Fesselnd und sehr emotional - klare Leseempfehlung
Geht es euch manchmal auch so? Erst könnt ihr das Buch nicht aus der Hand legen, aber je näher das Ende kommt, desto zögerlicher lest ihr, weil ihr nicht wollt, dass es aufhört?❤️ So erging es mir mit ...
Geht es euch manchmal auch so? Erst könnt ihr das Buch nicht aus der Hand legen, aber je näher das Ende kommt, desto zögerlicher lest ihr, weil ihr nicht wollt, dass es aufhört?❤️ So erging es mir mit dem neuen Roman von Emma Wagner wieder einmal.
Tinas Mutter liegt im Koma. So vieles blieb ungesagt zwischen ihnen. Zu viel hat diese für sich behalten. Ein ganz besonderer Armreif, der ihr gehört, trägt nun Tina. Durch einen Zufall erkennt ein Gast in dem familiären Restaurant die Besonderheit daran, und dass der Reif aus Zypern stammen muss. Kurzentschlossen fliegt Tina mit ihrer Freundin Colleen nach Zypern. Kann sie das Geheimnis des Reifes lüften? Was hat dieser mit ihrer Familie zu tun? Und was ist mit Alec, den sie am Flughafen kennenlernen? Kann sie ihm vertrauen und auch ihren Gefühlen für ihn? Kann sich Tina mit ihrer Vergangenheit, die sie im wahrsten Sinne des Wortes gezeichnet hat, überhaupt auf eine Liebe einlassen? Warum reagiert seine Mutter so abweisend?
Ein zweiter Erzählstrang erzählt von 1974 und einer Liebe, die nicht sein darf, von der Zypern-Griechin Samira und dem Zypern-Türken Yasin und den Wochen und Tagen vor dem blutigen Bürgerkrieg.
Eine fesselnde, emotionale, spannende und vor allem sehr bewegende Geschichte, die durch den historischen Hintergrund sehr berührt. Auch wenn die Figuren fiktiv sind, erzählt dieser Roman doch von den Menschen auf Zypern, von dem Leben "davor" und "danach" und von dem, was passiert ist und was die Ereignisse von 1974 noch heute für Auswirkungen haben . Dennoch, vorrangig ist es ein Roman, bei dem es sich um Liebe dreht, aber insbesondere auch um Liebe, die nicht sein darf, um Familienbande, Verlust, Verrat und Vergangenheitsbewältigung und der Suche nach der Wahrheit.
Emma Wagner hat einen fesselnden und sehr bildhaften Erzählstil, so fühlt man sich mittendrin im Geschehen, egal ob 1974 oder 2019. Die Figuren sind mir ans Herz gewachsen, man kann mitfühlen und mitleiden. Mit Wehmut habe ich die letzte Seite umgeblättert und bin wieder "aufgetaucht". Klare Leseempfehlung von mir.