Spiel mit Klischees
Im Prolog zählt die Literaturagentin Nora alle Klischees auf, die in diesem Genre zu erwarten sind: junge, attraktive Sie verliert Partner, den Job, die Wohnung oder eine Kombination daraus, flüchtet an ...
Im Prolog zählt die Literaturagentin Nora alle Klischees auf, die in diesem Genre zu erwarten sind: junge, attraktive Sie verliert Partner, den Job, die Wohnung oder eine Kombination daraus, flüchtet an einen entfernten Ort, meist mit Erinnerungen oder Familienangehörigen verbunden, und findet dort ein neues Glück in einem (anderen) Beruf und endlich Mr. Right.
Emily Henry versteht es ausgezeichnet, mit diesen Klischees zu spielen, die in ihrem Roman Variationen aufweisen. Ihre Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben. Die toughe Literaturagentin Nora, sehr erfolgreich in ihrem Job, liebt ihre Schwester Libby über alles. Ein Leben außerhalb New Yorks kann Nora sich nicht vorstellen. Ihr Gegenüber ist der Lektor Charlie, der Bücher ebenso liebt wie Nora.
Der Schreibstil ist locker-leicht und sehr bildhaft. Einige Szenen sind urkomisch, auch wenn die Protagonisten dies in der Situation nicht unbedingt so sehen würden. Köstlich ist der Schlagabtausch zwischen Nora und Charlie, eine schöne Art zu flirten, die auch zeigt, wie gut sie sich verstehen. Emily Henry erklärt im Verlauf der Geschichte die Beweggründe ihrer Charaktere, die die gedachten Erwartungshaltungen der anderen erfüllen wollen, unabhängig von ihren eigenen Wünschen – und damit nicht immer richtig liegen. Dadurch bleibt der Roman spannend, am Ende wird eine gute Lösung gefunden.
Das Cover ist sehr verspielt und passt perfekt zum Inhalt.
Fazit: ein äußerst unterhaltsamer Roman