Cover-Bild Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
Band 1 der Reihe "Mütter-Trilogie"
(32)
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 608
  • Ersterscheinung: 14.06.2022
  • ISBN: 9783453426436
Felicitas Fuchs

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück

Mütter-Trilogie 1 - Roman (Nominiert für den DELIA-Literaturpreis 2023)
Die guten Momente festhalten. Und niemals aufgeben!

Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden, sich aus der Armut befreien und eine Familie gründen. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. In der Zeit, in der sie lebt, gibt es kein Verständnis für eine Frau, die eigene Entscheidungen trifft. Schon bald muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen, und ihre Träume scheinen in weite Ferne zu rücken. Doch Minna kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2022

Familiengeschichte

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Was mir bei 'Minna Kopf hoch, Schultern zurück' zuerst aufgefallen ist, war die dicke des Buches. Es ist wirklich eine sehr dickes Buch, was mich zunächst etwas erstaunte. Nach den ersten Kapiteln war ...

Was mir bei 'Minna Kopf hoch, Schultern zurück' zuerst aufgefallen ist, war die dicke des Buches. Es ist wirklich eine sehr dickes Buch, was mich zunächst etwas erstaunte. Nach den ersten Kapiteln war aber schnell klar, warum es diesen Umfang besitzt: Es wird wirklich sehr ausfürhlich über eine große Zeitspanne berichtet, sodass viele Einzelheiten und Details ihren Platz gefunden haben. Zusätzlich dazu kommen auch fast alle Hauptfirguren perspektivisch zu Wort. Diese vielen Wechseln der Perspektiven haben mich gerade jedoch am Anfang der Lektüre etwas in meinem Lesefluss gehemmt. Natürlich ist es schön die Gedanken- und Gefühlswelt mehrere Figuren erleben zu können, allerdings waren es mir in diesem Fall schlichtweg etwas zu viele.
Minna oder Mia wie sie sich selbst nennt, war mir von Beginn an sympathisch, auch wenn ich nicht alle ihre Handlungen nachvollziehen konnte. Besonders ihre Abneigung gegenüber der Politik und ihre Abwechr manche Geschehnisse an sich heranzulassen konnte ich nicht nachempfinden. Vielleicht ist deswegen immer eine gewisse Distanz zwischen ihr, den anderen Figuren und mir als Leserin bestehen geblieben.
Die Familiengeschichte, die hier über viele Seiten erzählt wird, hat wirklich viele Höhen aber mindestens genauso viele Tiefen zu bieten gehabt. Gerade die Abschnitte, die sich mit den Nationalsozialisten beschäftigten, haben mich traurig und niedergeschlagen zuzrückgelassen. Die Lektüre war dadurch nicht immer einfach, wobei ich das Buch trotz dieser schwierigeren Abschnitte nicht aus der Hand legen wollte. Deswegen bin ich auch sehr gespannt auf die nächsten beiden Bände, die die Geschichte mit den nachfolgenden Generationen weitererzählen wird.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Schöner Start

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„»Mia. Ein schöner Name, modern und elegant. Er passt zu Ihnen.«
Sie stimme in sein Lachen ein, dabei wurden ihre Augen noch schmaler. »Deswegen habe ich ihn mir ausgesucht. Eigentlich heiße ich nämlich ...

„»Mia. Ein schöner Name, modern und elegant. Er passt zu Ihnen.«
Sie stimme in sein Lachen ein, dabei wurden ihre Augen noch schmaler. »Deswegen habe ich ihn mir ausgesucht. Eigentlich heiße ich nämlich Minna, aber wer will schon wie ein Polizeifahrzeug heißen.«“ (S.54)

