Cover-Bild Weil du mich riefst
Band der Reihe "Inselträume"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 474
  • Ersterscheinung: 27.10.2020
  • ISBN: 9782919809318
Emma Wagner

Weil du mich riefst

Der zutiefst berührende Roman von #1-Kindle-Bestsellerautorin Emma Wagner über Freundschaft und Feindschaft, über zerstörte Hoffnungen und neue Träume.

Kann die Liebe siegen, wenn das Schicksal andere Pläne hat?

Tina führt mit ihrem Vater in London ein Restaurant. Als ein Gast behauptet, der Armreif, der einst ihrer Mutter gehört hat, stamme aus Zypern, ist ihre Neugier geweckt. Ihr Vater bestreitet jede Verbindung dorthin, trotzdem beschließt Tina, den Urlaub mit ihrer besten Freundin für Nachforschungen zu nutzen und reist auf die Insel der Götter.

Dort verliebt sie sich nicht nur in die malerische Landschaft, sondern auch in den hilfsbereiten Alec. Bald jedoch scheint es, als würde er ihr etwas verheimlichen. Hat es mit der Geschichte ihrer Eltern zu tun? Und wer ist der Mann mit der Narbe im Gesicht?

Eine Reise in die Vergangenheit beginnt, die mehr verändert, als Tina je für möglich gehalten hätte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2020

Fesselnd und sehr emotional - klare Leseempfehlung

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Geht es euch manchmal auch so? Erst könnt ihr das Buch nicht aus der Hand legen, aber je näher das Ende kommt, desto zögerlicher lest ihr, weil ihr nicht wollt, dass es aufhört?❤️ So erging es mir mit ...

Geht es euch manchmal auch so? Erst könnt ihr das Buch nicht aus der Hand legen, aber je näher das Ende kommt, desto zögerlicher lest ihr, weil ihr nicht wollt, dass es aufhört?❤️ So erging es mir mit dem neuen Roman von Emma Wagner wieder einmal.

Tinas Mutter liegt im Koma. So vieles blieb ungesagt zwischen ihnen. Zu viel hat diese für sich behalten. Ein ganz besonderer Armreif, der ihr gehört, trägt nun Tina. Durch einen Zufall erkennt ein Gast in dem familiären Restaurant die Besonderheit daran, und dass der Reif aus Zypern stammen muss. Kurzentschlossen fliegt Tina mit ihrer Freundin Colleen nach Zypern. Kann sie das Geheimnis des Reifes lüften? Was hat dieser mit ihrer Familie zu tun? Und was ist mit Alec, den sie am Flughafen kennenlernen? Kann sie ihm vertrauen und auch ihren Gefühlen für ihn? Kann sich Tina mit ihrer Vergangenheit, die sie im wahrsten Sinne des Wortes gezeichnet hat, überhaupt auf eine Liebe einlassen? Warum reagiert seine Mutter so abweisend?

Ein zweiter Erzählstrang erzählt von 1974 und einer Liebe, die nicht sein darf, von der Zypern-Griechin Samira und dem Zypern-Türken Yasin und den Wochen und Tagen vor dem blutigen Bürgerkrieg.

Eine fesselnde, emotionale, spannende und vor allem sehr bewegende Geschichte, die durch den historischen Hintergrund sehr berührt. Auch wenn die Figuren fiktiv sind, erzählt dieser Roman doch von den Menschen auf Zypern, von dem Leben "davor" und "danach" und von dem, was passiert ist und was die Ereignisse von 1974 noch heute für Auswirkungen haben . Dennoch, vorrangig ist es ein Roman, bei dem es sich um Liebe dreht, aber insbesondere auch um Liebe, die nicht sein darf, um Familienbande, Verlust, Verrat und Vergangenheitsbewältigung und der Suche nach der Wahrheit.

Emma Wagner hat einen fesselnden und sehr bildhaften Erzählstil, so fühlt man sich mittendrin im Geschehen, egal ob 1974 oder 2019. Die Figuren sind mir ans Herz gewachsen, man kann mitfühlen und mitleiden. Mit Wehmut habe ich die letzte Seite umgeblättert und bin wieder "aufgetaucht". Klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Ein abwechslungsreicher und sehr emotionaler Roman

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Tina lebt in London und führt dort mit ihrem Vater ein Restaurant. Sie trägt den Armreif ihrer Mutter, für die dieses Schmuckstück immer etwas Besonderes war.

