteilung des Fußballclubs ihres Vaters. Doch als sie wutentbrannt auf das Maskottchen ihres Fußballclubs losgeht und dieses vor laufenden Kameras, ahnt sie ...
Adalyn ist die engagierte Leiterin der Presseabteilung des Fußballclubs ihres Vaters. Doch als sie wutentbrannt auf das Maskottchen ihres Fußballclubs losgeht und dieses vor laufenden Kameras, ahnt sie nicht, welche Lawine sie damit lostritt. Das Video geht viral und ihr Vater ist not amused. Kurzentschlossen schickt er Adalyn fort nach Green Oaks, einem winzigen Kaff mitten im Nirgendwo. Hier soll sie den örtlichen Fußballclub managen, was sie aber nicht ahnt, ist, dass dieser aus kleinen, Tutu-tragenden Mädchen besteht. Zu allem Überfluss trifft sie dann auch noch bei ihrer Ankunft gleich auf den Trainer der Mannschaft und ihre Überraschung könnte nicht größer sein, als sie erkennt, wer das ist. Ehemaliger Fußballprofi Cameron Caldani, der in Green Oaks seine Ruhe sucht. Ob das mit Adalyn an seiner Seite noch möglich ist?
Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches und verspricht eine heitere RomCom der Autorin Elena Armas, die man hier auch ohne Frage erhält. Vom ersten Moment an brachte mich die Autorin mit ihrem sehr humorvollen Schreibstil zum Schmunzeln und schafft es dadurch, den Leser schnell an ihre Geschichte zu fesseln.
Die Handlung überzeugt mit jeder Menge Situationskomik und jeder Menge lustiger Dialoge. Gerade zwischen Adalyn und Cam kommt es häufig zu hitzigen Wortgefechten. Zwischen Regenwurmrennen, Ziegenyoga und einer Fußballmannschaft voller quirliger kleiner Mädchen müssen die beiden sich zusammenraufen, was sich oftmals als nicht so leicht herausstellt. Das alles liest sich leicht und flüssig, wobei mir die Autorin oft zu sehr ausholt und das Thema, warum Adalyn in Green Oaks landet, ebenfalls zu oft aufrollt. Ansonsten musste ich doch lachen, wenn ich mir Dank des bildhaften Schreibstils bestimmte Szenen vorstellte.
Das kleine Örtchen Green Oaks könnte nicht passender sein als Setting für diese Geschichte. Die Menschen hier sind durch und durch Landkinder, was es für die Kostüm- und Highheels-tragende Adalyn nicht immer leicht macht.
Adalyn hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Ist sie zu Beginn noch ganz die beherrschte Großstadt-Fußball-Managerin, muss sie lernen, auch mit unerwarteten Situationen klar zu kommen. Ihre Entwicklung war glaubhaft und überzeugend.
Cameron Caldani ist extrem grumpy und gerade zu Beginn muss der knallharte Mann so einiges einstecken. Dabei verliert er eher selten die Nerven und steht Adalyn, trotz Grummeln, zur Seite. Je mehr man Cam kennenlernt, desto mehr mag man ihn.
Die Nebencharaktere, die zum großen Teil aus den teils sehr kuriosen Dorfbewohnern bestehen, sind ebenfalls toll gezeichnet und sorgen dafür, dass die Handlung vorankommt.
The long game ist übrigens der perfekte Titel, denn die Lovestory ist wirklich slow burn. Das hat mir allerdings richtig gut gefallen, denn oftmals finde ich es übertrieben, wenn die Protagonisten schon auf den ersten Seiten übereinander herfallen.
Mein Fazit: mit the Long Game hat Autorin Elena Armas mich sehr gut unterhalten können und ich musste mehr als einmal über die beschriebenen Situationen schmunzeln. Das Buch hat trotz allem Humor auch Tiefe, so dass es keineswegs oberflächlich wirkt. Nur hin und wieder waren mir Wiederholungen zu häufig, wie z. B. das Herumreiten auf Adalyns Faux Pas. Ich kann den Roman absolut empfehlen an alle, die gerne in slow burn Romance abtauchen und ein paar heitere Stunden in Green Oaks verbringen möchten.