Märchenmorde in Berlin: Die Jagd beginnt
Nora Rothmann ist bei ihren Kolleginnen und Kollegen des LKA Berlin nicht sonderlich beliebt. Ein Grund dafür ist, dass sie interne Korruptions- und Betrugsfälle untersucht und hierbei sehr akribisch vorgeht. ...
Nora Rothmann ist bei ihren Kolleginnen und Kollegen des LKA Berlin nicht sonderlich beliebt. Ein Grund dafür ist, dass sie interne Korruptions- und Betrugsfälle untersucht und hierbei sehr akribisch vorgeht. Die neuesten Vorwürfe gehen gegen den mittlerweile pensionierten LKA-Präsidenten: Hat Wilhelm Tuchfeldt wirklich die Manipulation wichtiger LKA-Akten ermöglicht? Nach der Konfrontation mit diesen Anschuldigungen überschlagen sich die Ereignisse, es gibt mehrere Mord- bzw. Todesfälle. Innerhalb dieser Ermittlungen taucht wiederholt das Thema Wolf bzw. Wolfsmaske auf, ebenso wirken einige Bluttaten wie nach einem bestimmten Schema inszeniert. Gibt es eine Verbindung zum inhaftierten Serienmörder, dem Wolf von Berlin?
Rotkäppchen lügt ist der erste Band einer Thriller-Trilogie rund um von Grimms Märchen inspirierten Bluttaten. In einem zunächst undurchschaubaren Meer an Lügen und Korruption versucht die 33-jährige LKA-lerin Nora Rothmann, alte und neue Bluttaten aufzuklären, welche in Zusammenhang zueinander zu stehen scheinen. In manchen Situationen kommt ihr hierbei ihre Jagdausbildung zugute, welche sie von ihrem Vater erlernt hat, bevor ihre Familie damals ebenfalls einer Bluttat zum Opfer fiel. Rangiert die Ermittlerin beim LKA eh bereits im unteren Bereich der Beliebtheitsskala unter ihren KollegInnen, kommt hier nun erschwerend hinzu, dass sie bald nicht mehr weiß, wem aus den eigenen Reihen sie noch trauen kann.
Der Fall bzw. die Fälle wirken zunächst völlig unüberschaubar, wobei es eine zeitlang so aussieht, als würde der Täter eine regelrechte Blutspur hinter Nora Rothmann hinterher ziehen, wodurch Nora teilweise selbst unter Verdacht gerät. Diverse Märchenelemente sowie vorerst mysteriös bis brutal wirkende Einschübe aus Tätersicht bieten zusätzliches Material zum Mitspekulieren. Zum Ende des ersten Bandes gibt es einen Teilerfolg, das große Thema der von den Grimmschen Märchen inspirierten Morde läutet hingegen die nächste Runde für Band zwei ein. Die Spannung ist durchgängig hoch, kurze Kapitel, eine zügige Handlung und regelmäßige Szenenwechsel sorgen für angenehmen Lesegenuss.
Spannend, unvorhersehbar und bisweilen brutal startet der erste Band der Trilogie rund um Korruption und märcheninspirierte, sadistische Bluttaten rund um Berlin.