Als im Restaurant ein Gast bei Tina den Armreif ...

Tina lebt in London und führt dort mit ihrem Vater ein Restaurant. Sie trägt den Armreif ihrer Mutter, für die dieses Schmuckstück immer etwas Besonderes war.

Als im Restaurant ein Gast bei Tina den Armreif sieht, meint er, dieser stamme mit Sicherheit aus Zypern. Tinas Vater bestreitet jede Verbindung zu diesem Land, doch Tina möchte das Verhalten ihrer Mutter verstehen. Sie fliegt deshalb mit ihrer besten Freundin Colleen auf die Insel. Dort treffen sie auf den hilfsbereiten und sympathischen Alec, in den sich Tina verliebt. Doch dieser hat auch ein Geheimnis, hängt dieses mit der Geschichte ihrer Eltern zusammen? Eine Reise in die Vergangenheit beginnt und verändert so einiges.

Wieder einmal konnte mich Emma Wagner mit ihrem Buch begeistern. Der Leser erhält in diesem Roman zwei spannende Geschichten, die sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit abwechseln.

Die Autorin hat tolle authentische Charaktere erschaffen, wobei mir Alec am besten gefiel. Mit ihm hat mich die Autorin zum Lachen gebracht, denn er hat es wunderbar geschafft, Tina mit seiner humorvollen Art aufzuziehen. Dagegen ist Colleen, Tinas Freundin, eine extrem anstrengende Person.

Trotz einigen vorhersehbaren Entwicklungen, haben mich die Handlungen von Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen gefesselt. Es gibt immer neue Fragen, mit denen sich der Leser auseinandersetzt. Was ist mit Tinas Mutter passiert, woher hat Tina die Narben und warum versucht ihr Vater die Vergangenheit vor ihr zu verbergen?

Fesselnd und dramatisch wird der Zypernkonflikt von der Autorin beschrieben und ich habe mit den Protagonisten sehr mitgefiebert. Die wunderschöne Insel wird bildlich dargestellt, so dass sich der Leser regelrecht in Zypern verlieben kann.

Mir hat die Reise nach Zypern wunderbar gefallen und das Buch hat mich durch die Vielfalt von Ereignissen sehr gefesselt. "Weil du mich riefst" ist ein sehr emotionaler und packender Roman, der den Leser auf eine traumhafte Insel entführt.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Eine Reise nach Zypern - spannend, mitreißsend und unfassbar gut

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Seid ihr schon mal in Zypern gewesen?
Ich noch nicht, aber letzte Woche hat mich die Autorin Emma Wagner mit ihren neuen Roman „Weil du mich riefst“ auf diese wunderschöne Insel entführt. Trotz des grauen ...

Seid ihr schon mal in Zypern gewesen?
Ich noch nicht, aber letzte Woche hat mich die Autorin Emma Wagner mit ihren neuen Roman „Weil du mich riefst“ auf diese wunderschöne Insel entführt. Trotz des grauen Wetters draußen hatte ich das blaue Meer, Palmen und Strände vor mir.
Die Autorin hat mit ihrem wundervollen Schreibstil wieder was ganz tolles aufs Papier gezaubert. Sie versteht es, die Leser an den Ort des Geschehens zu bringen, sie nutzt zum beschreiben der Orte und der Landschaften die richtigen Worte. Ohne seitenlange und gefühlt nicht endende Beschreibungen fasst sie die Schönheit und die Besonderheit der Orte in einer angenehmen Länge zusammen und lässt den Leser träumen.

„Weil du mich riefst“ ist ein ganz besonderer Roman. Es ist nicht einfach eine Liebesgeschichte, sondern auch History. Die Geschichte spielt sowohl zur heutigen Zeit, als auch 1974, eine besondere und grausame Zeit für alle, die auf Zypern gelebt haben damals.

In der heutigen Zeit lernen wir Athina/Tina kennen, eine junge Frau, die sich auf die Reise nach Zypern macht, um dort mehr über einen Armreif der Familie heraus zu finden. Und im Jahre 1974 treffen wir auf Samira und Yasin, die in einem kleinen Dorf in Zypern leben und sich nicht bewusst sind, was für eine Welle der Veränderung auf sie zurollt.