Dieses Buch hat mich aus zwei Gründen angesprochen: meine Nichte heißt Minna und ich nähe gerne Kleidung. Die Protagonistin ist anfangs Näherin in einem kleinen Betrieb, führt aber später einen eigenen Laden als Schneiderin und Designerin. Als sie mit ihrer Mutter Ida, der jüngeren Schwester Adele und dem Bruder Hermann nach Düsseldorf kommt, ändert sich ihr beschauliches Leben schlagartig. Nach den furchtbaren Nachkriegsjahren, gibt es wirtschaftlich endlich wieder einen Aufschwung und Mia schwingt mit. Hermann zieht schnell mit seiner Frau Mariechen in eine eigene Wohnung und Addi bekommt nach der Schule eine Anstellung als Hausmädchen bei einer wohlhabenden Familie.
Minna lernt derweil den wohlhabenden Fred Molitor kennen und heiratet ihn trotz der Warnung ihrer Mutter über kleine Männer mit braunen Augen und trotz der Ablehnung seiner Mutter aufgrund ihrer Herkunft.
Als Mia Molitor eröffnet sie bald ihre eigene Schneiderei, um sich die Zeit zu vertreiben. Denn ihr größter Wunsch nach eigenen Kinder bleibt leider aus. Dafür folgt sie ihrer Leidenschaft und jede wohlhabende Frau aus Düsseldorf trägt ihre Designerkleider.
Mia selbst sieht aus wie ein Filmstar und benimmt sich auch so. Deswegen ist Fred ihr von Beginn an verfallen, obwohl sie größer ist als er. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ist geradeheraus und hat ein Funkeln in ihren grauen Augen, dem er nicht widerstehen kann.
Die Protagonistin Minna ist ein fesselnder Charakter. Sie erlebt viel und entwickelt sich in den 27 Jahren der Handlung zusehends. Trotzdem bleibt sie immer sie selbst, was mir gut gefallen hat. Der Filmstar steckt in Minna auch in schwierigen Zeiten.

Der erste Teil der Mütter-Trilogie handelt zwar hauptsächlich von Minna, bezieht aber viele andere Personen mit ein. Es geht um das Schicksal der ganzen Familie, um Freunde und Bekannte durch alle Zeiten. 1924 ist Minna 19 Jahre alt und das Buch endet sechs Jahre nach dem zweiten Weltkrieg im Juni 1951.
Obwohl im Prolog ein Familiengeheimnis erwähnt wird, habe ich durch die packende Erzählweise dieses völlig verdrängt, bis es im Epilog wieder Nennung fand. Dort wurden Anspielungen auf dieses Rätsel gemacht, aber gelöst wird es wahrscheinlich erst in den beiden Folgebände. Der zweite Band Hanne erscheint im Januar 2023 und handelt von Mias Tochter.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Ein ebenso typisches wie untypisches Leben im 20. Jahrhundert

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Autorin Felicitas Fuchs - in Wahrheit ist sie eine andere - schreibt über ihre Großmutter Minna, deren Geschichte hier in Düsseldorf beginnt, in Wahrheit jedoch irgendwo in einem kleinen Ort in Rheinland.

In ...

Autorin Felicitas Fuchs - in Wahrheit ist sie eine andere - schreibt über ihre Großmutter Minna, deren Geschichte hier in Düsseldorf beginnt, in Wahrheit jedoch irgendwo in einem kleinen Ort in Rheinland.

In Düsseldorf kommt sie genau richtig an: sie ist fast 20, bereit zu leben und zu erleben - und sie ist bereit, zu arbeiten. Sie kann auch schon was, nämlich nähen und das ist etwas, das zu der Zeit - Mitte der 1920er Jahre - viele Menschen begehren. Doch bevor sie sich eine Existenz aufbaut, heiratet sie - und zwar weit über ihrem Stand. Fritz ist zehn Jahre älter, hat studiert, ist das einzige Kind und heiratet Mia, wie Minna sich fortan nennt, gegen den Willen seiner Eltern.

Minnas Mutter und Geschwister nehmen Fritz offen auf, doch er fühlt sich dort nicht so richtig wohl. Und das, obwohl Minna alles gibt und eine elegante Schneiderei eröffnet, die bei den schicken Düsseldorfer Damen absolut boomt. Oder gerade deswegen?

Nach sechs wilden Jahren landen beide - ohne Kinder und ohne Geld - und lassen sich scheiden. Minna verschlägt es nun nach Minden, der Heimat ihrer Mutter, in diese seit einigen Jahren wieder lebt - gemeinsam mit einem Bruder.

In dieser Provinzstadt erlebt die Familie den Nationalsozialismus und den Zusammenbruch des Dritten Reiches. Und verlieren einmal mehr alles.

Wie so viele Schicksale ist dies ebenso typisch wie untypisch. Denn jeder hat sein eigenes Bündel zu tragen, bzw. tragen sie es hier alle zusammen.

