Spannender Ausflug in die Regency-Zeit
Bereits mit Band 1 der Somerset-Saga hat mir Emma Hunter im letzten Jahr viel Vergnügen bereitet. Sowohl Rebecca Seagrave als auch ihre Gesellschafterin Betty Hartley sind mir noch gut in Erinnerung.
Rebecca ...
Bereits mit Band 1 der Somerset-Saga hat mir Emma Hunter im letzten Jahr viel Vergnügen bereitet. Sowohl Rebecca Seagrave als auch ihre Gesellschafterin Betty Hartley sind mir noch gut in Erinnerung.
Rebecca ist eine junge Witwe und betreibt eines der angesehensten Wirtshäuser in Bath. Sie ist hübsch, intelligent und äußerst willensstark. Ihre niedere Herkunft und ihr Mischlingsblut machen sie ein wenig zur Außenseiterin. Doch das weckt nur umso mehr ihren Ehrgeiz. So hat sie es sich in den Kopf gesetzt durch den Ankauf von stimmberechtigen Grundstücken einen in ihrem Sinne handelnden Kandidaten ins Unterhaus zu bringen, um den Ungehörten in der Politik eine Stimme zu geben. Für eine Frau zu der Zeit ein schwieriges Unterfangen.
Vor allen Dingen der Duke of Somerville, Henry Langford, versucht dies zu vereiteln und dennoch ist er fasziniert von Rebecca und ihrem Kampfgeist. Ihre Wege kreuzen sich öfter als der Zufall es will, was Rebeccas Herz ganz schön in Aufruhr bringt. Doch diese hat geschworen, sich nie mehr einem Mann zu zeigen, zu tief sitzt der Schmerz erneut zurückgewiesen zu werden. Als Henry ihr, bekannt als Lebemann mit ständig wechselnden Affären, ein unanständiges Angebot unterbreitet ist Rebecca selbstverständlich empört und wütend. Wenn nur nicht ihr verräterisches Herz so für ihn schlagen würde. Wie wird sie sich entscheiden?
Dies ist keineswegs eine leicht vor sich hinfließende Liebesgeschichte. Emma Hunter schafft es der Geschichte und den Charakteren viel Tiefgang einzuhauchen. Es geht um Selbstverwirklichung, Stärke, Verletzlichkeit, Intrigen und jede Menge Emotionen. Wobei der Spannungspegel gleichbleibend hoch bleibt. Bis auf das zu erwartende Happy End sind viele Handlungsstränge nicht oder wenig vorhersehbar.
Ich fand es wieder herrlich, mich unter die feine englische Gesellschaft zu mischen ganz getreu dem Motto „Sehen und gesehen werden“. Als lesende Beobachterin habe ich mich wieder absolut wohl gefühlt.
Die Charaktere, allen voran Rebecca und Henry, sind fein herausgearbeitet, wobei sich der wirkliche Henry erst Häppchen für Häppchen offenbart. Neben Betty hat mir auch Henrys Schwester Eliza sehr gut gefallen, die aus gutem Grund auf eine Heirat verzichten möchte.
Vielen Dank Emma Hunter für das erneute Lesevergnügen. Von mir satte 4 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
Fazit:
Die Rückkehr ins 18. Jahrhundert hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Zu bekannten Charakteren kamen interessante Neue hinzu. Geballte 624 Seiten Liebe, Spannung, Intrigen und Skandale. Willkommen in Somerset.