Ich war mir der Geschichte dieser Insel gar nicht so bewusst und habe unheimlich viel mit den Protagonisten mitgefiebert. Besonders das Geschehen 1974 hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Die Protagonisten zu der Zeit sind sehr authentisch und ich kann mir gut vorstellen, es sich damals in mehreren Dörfern der Insel so zugetragen hat. Die Handlung des Romans ist durchgehend spannend und nicht überdramatisiert.

Zum Cover selbst muss ich ja nicht viel sagen. Wenn man es sich anschaut schreit es ja schon förmlich nach Wärme, Mittelmeer und Urlaub. Ein wirklich schöner Hingucker, der das Fernweh schon beim hinschauen weckt.

Man merkt, dass an dieser Geschichte ganze viel vom Herz der Autorin hängt. Mit jedem Satz wird es einem bewusster und gibt somit dem Buch etwas ganz persönliches. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich dieses Buch zu Anfang nicht lesen, weil ich einfach kein Fan von Familiensagen bin. Meistens können diese mich nicht immer mitreißen. Aber ich muss hier einfach eine Leseempfehlung aussprechen! Ich bin so froh, dass ich mich doch entschieden habe, dass Buch zu lesen, denn mir wäre hier eine wunderbare Reise entgangen.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Berührende Geschichte

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„...Vor Urzeiten, als die Titanen sich stritten, die Berge noch ohne Namen waren und kein Menschenauge die Flüsse erblickt hatte, lebten die Götter in einem Land, in dem der Sommer ewig währt und das Meer ...

„...Vor Urzeiten, als die Titanen sich stritten, die Berge noch ohne Namen waren und kein Menschenauge die Flüsse erblickt hatte, lebten die Götter in einem Land, in dem der Sommer ewig währt und das Meer in hundert verschiedenen Blautönen leuchtet...“

Mit diesen Worten beginnt eine Sage, die die Mutter der fünfjährigen Tina erzählt. Dieser Tag allerdings wird sich aus einem anderen Grund tief in Tinas Seele brennen. Ihre Mutter glaubt, jemand an der Bushaltestelle in London gesehen zu haben und verliert ihr Lächeln.
Mittlerweile sind 19 Jahre vergangen. Tina arbeitet in London im Restaurant ihres Vaters. Als ein Gast ihren Armreif sieht, den sie von der Mutter erhalten hat, macht er sie darauf aufmerksam, dass der sicher auf Zypern hergestellt wurde. Der Gedanke lässt Tina nicht los. Da sie einen gemeinsamen Urlaub mit ihrer Freundin Colleen plant, entscheiden sie sich für Zypern.
Die Autorin hat einen spannenden und gefühlvollen Roman geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einerseits darf ich Tina und Colleen auf ihrer Reise begleiten, andererseits erfahre ich, was im Bürgerkrieg 1974 auf Zypern geschehen ist.
Der Schriftstil passt sich gekonnt dem Inhalt an. Die Freundinnen Tina und Colleen sind wie Feuer und Wasser. Tina sehnt sich nach ein paar Tagen der Ruhe. Colleen will das Debakel um ihren letzten Freund vergessen und sucht Abwechslung. Außerdem ist sie perfekt im Flirten.
Die Geschichte im Jahre 1974 beginnt mit einer Hochzeit. Das ganze Dorf feiert mit. Doch über der friedlichen Atmosphäre liegt ein dunkler Schatten. Ein Verwandter des Bräutigams scharrt die Zyperntürken um. Die ersten Samen von Misstrauen werden gesät.
Sehr detailliert und mit passenden Metapher wird die Landschaft auf Zypern beschrieben.

„...Plötzlich erscheint in dem Strahl eine gigantische Felsformation im Wasser. Sie wirkt deplatziert an dem ansonsten leeren Küstenabschnitt. Von der aufsprühenden Gicht umgeben, wirkt der mächtige Fels, als seien er und seine drei kleinen Geschwister erst in diesem Moment aus der Tiefe des Meeres aufgetaucht...“

Im Jahre 1974 gehört als zu den Belustigungen im Ort, dass sich der Hodscha und der Papas bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit streiten. Dabei sind sie eigentlich die besten Freunde. Manchmal allerdings sind sie sich einig.