Minna hat kein glückliches Leben, allerdings hat auch sie viele schöne und spannende Momente. Ein Leben wie ein Roman, ja es ist es tatsächlich. Die Großmutter der Autorin hat eher mehr erlebt als so manche Romanheldin und vertracktere wie auch tragischere Situationen überstanden.

Aus meiner Sicht wäre dieser Roman stilistisch etwas ausbaufähig gewesen - ihr gelingen - so meine Ansicht - Krimis mit Abstand am besten. Dennoch ist dieser Roman, in dem es vor allem um die1920er bis 1950er Jahre geht, ausgesprochen interessant zu lesen und empfehlenswert für Leser, die sich für Lebenswege "normaler" Menschen interessieren!

Veröffentlicht am 19.06.2022

Beginn der Mütter-Trilogie

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"Minna. Kopf hoch, Schultern zurück" ist der erste Band der Mütter-Trilogie von Felicitas Fuchs. Felicitas Fuchs ist das offene Pseudonym von Carla Berling, die in dieser Buchreihe auch ihre Familiengeschichte ...

"Minna. Kopf hoch, Schultern zurück" ist der erste Band der Mütter-Trilogie von Felicitas Fuchs. Felicitas Fuchs ist das offene Pseudonym von Carla Berling, die in dieser Buchreihe auch ihre Familiengeschichte verarbeitet.
Klappentext:
Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden, sich aus der Armut befreien und eine Familie gründen. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. In der Zeit, in der sie lebt, gibt es kein Verständnis für eine Frau, die eigene Entscheidungen trifft. Schon bald muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen, und ihre Träume scheinen in weite Ferne zu rücken. Doch Minna kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück.
Minna konnte mich von Anfang an in ihren Bann ziehen. Es ist die Schilderung einer starken, unangepassten jungen Frau. Sie setzt sich gegen gesellschaftliche Zwänge durch, geht ihren eigenen Weg und ist dabei authentisch und lebensnah.
Im Laufe des Buches hat sich das für mich etwas geändert. Je älter Minna wurde, desto häufiger habe ich gedacht: Wo ist dein Schneid? Nun handle doch endlich mal! Das betrifft besonders die Zeit des Nationalsozialismus. Hier hätte ich mir von Minna mehr Reflexion gewünscht - wenigstens nach dem Krieg. Damit meine ich nicht, dass die Autorin die Familiengeschichte umschreiben soll, sondern einfach ein bisschen mehr Tiefgang.
Das Buch ist wie alle Bücher von Carla Berling sehr flüssig und routiniert geschrieben. Ab und zu blitzt mal der Humor durch, die einzelnen Figuren sind liebevoll und warmherzig gezeichnet.
Natürlich endet die Geschichte so, dass jede Leserin - ich glaube, es ist in erster Linie ein Frauenbuch - dem nächsten Band entgegenfiebert. Es ist ein nicht notwendiger Cliffhanger mit einem riesigen Zeitsprung und hat mich persönlich eher verärgert. Trotzdem werde ich den zweiten Band "Hanne. Die Leute gucken schon" (erscheint im Januar 2023) auf jeden Fall lesen und bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Fazit: Eine wunderbare, leicht lesbare Familiengeschichte. Humorvoll und leicht geschrieben. Manchmal fehlt mir bei allen schrecklichen Ereignissen ein wenig der Tiefgang.

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Ein interessanter Reihenauftakt

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Mit dem über sechshundertseitigen Auftakt "Minna. Kopf hoch, Schultern zurück"  führt uns die Autorin nach Düsseldorf. Genauer gesagt, in die zwanziger Jahre einer Großstadt, die den ersten Weltkrieg gerade ...

Mit dem über sechshundertseitigen Auftakt "Minna. Kopf hoch, Schultern zurück"  führt uns die Autorin nach Düsseldorf. Genauer gesagt, in die zwanziger Jahre einer Großstadt, die den ersten Weltkrieg gerade überstanden hat. Die Menschen und Schicksale der Nachkriegsjahre werden sehr gut in Szene gesetzt und glaubhaft geschildert. Inmitten dieses Lebens befindet sich auch Minna, die als Hauptprotagonistin die Familiengeschichte der Autorin erzählt. Aufgrund des leicht verständlichen Schreibstils plätschert die Geschichte vor sich hin ohne aufzuwühlen. 

Mir hat dieser Reihenauftakt zur Mütter-Reihe sehr gut gefallen und ich warte nun gespannt auf die Fortsetzung.

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