„...Hinter sich hörte Yasin den Hodscha leise grollen: „Eine Frau sollte nicht wie eine dornige Rose sein!“ „Sondern wie eine Lilie, zart und gefügig“, stimmte der Papas – ebenfalls möglichst leise – zu...“

Auch bei den Zyperngriechen taucht der erste auf, der das Feuer des Hasses schürt. Es ist Stefanos, der Neffe des Polizisten. Und mittendrin stehen Elif, Yasim, Samira und Dimi. Die vier haben ihre Kindheit Seite an Seite verbracht. Plötzlich zählt das nicht mehr. Es zählt nur noch, zu welchem Volk man gehört.
Auch in der Gegenwart trifft Tina erst einmal auf Schweigen. Dabei ahnt sie überhaupt nicht, was sie mit Zypern verbindet. Angeblich waren ihre Eltern nie dort. Die Folgen des Bürgerkrieges aber sind im Land spürbar, äußerlich an den zerstörten Städten, innerlich in den Seelen der Menschen, die Verwandte verloren haben und nicht wissen, was mit ihnen passiert ist. Bei Yasin klingt das 1974 so:

„...Ich weiß nicht, ob wir einen Fehler machen. […] Es geht hier nicht einmal um Religion, sondern um Politik. Das hier ist so viel größer als wir...“

Alec, der heute zu denjenigen gehört, die die Vergangenheit aufarbeiten, sagt dazu:

„...Was sich damals ereignete, geschah, weil große Herren ihre eigenen Interessen hatten. Weil Regierungen verschiedenster Länder um diese kleine Insel gepokert und Unruhen angezettelt haben. Die Menschen, die hier lebten, waren ihr Faustpfand, ihr Leid war ihnen egal...“

Der Roman enthält viele bewegende Szenen. Neben den Ausbruch von Gewalt und Hass gibt es eine romantische Liebesgeschichte. Welchen Preis aber werden die Liebenden zahlen?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Unterschwellig steht immer eine Frage im Mittelpunkt. Wie können aus Nachbarn und Freunden Gegner werden? Wie gelingt es dem Hass, sein zerstörerisches Werk zu beginnen? Die Fragen sind heute so aktuell wie 1974. Das Buch bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Geister der Toten

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„Zwischen ihnen stand hier auf Zypern mehr als nur Glaube oder Herkunft. Zwischen ihnen standen Kämpfe und Tote.“

„Weil du mich riefst“ ist ein Roman von Emma Wagner. Er erschien am 27. Okrober 2020 im ...

„Zwischen ihnen stand hier auf Zypern mehr als nur Glaube oder Herkunft. Zwischen ihnen standen Kämpfe und Tote.“

„Weil du mich riefst“ ist ein Roman von Emma Wagner. Er erschien am 27. Okrober 2020 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing und ist in sich abgeschlossen.
Als Tina mit ihrer Freundin Colleen nach Zypern reist, hofft sie, auf der griechischen Insel Hinweise auf die Vergangenheit ihrer Mutter zu finden. Auf Zypern angekommen begegnen die jungen Frauen dann dem attraktiven Alec und plötzlich findet Tina nicht nur eine Spur zur Vergangenheit, sondern verliert auch ihr Herz auf Zypern…

Mit „Weil du mich riefst“ schreibt Emma Wagner einen Roman, der nicht nur wunderschöne Gefühle und Romantik beinhaltet, sondern durch das geschickte Einarbeiten historischer Fakten auch wichtige und interessante Themen behandelt.
Die Erzählung unterteilt sich in Rückblicke in die Vergangenheit und die Gegenwart. Deutlich wird, dass die Handlungen und Geschehen in der Vergangenheit eben immer Einflüsse auch auf die heutige Zeit haben. Nicht nur für jeden persönlich, sondern auch für ganze Länder bzw. die gesamte Menschheit. Dies hat mich mal wieder sehr beeindruckt und zum Nachdenken gebracht.
In der heutigen Zeit geht es um die junge Tina, die sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Eltern begibt. Schon immer hatte sie das Gefühl, dass ihre Mutter von einem zurückliegenden Ereignis belastet wird, ein Wort darüber verloren hat aber niemals jemand. Als ein Fremder im Restaurant sie auf ihren Armreif anspricht und ihr Zypern als Herkunftsort nennt, ist sie Feuer und Flamme. Der Reif stammt nämlich von ihrer Mutter und Tina hofft in Griechenland einen Hinweis auf das scheinbare Familiengeheimnis zu bekommen.
Kurzerhand reist sie daher mit ihrer Freundin Colleen auf die „Insel der Götter“. Glücklicherweise begegnen die beiden dann schon am Flughafen dem Einheimischen Alec, der ihnen nicht nur bei der Suche nach dem Hersteller des Armreifs behilflich sein kann, sondern auch nicht gerade unattraktiv ist…
Tinas Suche ist dabei natürlich von Glück und Zufall geprägt. Ohne Alecs Bekanntschaft hätte sie wohl kaum herausfinden können, was es mit dem Armreif auf sich hat. Dazu kommen weitere Zufälle, die wahrscheinlich im wahren Leben so eher nicht auftreten würden. Trotzdem sind Tinas Nachforschungen interessant und wunderschön beschrieben. Die unrealistischen Zufälle sind Teil der Geschichte und für diese zwingend notwendig, weshalb ich sie nicht als störend empfunden habe.
Die Vergangenheit beschreibt das Leben von der jungen Griechin Samira und dem Türken Yasin auf Zypern im Jahr 1974. Auf tragische und dramatische Weise zeigt sich, welche Begebenheiten gegen die Liebe der beiden sprechen und wie sie dennoch versuchen zusammen zu sein. Die Konflikte zwischen Griechen und Türken nehmen zu dieser Zeit wieder stark zu, Beziehungen zwischen den einzelnen Gruppen werden nicht geduldet.
Diese Konflikte und Bürgerkriege, die 1963/64 und -74 auf Zypern stattfanden sind nicht erfunden. Sie werden geschickt in die Handlung einbezogen und beschrieben. Viele Menschen verloren dabei ihr Leben und die Angst und Verunsicherung über das Erlebte dauert teilweise bis heute an. Diese Zusammenhänge und Bürgerkriege waren mir bisher vollkommen unbekannt und mir hat es gut gefallen, etwas mehr über sie zu erfahren. Die fiktive Geschichte lehrt uns, was Hass und Missgunst sowie Neid ausrichten und wie viel sie zerstören können. Mich hat dies sehr berührt und zum Nachdenken gebracht und ich hoffe sehr, dass die Menschen irgendwann verstehen, dass wir Menschen sind. Egal welcher Herkunft oder Religion wir angehören. Egal, wer oder was wird sind!
Insgesamt haben mich aber beide Zeitebenen von der ersten Romanseite an gefesselt und absolut begeistert. Gefühle und Emotionen werden gut vermittelt, eine nötige Portion Romantik und Spannung runden die Handlung ab. Das Ende des Romans hätte ich dann so tatsächlich ebenfalls nicht erwartet, ich fand es aber absolut passend und bezeichne es für mich als absolutes „Wohlfühlende“!
Gefallen hat mir außerdem, dass der Buchtitel in der Handlung noch einmal aufgegriffen wird und sogar eine tiefere Bedeutung bekommt, als man ahnt.
Der Schreibstil ist, wie wir es von der Autorin gewohnt sind, flüssig und mitreißend. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Tina, Yasin und Samira und vermittelt dadurch die Gefühle der Drei auf sehr gute Weise. Auch die Romankulisse ist wunderschön beschrieben und die Landschaft nahezu greifbar. Die Figuren sind ebenso authentisch dargestellt und liebevoll charakterisiert. Eigenschaften und Eigenarten werden humorvoll aufgezeigt und verpackt.

Mein Fazit: Emma Wagner schreibt einen faszinierenden und interessanten historischen Roman vor ebenso schöner Kulisse, der Fakten und Fiktion brillant miteinander verknüpft. Auf spannende und mitreißende Art und Weise wird beschrieben, was 1974 auf Zypern geschah und wie es die Zukunft beeinflusst hat und teilweise noch immer beeinflusst. Ich habe den Roman unglaublich gern gelesen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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